Telekom | Der Fisch stinkt vom Kopf

Handelsblatt.com: „Telekom-Datenspion packt aus: ‚Auftrag von oben‘ – Der Chef des von der Telekom engagierten Recherchediensts Network.deutschland GmbH in Berlin hat eingeräumt, über Monate hinweg systematisch hunderttausende Verbindungsdaten ausgewertet zu haben, um telefonische Kontakte zwischen Journalisten und Mitarbeitern des Unternehmens nachweisen zu können. ‚Der Auftrag kam von ganz oben und ist mit dem Telekom-Vorstand abgestimmt worden‘, sagte Firmenchef Ralph Kühn dem ‚Handelsblatt‘.

Ich habe eben gelesen, dass im aktuellen Tagesspiegel eine Gegendarstellung auf der ersten Seite steht von einer Firma, die das nicht gewesen sein will. Der Tagesspiegel hatte das Handelsblatt zitiert. Auf der Website steht nichts davon. Ich habe nur Network Deutschland GmbH (HRB 65247) gefunden – eine Detektei. Das würde immerhin passen. Aber wie gesagt: Keine Gewähr. Ich will nicht für den Handeslregisterauszug online 4,50 Euro bezahlen. Das können andere tun – die, die unfähig sind, einen Link zu setzen.

Schön auch Spiegel online: „Telekom schleuste Maulwurf bei ‚Capital‘ ein“.

Nachtrag: FTD.de: „Die Deutsche Telekom hat bereits im Jahr 2000 Spitzelaufträge erteilt, um Informanten aus dem Konzern und missliebige Journalisten zu identifizieren. Die Methoden gingen dabei nach Informationen von ‚Capital‘ und der FTD weit über das für die Jahre 2005 und 2006 bekannte Auswerten von Telefonverbindungen hinaus. (…) beauftragte der Dienstleister einen Subunternehmer, die Desa Investigation & Risk Protection, ebenfalls aus Berlin. (…) Die Firma wirbt damit, dass die Mitarbeiter ‚bei Polizei- und Sicherheitsbehörden ausgebildete Spezialisten‘ sind. Ausgebildet wurden die beiden Firmengründer Klaus-Dieter B. und Frank Hendrik J. in der DDR. Ihr Spezialgebiet war die Sicherung von DDR-Botschaften im Ausland.“

Wieso merken die das eigentlich erst jetzt? Wo wurden die Firmengründer ausgebildet? Harhar. Da bekommt „Stasi.2.0“ eine ganz neue Bedeutung.