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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 14.03.2003, 00:09 Antworten mit ZitatNach oben

Wie schützen wir die lieben Kleinen vor dem Bösen, das im Internet überall auf sie lauert? T-Online hat das Problem gelöst: die neue Zugangssoftware mit dem "Familienpaket" filtert. Kinder können nur Webseiten aufrufen, "die dem jeweiligen Alter angemessen sind." Wir werden Ihnen daher jetzt verraten, welche Seiten zu Ihnen passen.

Doch halt: wir müssen uns zuerst über etwas einig werden. Eine Diskussion, ob Filter sinnvoll sind oder nicht, ist fruchtlos. Wenn Sie nicht bei diesem Thema schreiend davon laufen, wenn Sie www.odem.org nicht kennen und wenn Sie jugendschutznet nicht sofort ersatzlos abwickeln würden, wenn Sie Diktator in Rheinland-Pfalz wären, brauchen Sie nicht weiterzulesen. Die heutige Kolumne ist nur für Jugendliche und Heranwachsende, also für Leute, die schon im Unterschied zu Lehrern, Theologen und Jugendschützern eine gewisse Medienkompetenz besitzen.

Wir lassen also die aktuelle Meldung (www.heise.de/newsticker/data/anw-12.03.03-010/) auf der Zunge zergehen:

Zitat:
Mit dem FamilienPaket können Abonnenten bis zu vier Kinderprofile für unterschiedliche Altersstufen einrichten....Gesteuert werden die Zugriffsmöglichkeiten jeweils über Positivlisten, die regelmäßig von Experten überprüft werden sollen.
Sie verstehen: das ist so wie den Büchern. Die Eltern werden ja kontrollieren wollen, dass ein Zehnjähriger nicht etwa Bücher von Henry Miller www.rasscass.com/templ/te_bio.php?PID=771&RID=1 in die Finger bekäme und vielleicht sittlich gefährdet würde, weil dort das hässliche Wort "ficken" sehr oft vorkommt. Und wir werden uns auf die Experten, die über das seelische Wohl der Kinder entscheiden und diese "Positivlisten" entscheiden, garantiert verlassen können. Auf Experten und deren Medienkompetenz kann man sich immer verlassen.

Als Bertelsmann diese Positivlisten noch propagierte - vor der Zeit, als Herr Middelhoff dort auf die Negativliste gesetzt wurde - war klar, dass auch die deutsche Bischofskonferenz ein Wort mitzureden hatte bei der Frage, welche Seiten im Internet altergerecht seien. Das ist bei Büchern schon formuliert und praktiziert worden - die katholischen Kinder- und Erwachsenenschützer habe eine langjähige Erfahrung: (www.3sat.de/kulturzeit/themen/29435/):
Zitat:
Um die 4.500 Bände umfasst der Bestand, darunter Gutachten und Listen verbotener Bücher, die die katholische Kirche von 1559 bis 1966 als häretisch, ketzerisch oder unmoralisch eingestuft hatte.

Was wir also zu erwarten haben: Bei T-Online versammeln sich in Zukunft die üblichen Verdächtigen: calvinistische TheologInnen in härenem Gewand und strengem Blick, pädophile katholische Bischöfe, Jugendschützer, deren Medienkompetenz sich auf die drei Verben "melden - durchführen - verbieten" beschränkt, Internet-Blockwarte wie der Orthopädiemechaniker Herr Büssow und dämliche Journalisten, die das Usenet nicht vom IRC unterscheiden können, aber mit wichtigem Augenaufschlag Hofberichterstattung für die Zensur-Fans machen... Und diese Damen und Herren stellen dann Websites zusammen, die Kinder sehen dürfen.

Liebe Kinder! Wenn ihr also in Zukunft etwas nicht findet im Internet, von dem ihr aber meint, dass es da wäre, fragt den bösen Onkel Burks aus diesem familienfreundichen Forum. Der wird euch verraten, wie man an die bösen Dinge kommt. Und wenn die selbst ernannten "Kinderschützer" Burks euch sperren, könnt ihr ihn anrufen, um zu erfahren, wie man diese bescheuerten Filtersysteme überlistet. Die Erfinder dieses "Familienpakets" von T-Online sollte man nämlich in den nächsten See werfen, mit einem Gewicht an den Füßen, um es mal im Klartext zu sagen.

Aber ein Gutes hat die Angelegenheit: Kinder, die die fiesen Methoden der Erwachsenen lernen müssen auszutricksen, die sich gegen den Widerstand der "Jugendschützer" selbstbestimmt im Internet bewegen wollen - die sind später wirklich kompetent. Und wer kompetent ist, weiß zum Beispiel, dass auch die allseits beliebte Suchmaschine Google zensiert, ohne dass das jemand merkt und dass die Liste der zensierten Websites ([url]cyber.law.harvard.edu/filtering/google/results1.html[/url]) vor den Augen von Jugendlichen versteckt werden muss, wenn es nach dem Willen der Jugendschützer geht.

Also, liebe Erwachsenen - wenn Sie sich nicht schon schaudernd abgewendet haben, um das "Familienpaket" von T-Online zu installieren: halten Sie die Liste geheim - am besten an dem Ort, wo sie auch ihre Porno-Videos verstecken - und geben Sie Adressen dieser schwer sittlich gefährdenden Websites auf keinen Fall weiter!
14.03.2003
© BurkS
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