Ich mag alte Friedhöfe. Ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder glauben, dort spukten die Geister der Toten noch herum. In Dresden habe ich vom Fenster eines Hauses im vierten Stock auf den Alten Jüdischen Friedhof in der Pulsnitzer Strasse herabgesehen.

"Im Jahre 1751 angelegt, ist er der älteste jüdische Friedhof Sachsens. Damals noch vor den Festungswerken der Neustadt gelegen, findet sich der Friedhof heute inmitten der Wohnviertel der Äußeren Neustadt zwischen Pulsnitzer Straße und Prießnitzstraße. Nach Eröffnung des Neuen Jüdischen Friedhofs in der Johannstadt wurde er 1869 geschlossen. Die stelenartigen Grabsteine sind in Reihen angeordnet und weisen mit der Schriftseite nach Osten."

Die Grabsteine haben mich sehr beeindruckt, obwohl ich nur von außen hineinsehen konnte. Sie sind zum Teil stark verwittert. Selten hatte ich so ein intensives Gefühl, eine Botschaft mitgeteilt zu bekommen, obwohl mir alles Übersinnliche total fremd ist. Die Steine wirken an sich - und die Toten sind nicht vergessen, obwohl ihre Namen nicht mehr erhalten sind.

BURKS ONLINE 25.08.2006
Alle Rechte vorbehalten.
Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.