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Nur wenig interessante Nachrichten heute, vorwiegend Feuilleton: "Eklat beim Weimarer Kunstfest": Ein Ministerialdirektor (wieviel verdient der Kerl eigentlich?) redet nur über "Flucht und Vertreibung" statt über die Opfer des Konzentrationslagers Buchenwald (Leute, immer ein paar Eier und Tomaten in der Tasche haben!). So einen sollte man öffentlich auspeitschen. Pluto soll kein Planet mehr sein. Hmhm. Noch keine Meinung dazu. Seit Jahrzehnten Korruption bei IKEA: Da der Konzern guter Anzeigenkunde ist, recherchiert kaum ein deutsches Medium dort nach. Ein französischer Lottospieler gewinnt 57 Millionen Euro (da denke ich jetzt nicht drüber nach...). Sonst ist nichts wirklich Wichtiges passiert.

Doch, halt: Ich habe heute in der Küche der Dame meines Herzens zum ersten Mal eine so genannte Dunstabzugshaube montiert. Ich wusste gar nicht, dass man dieses Gerät auch Wrasenabzug nennt. Ich finde so ein Teil überflüssig: Wenn man Essen kocht, soll es auch so riechen.

So war es schon bei Neandertalers zu Hause. Und in größter Geruchsnot könnte man bekanntlich auch ein Fenster öffnen.

Nun gut. Das Problem: Die Dunstabzugshaube war schön, edel und schwer, die Wand dahinter, an der sie hängen sollte, eher bescheiden. Nach einem Zentimeter Bohren bröselt sie vor sich hin. Berliner Altbau eben und dübelunfreundlich. Also ab ins Baufachgeschäft und Spezialdübel holen. Ja, ich kann sowas. Und jetzt schwebt die Dunstabzugshaube über der noch nicht fertig installierten Einbauküche - vermutlich kann man sogar einen Klimmzug dran machen. Morgen ist die Montage der Spüle an der Reihe. Ich spiele ganz gern mit meinem Werkzeug herum. Man kommt sich so nützlich vor.

Trotzdem musste ich den ruhigen Samstag durch Flüche verunzieren, weil die Elektrik anfangs nicht so wollte wie ich. Die Vormieter hatten die Lüsterklemmen mit Farbe zugeschmiert, einige Steckdosen sahen aus, als seien sie noch aus der Weimarer Republik, und der neumodische Kram, dem man heutzutrage in der Elektrikabteilung

angedreht bekommt, geht schon kaputt, wenn man ihn nur schwarf ansieht, Steckdosen zum Beispiel.

Etwas hat mir großen Spaß gemacht. Ich habe einige der alten Beschläge der hohen Türen abmontiert und sie in mühevoller Handarbeit abgebeizt, von der weißen Farbe gereinigt und sie geschliffen, dass das Messing wieder schön glänzt und die Ornamente zur Geltung kommen. Schön ist das. Man fühlt förmlich den Handwerkerstolz, der darin steckt.

So, und nun schaue ich mir "Gefangen in der Hölle an" und mache gar nix mehr. Eine schönen Abend noch allerseits!

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