BLOGROLL
PRESSTHINK INDUSTRIAL TECHNOLOGY & WITCHCRAFT REGRET THE ERROR JONET MEDIENLOG NETZPOLITIK.ORG MEDIA-OCEAN RECHERCHE-INFO.DESCHOCKWELLEN- REITER REDAKTIONSBLOG BERLINER JOURNALISTEN BILDBLOG JOURNALISM.ORG CYBERJOURNA- LIST.NET NETZJOURNALIST CYBERWRITER DIE GEGENWART DIENSTRAUM DON ALPHONSO BLOGS! EDITORIX DRAMOLETTE BEHINDERTEN- PARKPLATZ.DE SPREEBLICK PR BLOGGER WEITERBILDUNG- SBLOG INFAMY MEDIENRAUSCHEN ONLINE- JOURNALISMUS.DE PJNET TODAY INTERNET HAGANAH PUBLIZISTIK BERLIN POINTERONLINE RECHERCHE- GRUPPE.TK KREUZBERGER
KUECHENRADIO GERMANOPHOBIA PANTOFFELPUNK JUSTWORLD WORTFELD MARIUS SIXTUS CHAN'AD BAHRAINI THE TRUTH ABOUT ZIMBABWE BAGHDAD BURNING DAN GILLEMOR POLITECH REGISTAN NORTH KOREA ZONE SCREENSHOTS GLUTTER ANGRY CHINESE BLOGGER SINAGABLOODY- PORE COMITTEE TO PROTECT BLOGGERS INFORMATION POLICY MEDIA BLOGGER ASSOCIATION ETHAN ZUCKERMAN'S INTERNET CENSORSHIP EXPLORER INFOTHOUGHT AMARJI CHUZPE SAUDI BLOGS AL JINANE MON PUTEAUX PERIODISTAS-ES BITYCORAS PERIODISTAS 21 | WIGLAF DROSTE GEGEN FERIDUN ZAIMOGLU | Schmieriger Buchabschreiber? | Wenn zwei Leute sich mit Schlamm bewerfen, sitzt man gern daneben und frönt dem Voyeurismus. Auf "Die Rückseite der Reeperbahn", dem Blog Matthias Wagners, las ich über "Droste gegen Zaimoglu und umgekehrt". Wiglaf Droste ist alles Mögliche, unter anderem Zyniker, Satiriker und Schreiber, also entweder eine allseitig entwickelte Persönlichkeit oder jemand mit einem gepflegten Halbwissen in zahlreichen Sparten. Droste hat in der taz vom 16.06. Feridun Zaimoğlu in die Pfanne gehauen.
Über "den deutschen Türken" schreibt er: "Seine Fußballer, kompetent im Schlechtverlierenkönnen und also Schlagen und Treten von Schweizer Kollegen und so gesehen auch dem blasierten Buchabschreiber Feridun Zaimoglu sehr ähnlich, dürfen 2006 nicht mitspielen. Der Türke, auch der eingedeutschte, kommt notfalls ohne alles aus, vielleicht sogar, unter Schmerzen, ohne Schnurrbart - niemals aber ohne Fahne. (...) . Feuilletonisten sehen darin einen Fortschritt und raunen von gelungener Integration, Holzauge, die Schiene. Dabei geht es den Nationalerkrankten jedweder Provenienz immer nur um eines: Eine Fahne, eine Fahne, notfalls irgendeine, aber ohne Fahne können sie nicht leben. Gehirn wurscht, aber Fahne muss sein - so liebt der Beckenbauerdeutsche seine Türken."
Ich finde das lustig, und Droste hat das Phänomen der "Nationalerkrankung" zutreffend beschrieben. Der Gescholtene beauftragte jedoch den Promi-Anwalt Dr. Christian Prinz. Die taz druckte wenige Tage später eine Gegendarstellung ab: "Ich habe bei der Erstellung meiner Werke von keinem anderem Buch abgeschrieben."
Es geht um Vorwurf, der unter anderem in der FAZ vom 01.06.2006 referiert wurde: "Denn im Verlag Kiepenheuer und Witsch, in dem jetzt auch 'Leyla' erschienen ist, wurde vor vierzehn Jahren ein Roman veröffentlicht, der in der selben Welt spielt, ein Roman, in dem auch ein in den fünfziger und sechziger Jahren in der anatolischen Provinz aufwachendes Mädchen im Zentrum steht. Der Roman spielt sogar in der selben Stadt, in Malatya, auch diese junge Frau verläßt später diesen Ort und geht nach Istanbul, und am Ende sitzt auch sie im Zug nach Berlin, um auszuwandern, aus dieser alten Welt. Das Buch ist von der Autorin und Kleistpreisträgerin Emine Sevgi Özdamar, es heißt 'Das Leben ist eine Karawanserei, hat zwei Türen, aus einer kam ich rein, aus der anderen ging ich raus'..."
Auf Wikipedia ist zu lesen: Im Mai/Juni 2006 wurde Zaimoğlu von einer anonymen Literaturwissenschaftlerin unterstellt, er habe mit seinem Roman 'Leyla', der hervorragende Kritiken erhalten hatte, weite Teile des Romans 'Karawanserei' von Emine Sevgi Özdamar plagiiert. Dies wurde mit Parallelen in der Handlung sowie vergleichbaren Metaphern begründet. Zaimoğlu bestritt, 'jemals eine Zeile' von Özdamars Roman gelesen zu haben. Auch Özdamar sprach den Autoren vom Plagiatsvorwurf frei. Das Land Schleswig-Holstein ehrte den bereits vielfach ausgezeichneten Zaimoglu 2006 als 'einen der wichtigsten jüngeren deutschsprachigen Autoren der Gegenwart' mit seinem Kunstpreis."
Was ist also geschehen? Droste war unvorsichtig und hat nicht richtig recherchiert. Spiegel online schrieb am 08.06.: "Der Schriftsteller nahm also immer Bezug auf Vorwürfe, die so nie offiziell gemacht wurden. Ob Özdamar ihm tatsächlich nicht vorwirft, kopiert zu haben oder kein Interesse an einem Rechtstreit hat - der Begriff "Plagiat" kann vor Gericht gefährlich werden - ist ungewiss." Auch Wikipedia irrt, denn von einem "Freispruch" kann auch nicht die Rede sein.
Typisch Droste, dass der, schlug er doch mit Verve ziemlich daneben, jetzt nicht ablässt, sondern auf seinem Blog bei der Neuen Ruhr Zeitung/Neuen Rhein Zeitung noch einmal nachlegt: Jetzt textet er vom "schmierigen Buchabschreiber Feridun Zaimoglu". O je. Das wird teuer werden. Man sollte eben nicht etwas behaupten, was man nicht beweisen kann. Oder so formulieren, dass die wohlwollende Leserin und der geneigte Leser zwischen den Zeilen suggeriert bekommen, was gemeint ist. Und vor allem sollte man, Droste, im Internet recherchieren, im Internet! Im Internet! Im Internet! | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 23.06.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
|
| KOMMENTARE I für alle Leserinnen und LeserKOMMENTARE II nur für registrierte Nutzerzinnen und Nutzer DAS BILD DES TAGES
Berlin-Kreuzberg ©Burks MEDIEN DOSSIER DJV IN DER KRISE O heiliger Paparazzius! - [Dossier: DJV in der Krise 31] Krise? Welche Krise? - [Dossier: DJV in der Krise 30] DOSSIER QUO VADIS DJV BERLIN? Die Guten haben gewonnen - [Dossier Quo Vadis DJV Berlin Teil 15, Schluss] Diese Leute abwählen! - [Dossier Quo Vadis DJV Berlin Teil 14] DOSSIER: HABEN JOURNALISTEN- GEWERKSCHAFTEN EINE ZUKUNFT? Jüngschtes Gericht - Dossier IX (Schluss)
ANDERE MEDIEN-BLOGS (AUSWAHL) Fünf journalistische Regeln - DJV intern: Der Stadl Sportjournalismus - Berliner Journalisten Nr. 6 Ab 06.06.06 wird jetzt zurückgeschrieben - Reader's Edition der Netzeitung Klassenkampf beim Berliner Verlag - Was macht den Unternehmern Dampf? Einer beschmutze des anderen Nest - Netzwerk Recherche gegen DJV Oderint, dum metuant - Vereinsmeierei Das doppelte DJVchen - Was macht eigentlich der DJV? Nicht rumhängen, Jesus! - MTV und Papst-Satire Einige Fragen an den Kameraden Witt - Offener Brief an den Vorsitzenden des DJV Brandenburg Wie man grässliche Pressetexte in schlechtem Deutsch verfasst - Kleines Pressesprecher-Bashing Was macht eigentlich der DJV Berlin? - Zur Lage der arbeitenden Journalistenklasse Kleines Netzeitung-Bashing - Medienkritik Der Journalist des Jahres - Alice Schwarzer wird endlich gehört Dpa, ZDF und der Pressekodex - Religiöse Propaganda zu Neujahr Werden wir geköpft? - Moraltheologischer Diskurs |