Neuer Beruf: „Sitzer“

Aus dem Berliner Polizeibericht: „Mit gestohlenen Kreditkarten auf Einkaufstour “ – „Bislang wissen die Fahnder, dass die Bande hauptsächlich mit Daten von gestohlenen Kreditkarten im Internet Waren bestellte. Nach dem Diebstahl einer Karte wurde sofort bestellt. Als Lieferadresse wurden Daten von sogenannten Sitzern übermittelt. Das seien Arbeitslose, Hausfrauen oder Hartz-IV-Empfänger, die tagsüber zu Hause sind, so die Polizei. Sie wurden überredet, ihre Wohnungen als Lieferort zur Verfügung zu stellen. Um nicht schnell aufzufallen und Spuren zu verwischen, änderten die Vietnamesen die Namen dieser Helfer. So wurde aus Müller Miller und aus Schulze Rulze, sagen Fahnder. Der Sitzer musste dann dementsprechend sein Tür-, sein Briefkasten-und sein Klingelschild ändern, damit der Bote nicht stutzig wurde. In einigen Fällen wurden auch leere Wohnungen angemietet, in denen am Liefertag ein Helfer die Geräte der Bestellung entgegennahm. Als Belohnung erhielt der Sitzer rund 30 Euro fürs Entgegennehmen der Ware und ein bisschen Trinkgeld für den Paketboten.“