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 Betende Soldaten - ist das obszön? Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 25.03.2003, 00:06 Antworten mit ZitatNach oben

Detail eines Fotos von Paul J. Richards, AFP

Betende Soldaten vor der Schlacht - es sollen britische sein - hat man im christlichen Abendland lange nicht mehr gesehen. Hier stellt sich die Frage: was ist obszöner? Soldaten, die sich das Töten von Menschen von einem höheren Wesen absegnen lassen wollen, obwohl ihre Religion gerade das verbietet - oder Bilder toter amerikanische Soldaten, die die erbärmlich feigen US-Medien aus vorgeblicher "Pietät" nicht zeigen?

Das widerliche Bild knieender potentieller Mörder (Tucholsky) erinnert an die christlichen Kreuzzüge. Mit einem Unterschied: damals war der Papst dafür - heute ist er dagegen. Und die Kirche, der Schorsch Dabbelju Bush angehört, auch. Mein Tipp: dieses Bild sollte insbesondere in arabischen Zeitungen, ja in der ganzen islamischen Welt verbreitet werden. Dort lässt man sich auch, wenn es denn gerade passt, alle Verbrechen, die einem einfallen könnten, von "geistlichen Autoritäten" und den von ihnen jeweils verehrten höheren Wesen legitimieren. Man denke nur an den Mordaufruf des zum Glück gestorbenen "Geistlichen" Khomeini gegen den Schriftsteller Salman Rushdie (www.trill-home.com/rushdie.html). Und dann können wir den jetzigen Krieg bald wieder in einen "Religionskrieg" umbennen. "Religionskriege" als Begriff ist bei konservativen Historikern beliebt, weil man damit die Machtinteressen und die ökonomischen Motive der Kriegsparteien unter den Tisch fallen lassen kann.

Das "Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt" schreibt (www.sonntagsblatt.de/artikel/2000/11/11-s8.htm):

Zitat:
Wer das Kreuz nahm, handelte nach den Wertmaßstäben einer Zeit, die uns unvorstellbar fern ist. "Deus vult", lautete der Schlachtruf der christlichen Heere, die ab 1096 in den Orient zogen, Gott will es! Das war brennende Überzeugung und treibendes Grundmotiv, ein moralischer Code hinter Machtpolitik und Eroberungslust, den wir heute nicht mehr entschlüsseln. Nach den Maßstäben von heute wären sie alle ein Fall für das UN-Kriegsverbrechertribunal gewesen: Richard Löwenherz und Ludwig der Heilige, Friedrich Barbarossa und Bernhard von Clairvaux.
Konsens! Ein sehr überzeugendes und richtiges Statement. Und da sage noch jemand, das Mittelalter sei nicht aktuell!

Bekanntlich gibt es aber keine höheren Wesen, obwohl sich das noch nicht überall herumgesprochen hat. Diese Bilder der christlichen Kreuzritter der heutigen Zeit sind der Beweis dafür. Denn wenn es ein höheres Wesen gäbe, würde es sowohl Schorsch Dabbelju Bush, Tony Blair und Saddam Hussein mit Blitz und Donner in irgendeinen finsteren Kreis der Hölle befördern. Und strafverschärfend für ewige Qualen käme der Vorwurf der Bigotterie hinzu. "Allah" ist nur das arabische Wort für "Gott", insofern bekämen sich bei der Strafzumessung nicht zwei verschiedene höhere Wesen in die Haare. Und wenn es Götter gäbe - als juristischer Hilfsbeweis -, würde JAHWE über Paul Spiegel, den Präsidenten des Zentralrats der Juden, doch sehr die Stirn runzeln, da der - warum auch immer - diesen Krieg begrüsst.

Dieses stille Bild der britischen Soldaten sagt nichts anderes aus als die Abbildung eines knieenden Kreuzritters. Was werden sie denken? Allmächtiger Gott, lass mich mit meinem Bajonett die Eingeweide des Feindes richtig treffen! Gott, lass mich meine Granaten so abschiessen, dass ich möglichst viele gegnerische Soldaten damit umbringe. Gott, lass die Muslims im Irak alle christlich werden, denn die verehren dich ja nicht richtig. Und die anderen denken ähnlich. Welch ein Irrsinn! Und keine Zeitung schreibt das. Der Grund: Die Kirchen könnten beleidigt seien. Ob Atheisten wie ich von der Obszönität betener Soldaten beleidigt werden, danach fragt kein Mensch. Man kann sich nur mit Albert Einstein wieder beruhigen: "Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (www.janko.at/Zitate/Autoren/Einstein.htm)
25.03.2003
© BurkS
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