„Mein Kampf“ bald in der Buchhandlung?

Rheinische Post: „Gift für die Demokratie – oder einfach nur ein schlechtes Buch? In Deutschland wird diskutiert, ob Hitlers Bekenntnisschrift neu herausgegeben werden sollte. Ein Plädoyer für eine wissenschaftliche Edition. (…) Historiker haben deshalb eine kommentierte Neuausgabe angeregt.(…) Der Zentralrat der Juden ist für eine kommentierte Neuausgabe, der Publizist und Historiker Rafael Seligmann fordert gar völlige Freigabe. Auch wenn prominente Juden für eine Edition eintreten – der Freistaat Bayern lehnt ab. Begründung: Respekt vor den Opfern des Holocaust. Außerdem hat sich der Fachbereichsleiter Printmedien der Bundeszentrale für politische Bildung gegen die Pläne ausgesprochen. Hans-Georg Golz, ebenfalls Historiker, zweifelt am Sinn einer Neuedition. Er frage sich, was man damit erreichen wolle, sagte Golz im Deutschlandfunk. So ein Argument aus Wissenschaftlermund überrascht. Denn welchen Nutzen eine Arbeit hat, erweist sich oft erst im Nachhinein. Und wenn die Wissenschaft wirklich der Wahrheitssuche verpflichtet ist, wie jeder Studienanfänger lernt, dann ist eine Edition von „Mein Kampf“ geradezu Historikerpflicht. Auch wenn und gerade weil es kein Buch wie jedes andere ist.“ (…)