Im letzten Drittel laufe ich durch den Görlitzer Park. Dort sind bekanntlich sowohl die Lesben- als auch die Hundedichte groß. Aus rein frauenfreundlichen Gründen diskutieren wir heute nicht darüber, ob eines mit dem anderen zusammenhängt. Die Türken tragen keine Schuld - Hunde sind im Islam unreine Tiere. Kein gläubiger Muslim wird sich eine Töle anschaffen. Doitsche Frauen, doitsche Punks, doitsche Hunde - alles eine Leitkultur.

Als ich heute im Park ankam, war ich schon über eine Stunde unterwegs gewesen und wähnte mich dem Körpergefühl nach eher im Death Valley. In solchen Fällen mache ich es so, wie es mir die Mennoniten im Urwald von Belize geraten haben. Falls mich ein wildes Tier gebissen habe, solle ich a) nicht daran denken, b) ein Gebet sprechen, c) die Wunde kreuzweise einschneiden und d) rote Wagenschmiere draufklatschen. Da ich keine Wunde hatte, habe ich es ausschließlich mit a) versucht. Und irgendwann hatte ich den toten Punkt überwunden, und die Beine liefen wie von selbst, langsam, aber stetig. Aber 50 Meter vor meinem Fahrrad habe ich doch schlapp gemacht. Das nächste Mal, nach ein paar kürzeren Trainingsläufen auf Rasen, werde ich ganz durchhalten.

Das erste Foto der Galerie zeigt die Heilig-Kreuz-Kirche am Kreuzberger Blücherplatz, just dahinter, Brachvogel- Ecke Zossener Strasse, beginnt meine Jogging-Stecke. Das letzte Foto zeigt das Restaurantschiff "Van Loon" im Urbanhafen. Alle anderne Fotos: Google Earth (das es für Linux leider nicht gibt). Die rote Markierung zeigt den Hinweg über Treptow nach Neukölln, die blaue den Rückweg von dort wieder nach Kreuzberg.