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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 27.03.2003, 01:20 Antworten mit ZitatNach oben

Klauen, klauen, klauen und nicht an den Autor denken. Das scheint die Devise der Online-Redaktion des "Nachrichtenmagazins" Focus zu sein. Das muss jetzt mal ohne besondere Häme gesagt werden. Da schreibt der Betreiber dieser bescheidenen Website einen kleinen Artikel für die Avantgarde der Info-Elite, die sich bei www.heise.de/tp versammelt. Und Focus stellt den Beitrag per copy&paste auf seine Website, nicht ohne den Namen des Autors wegzulassen. Natürlich sind Focus-Redakteure nicht doof, sondern haben sich was dabei gedacht.

So etwas gehört zu den billigend in Kauf genommenen Kollateralschäden. Die Anwälte werden es richten, vor allem der des Autors (www.preubohlig.de/anwaelte/christiandonle.html). Den Schadensersatz zahlt man bei Markworts aus der Portokasse, obwohl der in diesem Fall wohl etwas heftiger ausfallen wird, da dem Autor auch die Honorare entgangen sind, die er durch die Mehrfachverwertung des Artikels hätte erzielen können. Und um den Spott braucht sich Focus nicht zu sorgen, da Telepolis auch noch nachgelegt hat (www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/14473/1.html).

Es drängt sich jedoch die Frage auf: Was haben die KollegInnen bei Focus wirklich gedacht? Eine Möglichkeit scheidet aus: die Website wurde nicht rechtzeitig voll, und da musste man schnell woanders etwas klauen. Unwahrscheinlich. Der Artikel war so gut, dass die Vorteile, ihn zu klauen die Nachteile aufwiegen würden. Unwahrscheinlich. Hofften Sie, es würde niemand merken? Unwahrscheinlich - wenn das zuträfe, wäre man bei Markworts abgrundtief dämlich.

Lauschen wir kurz der Philosophie des Focus-Chefredakteurs (www.medientage-muenchen.de/kongresse/referenten/markwort_helmut.htm):

Zitat:
"Bis es Focus gab, herrschte, zumindest auf dem Magazinmarkt, ein klares Monopol. Die veröffentlichte Meinung war politisch links. Das haben wir aufgebrochen, und das stört unsere Mitbewerber und die gesamte so genannte linke Presse. Dafür werden wir angegriffen. Und manchmal wehren wir uns. Das ist gut für unser Ego und signalisiert denen, dass wir uns nicht alles gefallen lassen."
Aha. Der Vorwurf wird also lauten: So ein Erzlinker wie Schröder alias Burks greift die Rechtspresse in Gestalt des Münchener Magazins an, weil die Linken - typisch! - geistigen Diebstahl nicht tolerieren wollen. Das ist gut für mein Ego.

Jetzt mal im Ernst. Die Maus, die hier schon einen oft gelesenen Gastkommentar über die Herren Bush, Bin Laden und Saddam hinterlassen hat, beschreibt das Prinzip: "Focus ist wie Fernsehen, nur auf'm Papier" ([url]video.ndr.de/ramgen/media/tv/extra3/20030116_klaus.rm[/url]). Das Publikum, das sich auf die Website des "Nachrichtenmagazins" verlaufen hat, will sich nicht informieren, sondern unterhalten werden. Quellenangaben und externe Links stören da nur. Wie in der Glotze eben. Sitzen, Popcorn und Bier reinziehen und Bilder der "wilden Christina" auf Focus-Online. Der typische Otto Normalsurfer hat von anspruchsvollen Online-Publikationen so wenig gehört wie ein ABC-Schütze von der Riemannschen Geometrie (nur für Focus-LeserInnen zum Nachschauen: www.maths.tcd.ie/pub/HistMath/People/Riemann/Geom/Geom.pdf). Und deshalb würden ihn externe Links und überflüssige Informationen nicht nur sittlich gefährden, sondern womöglich in Versuchung führen, linke Websites aufzurufen. Und das muss selbstredend verhindert werden.
27.03.2003

PS 1 [27.03.03] Focus Online hat sich entschuldigt (bzw. hat das gestern angekündigt, aber bei mir bis heute noch nicht gemacht), den Artikel entfernt und eine Unterlassungserklärung abgegeben.
PS 2 [01.06.03] Focus Online hat sich nicht entschuldigt. Die Ankündigung, das tun zu wollen, war also gelogen.
PS 3 [27.03.03] Helmut Markwort lässt mir durch eine Anwaltskanzlei mitteilen, dass er "weder rechtlich noch tatsächlich die Verantwortung" für die "Vorgänge im Bereich der Tomorrow Focus Portal GmbH" trage. Das Magazin "Focus" sei organisatorisch, räumlich, personell und sachlich völlständig getrennt von der Online-Version. Man lernt nie aus. Aber vielleicht sollte das jemand auch Harald Schmidt mitteilen, der gestern abend sagte: "Focus meldet..." und damit das Internet-Portal meinte.
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