Böhmen in Rixdorf | Ein X für ein S

Rixdorf

Wie schon vorgestern verkündet, ziehen wir bald ins so genannte Böhmische Viertel in Rixdorf, in Sichtweite des idyllischen Richardplatzes. Gestern haben wir die Wohnung ausgemessen, weil wir streichen und Fußböden abschleifen müssen. Unser netter Nachbar hat auch einen Hund, irgendeine Labrador-Mischung. Die beiden Tölchen haben sich gleich angefreundet bzw. Ajax vom Teufelslauch hat dem Nachbarhund dessen Ball geklaut. Der Nachbar war auch mir sympathisch, weil seine Türklingel aus einem alten Atari-Spiel stammt.

Die Umgebung unserer neuen Wohnung ist unglaublich idyllisch. Das Museum im Böhmischen Dorf werde ich mir bald ansehen, vor allem die „Gegenstände, die die Missionare der Herrnhuter aus Missionsgebieten wie Südafrika und Surinam mitbrachten“. Wahrscheinlich kann ich zu der kritiklosen Erinnerung an die strenggläubigen Verehrer höherer Wesen noch etwas beitragen. Die Moravier, wie die Herrnhuter auch genannt werden, haben den Osten Nicaraguas missioniert und dort alle gewachsenen indianischen Sozialstrukturen zerstört. Das indirekte Resulat der Mission war, dass die Miskito der Revolution und der Sandinistischen Bewegung feindlich gegenüber standen. [vgl. „Im Land der Miskito“ (29.11.2003), „Die Küste der Schildkröten (05.12.2003) sowie meinen Artikel auf Telepolis (25.12.2004) „Kollektiver Wahnsinn„.]

Meine neue Stammkneipe (zwei Minuten zu Fuß) habe ich vermutlich auch schon entdeckt. Sie trägt den Namen Café Linus. Vielleicht kann ich die Betreiber überreden, dass S durch ein X zu ersetzen. Der Blogger Schockwellenreiter ist jetzt ein indirekter Nachbar.