Der Leuchter-Report: Auschwitz-Lüge und Leugnung des Holocaust I

Anmerkung: Der gesamte Text besteht wegen seiner Grösse aus acht Dateien (Links jeweils am Seitenende):
Zur Person Leuchters vgl. Der Leuchter-Report - Geschichtsfälschung auf Bestellung

  1. FAQ I (frequently asked questions) :
    • Kapitel 0. bis 1.2 Datei leuchter.html
    • Kapitel 2.1 bis 2.7 Datei leuch2.html
    • Kapitel 2.8 bis 2.18 leuch3.html
    • Kapitel 3.1 bis 4.4. Datei leuch4.html
    • download der FAQ I im Textformat: leuch1.zip
  2. FAQ II
    • Teil 1: Datei leuch5.html
    • Teil 2: Datei leuch6.html
    • Teil 3: Datei leuch7.html
    • Teil 4: Datei leuch8.html
    • download der FAQ II im Textformat: leuch2.zip

INHALT FAQ I

0.   Anmerkungen des Übersetzers
1.     Einleitung und Anmerkungen des Herausgebers
1.1   Copyright
1.2   Überblick

2.  Argument und Gegenargument
2.1   Unterschiedliche Konzentrationen von Cyanid-Verbindungen
2.2   Die explosiven Eigenschaften von Zyklon B & die Nähe von Öfen
2.3   Die Gaskammern hätten innerhalb von 20 bis 30 Minuten nur unter Gefahr geöffnet werden können.
2.4   Die Gaskammern waren Leichenschauhäuser
2.5   Es war unmöglich, 6 Millionen Menschen in Auschwitz umzubringen
2.6   Die Türen der Gaskammern waren zu schwach, um Fluchtversuchen zu widerstehen
2.7   Die Nazis hätten zur Vergasung nicht Zyklon B eingesetzt
2.8   "Die Gaskammern wurden nicht versiegelt" oder ...
2.9   Das Gas hätte bei der Entlüftung der Kammern jeden in der Nähe getötet
2.10 Wo blieb all die Asche aus den Krematorien ?
2.11 Die das Gas in die Kammern warfen, wären selbst getötet worden
2.12 Die Totenliste aus Auschwitz zeigt, dass nicht alle getötet wurden
2.13 Würde man einen Swimming-Pool in einem Vernichtungslager bauen ?
2.14 Der hohe Grundwasserspiegel erlaubt keine Verbrennung in Gruben
2.15 Wie haben die Zeugen der Vergasungen überleben können ?
2.16 Giftigkeit der Abgase eines Dieselmotors
2.17 Es gab weniger als 6 Millionen Juden in Europa
2.18 Der "Mythos" des Holocaust wurde nur erfunden, damit Israel daraus Kapital schlagen kann

3.0  Leuchters Seriosität
3.1  Leuchters Meineid vor einem Kanadischen Gericht
3.2  Leuchters Ansehen bei der Leitung amerikanischer Gefängnisse

4.0  Quellen und andere sinnvolle Appendizes
4.1  Zur Lektüre empfohlen
4.2  Abkürzungen in den zitierten Passagen
4.3  Glossar
4.4  Zitierte Publikationen

"Der Versuch, verbrecherische Taten zu rechtfertigen, hat möglicherweise schlimmere Folgen als die Tat selbst. Verbrechen der Vergangenheit zu rechtfertigen, bedeutet, den Samen für zukünftige Verbrechen zu legen. Tatsächlich ist die Wiederholung eines Verbrechens manchmal Teil der Rechtfertigung: wir begehen es wieder und wieder, um uns selbst und andere davon zu überzeugen, es sei normal und nicht abnorm."
Eric Hoffer, The Passionate State of Mind. New York: Harper & Brothers, 1954.

0. Anmerkungen des Übersetzers

Den meisten deutschen Lesern werden die Namen Ernst Zündel [Ernst Zündels Homepage] und Fred Leuchter unbekannt sein. Ernst Zündel ist eine Galeonsfigur der nordamerikanischen Revisionisten. Seine Behauptungen, es habe den Holocaust nicht gegeben, bzw. die angegebene Zahl der Opfer sei viel zu hoch, haben schliesslich zu einem Prozess gegen ihn geführt. In diesem Prozess benannte er Fred Leuchter als Zeugen. Leuchter hatte nach einer Polenreise einen Bericht veröffentlicht, in dem er angeblich mit wissenschaftlichen Belegen die revisionistische Leugnung des Holocaust unterstützt. Dieser Bericht wird von revisionistischer Seite als "Leuchter-Report" oft zitiert. Die in ihm enthaltenen Aussagen und Behauptungen zu hinterfragen, sowie Leuchters Glaubwürdigkeit zu untersuchen, ist Gegenstand dieses Textes.

An einigen Stellen ist die korrekte Übersetzung eines medizinischen bzw. juristischen Fachausdrucks nicht ganz eindeutig. In diesen Fällen findet sich der englische Ausdruck im Klammern im Anschluss an die gewählte Übersetzung. An anderen Stellen finden sich durch "Anm. d. Übers." gekennzeichnete Anmerkungen und Kommentare.

An vielen Stellen wurden deutsche Originale zunächst ins Englische übertragen und anschliessend von mir ins Deutsche rückübersetzt. Der Wortlaut der Rückübersetzung wird vom deutschen Original fast zwangsläufig abweichen. Ich habe zunächst überlegt, mir die Originalquellen zu besorgen, musste dies jedoch als zu zeitaufwendig verwerfen. Wem sie zur Verfügung stehen, möge sich direkt an das Nizkor Projekt oder an mich wenden. Anmerkungen, Kritik und Verbesserungen sind natürlich jederzeit willkommen. Ich bin per E-Mail unter folgenden Adressen zu erreichen:
map@zenon.ruhr
martin_paegert@do.maus.ruhr.de

1.0 Einleitung und Anmerkungen des Herausgebers

Dieses Dokument enthält Entgegnungen auf immer wieder zu hörende Behauptungen, es habe während des 2. Weltkriegs in Auschwitz-Birkenau und Treblika keine Vergasungen gegeben, ja es hätten nicht einmal Gaskammern existiert. (Mindestens 1 Million Menschen kamen in Ausschwitz, weitere 700000 in Treblinka um. Gemessen an der Zahl der Opfer waren dies die beiden grössten Vernichtungslager der Nazis.)

Das "Institut für zeitgenössische Geschichte" in München, eine der angesehensten Quellen für Nazi-Verbrechen während des 2. Weltkriegs, hat einige der Fakten in einem kürzlich erschienenen Bericht zusammengefasst. (Verfügbar unter www.nizkor.org/ftp.cgi/orgs/german/ifz/ifz.report)

Treblinka im Generalgouvernment Warschau verfügte ab Ende Juli 1942 über 3 und ab September 42 über 10 weitere, noch grössere Gaskammern. Bis zur Auflösung des Lagers im November 43 wurden in diesen Kammern 700000 Juden durch Kohlenmonoxid erstickt.

Auschwitz und Birkenau liegen südöstlich von Kattowitz in Oberschlesien und fielen erst mit dem Überfall auf Polen an das Deutsche Reich. Das Vernichtungslager Birkenau wurde in der 2. Hälfte 1941 aufgebaut und dem seit Mai 1940 bestehenden KZ Auschwitz zugeordnet. Ab Januar 1942 wurden in fünf, ab Ende Juni 1943 in vier weiteren, grösseren Gaskammern Vergasungen mit Zyklon B vorgenommen. Bis November 1944 wurden über 1 Million Juden und mindestens 4000 Sinti und Roma auf diese Weise umgebracht. (Diese Zahlen beziehen sich nur auf die Opfer der Vergasungen, viele weitere wurden Opfer "konventioneller" Tötungsmethoden. (Siehe auch www.nizkor.org/ftp.cgi/camps/auschwitz/auschwitz.faq1 und www.nizkor.org/ftp.cgi/camps/auschwitz/auschwitz.faq2)

Dieses Dokument ist kein Ersatz für historische Forschungen, es soll lediglich verbreitete Schwindeleien, wie die im""Leuchter-Report" genannten, aufzeigen und als Leitfaden zum Quellstudium dienen. Es wurde von Danny Keren und Jamie McCarthy erstellt und durch Ken McVay in die derzeitige Form gebracht. Kommentare, Korrekturen und Zusätze sind jederzeit willkommen.

[Anm. d. Übers.: Bemerkungen über die Darstellung von Umlauten ausgelassen, da die deutsche Version dieses Textes Umlaute enthält.] Remark on Umlaute not translated as this text does include them. Anmerkung B.S.: Ich habe den Text im HTML-Format mit den deutschen Umlauten versehen.]

In diesem Bericht erwähnte Dokumente können von unserem Server www1.ca.nizkor.org/ftp.cgi bezogen werden. Anonymous ftp wird akzeptiert, Pfad- und Dateiname sind jeweils angegeben.

1.1 Copyright

Dieses Dokument unterliegt als Sammlung von Informationen dem Urheberrecht. Die Rechte liegen bei Ken McVay und Danny Keren. Nicht-kommerzielle Verbreitung durch elektronische Medien ist erlaubt, vorausgesetzt, das Dokument wurde nicht verändert. Die Erlaubnis, es in schriftlicher Form zu verbreiten, muss schriftlich eingeholt werden. Die Entfernung dieser Copyright-Notiz ist verboten.

1.2 Überblick

"Es ist seine in dem Report geäusserte Meinung, dass es dort niemals Vergasungen oder Hinrichtungen gegeben habe. Meiner Meinung nach, und nach dem, was hier vorgetragen wurde, liegt es jenseits seiner Befähigung, eine solche Meinung begründet vertreten zu können ... Es mangelt ihm an Kompetenz zu beurteilen, was an den besagten Orten durchgeführt werden konnte oder nicht, wie er in seinem Bericht pauschal behauptet."
Mit diesen Worten lehnte der vorsitzende Richter Fred Leuchters Report (kurz "Leuchter-Report") als Beweismittel im einem Prozess gegen den Kanadier Ernst Zündel ab. Um Missverständnissen über die Begründung der Ablehnung durch das Gericht vorzubeugen: "Bezüglich der Fragen über die Funktionsweisen der Krematorien ... war die Entscheidung der Richter eindeutig. Er konnte aus einem einfachen Grund kein Zeugnis davon ablegen:
Er ist fachlich unqualifiziert." (Lipstadt, 166)

Fred Leuchter hat weder eine Ausbildung in Chemie noch in Toxikologie, hat jedoch einen akademischen Grad in Geschichte (Anm. d. Übers.: bachelor, dieser anglo-amerikanische Grad hat keine direkte deutsche Entsprechung). Er behauptet, Ingenieur zu sein. Das brachte ihn in seiner Heimat in Schwierigkeiten. Auf Bitten Ernst Zündels, der die Unternehmung finanzierte, reiste Leuchter 1988 nach Polen und besuchte das KZ Auschwitz. Das Ergebnis der Reise war der sogenannte "Leuchter-Report". Hier einige Ergebnisse Leuchters "Untersuchung":

"Der Zweck [der Untersuchung und des nachfolgenden Reports] liegt nicht in der Bestimmung einer Zahl von getöteten Personen, die durch andere Mittel als Vergasung umkamen oder darin, zu untersuchen, ob der Holocaust stattfand. Es liegt nicht in der Absicht des Autors, den Begriff "Holocaust" in historischem Sinn neu zu definieren, sondern wissenschaftliche Beweise und an den entsprechenden Orten erhobene Daten beizutragen und eine auf alle verfügbaren wissenschaftlichen, technischen und quantitativen Daten gestützte Ansicht über den Zweck und Gebauch der mutmasslich als Hinrichtungsstätten benutzten Gaskammern und Krematorien an den untersuchten Orten vorzutragen." (Foner)

Wie wir mit Hilfe Leuchters unter Eid abgelegten Zeugenaussage zeigen werden - und der Leser sicherlich bemerken wird -, zeigte Fred Leuchter nicht einmal unter Eid irgendein Gespür für die Realität.

In seiner Zeugenaussage bei einem in Kanada geführten Prozess gegen Ernst Zündel machte Fred Leuchter falsche Angaben über seine beruflichen Verbindungen zur Verwaltung zweier amerikanischer Gefängnisse, in denen Gaskammern existieren. Er war weiterhin mit grundlegenden Eigenschaften des Gases Blausäure (HCN) wie der Entflammbarkeit oder der zur Entlausung erforderlichen Konzentration nicht vertraut.

Der "Leuchter-Report" gibt vor, "wissenschaftlich zu belegen", dass in Auschwitz keine Menschen mittels Zyklon B getötet wurden. Er wiederholt Behauptungen des französischen Holocaust-Leugners Faurisson und fügt einige neue Behauptungen hinzu. Viele der Behauptungen finden sich in der Schrift "66 Fragen und Antworten zum Holocaust" des "Institute for Historical Review" und anderen, den Holocaust leugnenden Schriften.

Zyklon B

Zyklon B ist ein hochwirksames Insektizid. Es setzt HCN, Blausäure, frei. Zyklon B ist ein in Form von Tabletten oder Pillen verbreitetes, mit dem Gas durchsetztes Trägermaterial. In Kontakt mit Eisen und Beton bildet es "Cyanide" genannte Verbindungen. Leuchter räumt ein, solche Verbindungen in den Ruinen der Gaskammern von Auschwitz gefunden zu haben. Ein Befund, der durch ein wissenschaftliches Institut der polnischen Regierung bestätigt wird, das jedoch die von Leuchter gezogenen Schlüsse zurückweist - siehe Abschnitt 2.10.

Blausäure ist für Menschen extrem giftig. Es wird in US-amerikanischen Gaskammern zur Hinrichtung benutzt. Die erste dieser Gaskammern wurde 1920 im Bundesstaat Arizona gebaut. Die Behauptung der Holocaust-Leugner, das Deutsche Reich habe in den 40ern die technischen Schwierigkeiten bei der Verwendung von Blausäure zu Hinrichtungszwecken nicht handhaben können, erscheint angesichts der 20 Jahre früher errichteten Gaskammern absurd. Weiterhin verfügten die deutschen Behörden über reichhaltige Erfahrungen im Einsatz von Blausäure zu Entlausungszwecken. (Eine detaillierte Diskussion über Zyklon B findet sich in www.nizkor.org/ftp.cgi/camps/auschwitz/auschwitz.faq1)

In Auschwitz gab es 2 Typen von Gaskammern: solche die zur Entlausung der Kleidung benutzt (Entlausungskammern) und solche die zur Massenvergasung von Menschen benutzt wurden (Hinrichtungskammern). Die Entlausungskammern waren eine übliche Einrichtung und blieben bei Kriegsende intakt. Die Hinrichtungskammern wurden von der SS gesprengt, um ihre Existenz sowie ihren Zweck vor der schnell näher rückenden Roten Armee zu verbergen. Holocaust-Leugner stiften gelegentlich Verwirrung, indem sie beide Typen von Gaskammern miteinander verwechseln. Sie zeigen zum Beispiel das Photo der Tür einer Entlausungskammer und merken an, dass diese Tür zu schwach sei, um dem Druck in Panik geratener, beim Versuch zu fliehen gegen die Tür drückender Menschenmengen zu widerstehen. Natürlich waren die Türen der Hinrichtungskammern völlig anders geartet, aber dieses Fakt wird stillschweigend übergangen. (Siehe 2.6)