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Schönheit an sich gibt es nicht, genauso wenig wie das Geschlecht. Alles ist kulturell vorgeformt und a priori gemeinschaftlich festgelegt, unbewusst oder bewusst. Wenn in 100 Jahren jemand die Screenshots der Avatarinnen in SecondLife sehen würde, wären die Betrachter ähnlich amüsiert wie wir heute, wenn wir das Schönheitsidel der fünfziger Jahre Revue passieren lassen.

Die aufgebrezelten Damen in SecondLife spiegeln also die heutigen Träume wieder, eine Mischung aus ewiger Jugend, der Brigitte-Diät und Hollywood-Zombies, eine Kombination aus ein wenig Bulimie und viel digitalem Silikon. Aber wir Männer reagieren optisch daruf, wie Zoobesucher bei Knut und Robbenbabys. Die Evolution will es vermutlich so, weil es letztlich der geschlechtlichen Vermehrung und der Erhaltung der Art dient. Zum Glück ist der moderne Mann nicht auschließlich schwanzgesteuert, sondern denkt sich auch seinen Teil, auch wenn hier die wohlwollenden Leserinnen vielleicht geneigt sind, zart zu widersprechen.

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Hier also die hübschesten Avatarinnen, die mir in den letzten Wochen begegnet sind. Meine Favoritin ist die auf dem großen Bild. Man fragt die Dame dann irgendwann anders als in "RL" - im "real life" (wie es im SecondLife-Jargon abgekürzt heißt): "Hallo, wo hast du dir denn diesen hübschen Busen gekauft?" In der Realität wäre diese Frage recht unpassend, in der virtuellen Welt berechtigt.

Eine der Favoritinnen ist natürlich die blonde Dame, die mit einem T-Shirt mit dem Logo des Medienmagazins Berliner Journalisten herumläuft - und nur aus dem Grund. Sie ist übrigens die Designerin der digitalen Textilie. Und noch eine finde ich ganz reizend. Aber ich spiele hier nicht den Paris, sondern lasse die Leser (sic!) selbst entscheiden.

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