Das unabhängige Medienmagazin Berliner Journalisten hat ab sofort ein virtuelles Büro in SecondLife. Die aufmerksamen Stammleserinnen und die aufgeweckten Stammleser haben das gewiss schon im Redaktionsblog gelesen. Aber ganz so einfach war die Sache nicht. Der aktuelle Spiegel hält mit seiner Titelstory "Der digitale Maskenball" heute das Stöckchen hoch, über das viele springen werden. Ich habe vermutlich Gkück gehabt, dass ich noch ein Büro in einem netten Ambiente mieten konnte.
Der Landkauf in SecondLife ist nicht einfach, mann muss vieles erwägen, und ganz billig ist es auch nicht. Damit will ich noch warten. Es macht nur Sinn, das mit Mehreren zu tun, damit man mehr Avatare anlocken kann. Ich bin also durch die deutschen Gegenden gesstreift und suchte vor allem danach, ob es schon "Berlin" gebe. Und siehe da: Ich stolperte über einen weißen, adrett gestylten Platz und das Brandenburger Tor, umrahmt von modernen Gebäuden (vgl. Bild oben). Nur noch eines der Büros war zu vermieten. Der Eigentümer des Areals, Conny Colman - also das Pseudonym des Avatars - lief zufällig auch gerade dort herum. Wir wurden uns schnell handelseinig (Bild 1. Reihe links), und ich überwies die virtuelle Miete zwei Wochen im voraus.
Klicken Sie auf ein Bild, um die Fotostrecke zu starten (7 Bilder). (In Originalgröße nur für registrierte Nutzer des Forums. Username und Passwort finden Sie - wie gewohnt - hier.) Die Welt in SecondLife setzt sich aus "Prims" (für "Primitives) zusammen, einzelnen Bauteilen aus einfachen geometrischen Formen, die jeder selbst erstellen und dann verändern kann - dehnen, zerren, strecken und woanders hinstellen. Die große Kunst besteht darin, aus möglichst wenigen Prims Dijnge herzustellen. Die Oberfläche, die so genannte "Textur", kann man frei wählen oder aus hochgeladenen Grafiken modellieren. Das ist ganz schön knifflig und ich musste ganz oft fluchen, bis ich die Reklame an den Wänden so hatte, wie ich sie wollte.
Ich habe also gestern in der Nacht das Büro mit dem Nötigsten ausgestattet und heute am frühen Morgen eine virtuelle Einkaufstour gestartet: Schrank, Lampe, Stühle fehlten noch. Jetzt habe ich zu viele Prims auf der Fläche, aber das wird der Vermieter mit mir neu aushandeln.
Unser Moderator fischmob besuchte mich eben, ich habe ihn aber leider nicht erkannt, sondern bin auf meinem virtuellen BMW-Motorrad quer über den Pariser Platz gebraust. Wer das Büro sucht, findet es in der Region Armaud unter den Koordinaten 23-112-23. Und seh'n wir uns nicht in dieser Welt, dann seh'n wir uns auch nicht in Bielefeld, sondern in SecondLife. |