Was ich schon immer fragen wollte: Wie kommen 50000 oder mehr Leute im Monat auf meine Website und klicken 800000 mal herum? Was gibt es da zu gucken? Ein Blick in die Logfiles zeigt: die Surfer gelangen offenbar bis auf wenige Ausnahmen ganz zufällig auf burks.de. Es gehört zum Allgemeinwissen, dass Surfer die Boolsche Algebra (www.kgh-online.de/infoschul/projekt/such-04.htm) von Suchmaschinen nicht kennen, sondern nach der Methode "trial and error" irgendwelche Worte, die ihnen eben so in den Sinn kommen, hintereinander in die Suchmaske eintippen. Der arme Georg Boole wird sich fragen, wieso er sich den Kopf zermartert hat, um ein bisschen Ordnung in die Welt zu kriegen, wenn sich doch keiner dafür interessiert.
Und welche Suchmaschine man warum und wann benutzt, weiß auch niemand. Warum auch - alle Kühe heben den Schwanz, also tut man das auch, und ausserdem stand es in der BLÖD-Zeitung oder in der PC Unprofessionell. Guckst du hier:
Zitat: |
6 0.33% kryptografie
6 0.33% schroeder
6 0.33% venezuela geheimdienste
5 0.28% burkhard |
Also halten wir gemeinsam inne: Was geht im Kopf eines Surfers vor, der "schroeder" eintippt? Vielleicht heisst er so und möchte alle 3627495 anderen Menschen finden, die sich auch durch diesen prägnanten Namen von anderen unterscheiden? Oder schwebte ihm ein bestimmter Schröder vor, und wenn ja, welcher? Wahrscheinlich doch nicht meine Person, sondern mindestens Peter Schröder [www.cs.caltech.edu/~ps/], seines Zeichens Professor of Computer Science and Applied and Computational Mathematics, California Institute of Technology in Pasadena, Kalifornien. Peter ist für Google noch wichtiger als Gerhard, weil garantiert klüger. Und das zeichnet eine intelligente Suchmaschine aus: dass sie anspruchsvolle Aufgaben, etwa die soziale Bedeutung einzelner Menschen im Weltgefüge herauszufinden, korrekt erledigt.
Zitat: |
215 11.94% nazis
72 4.00% neonazis
33 1.83% lonsdale
30 1.67% kolumbien
27 1.50% bolivien
20 1.11% tron nds |
Weitaus schwieriger wird es mit der Eingabe "neonazis", klein geschrieben. Ich habe soeben die 2456 Neonazi-Seiten angesehen, die es laut Angabe des Zeitungsausschnittdienstes "Verfassungsschutz GmbH & Ko KG" geben soll. Keine dieser Websites enthält den Begriff "Neonazis". Dann ist also sonnenklar, wer hier gesucht hat. Es war ein Journalist und Kollege (weibliche Form inbegriffen) aus Nordrhein-Westfalen. Dort sind böse Webseiten von Herrn Orthopädiemechaniker und Diplompädagogen Jürgen Büssow [www.online-demonstration.org/akteure/juergen-buessow.de.html] den Augen der sittlich gefährdeten Surfer entzogen worden. Journalisten können nicht mehr über die bösen Neonazis recherchieren. Das ist auch gut so, denn wenn sie immer die böse Neonasen-Propaganda ansehen müssten, würden sie womöglich auch bald welche. Und diejenigen, die das Internet durchforsten, um andere böse Inhalte zu finden, dürfen, wenn sie erfolgreich sind, nur ganz kurz draufgucken, sonst werden sie womöglich Kinderpornografen.
Deshalb müssen die Journalisten in NRW sich bei anderen informieren, was die bösen Neonasen so im Internet treiben. Und da sind sie bei burks.de wieder ganz richtig. Vielleicht sind die vielen Zugriffe also doch kein Zufall. Und vielleicht sollte man sich sogar bei Herrn Büssow bedanken, dass er die page impressions von burks.de so in die Höhe treibt...
04.03.2003
© BurkS |