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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 18.04.2006, 21:28 Antworten mit ZitatNach oben

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BIG IN THE BUMDESTAG
Merkels Allerwertester
Screenshot SunHeute lernen wir etwas über die deutsche Leitkultur. Oder: Über den Unterschied zwischen dem deutschen und dem angelsächsischen Journalismus. Spiegel online bringt es auf den Punkt: "Die britischen Boulevard-Blätter sind berüchtigt für ihre Unverschämtheit." Und: "'Big in the Bumdestag', spottet die "Sun" mit gewohnter Gnadenlosigkeit." Die englische Boulevardzeitung hat Fotos der deutschen Bundeskanzlerin beim Umkleiden publiziert. Keine Sache, über die man sich aufregen müsste, zumal die Fotos nicht diskriminierend sind und ohnehin fast nichts zu sehen ist.

Gnadenlos. Respektlos. Man sollte meine, das sei ohnehin das Leitmotiv der Journaille. Sie soll den Mächtigen ihre Geheimnisse entreissen, Skandale aufdecken, Transparenz schaffen. Weit gefehlt: In Deutschland ist das nicht so. Hier hat man Respekt vor der Obrigkeit, ist gnädig mit ihr, deckt nicht auf, wer die Spender Helmut Kohls sind, sammelt brav Geld für das Gute wie der stern und wartet ansonsten auf die informellen Brotkrumen, die von der Herren Tische fallen.

Ausgerechnet die Mutter aller deutschen Boulevardzeitungen erregt sich heuchlerisch, die Sun habe die deutsche Kanzlerin "verhöhnt". Die Österreicher haben dazu das Passende geschrieben:
"Dankbar nahm die Bildzeitung die Vorlage der britischen Kollegen auf und zettelte unter dem balkendicken Titel 'England verhöhnt unsere Kanzlerin' eine mittelprächtige Keilerei an. Unter dem gewohnten Motto 'Das sind die Bilder, die wir nicht sehen wollen', verbreitete das Blatt die Geschmacklosigkeit frohgemut bis in den Screenshot Sun hintersten Winkel." Dass die Fotos auch online stehen, hat die Bild offenbar gar nicht gemerkt. Aber Links gibt es in deutschen "Online"-Medien ohnehin kaum.

Noch einmal ganz langsam zum Mitschreiben:
"Der Presse-Attaché der britischen Botschaft in Berlin erinnerte in der 'Bild'-Zeitung daran, dass die Presse von der Insel eine 'lange Tradition von Respektlosigkeiten' habe und man den Bericht daher nicht überbewerten solle." Ja, die Deutschen haben diese Tradition eben nicht - und man muss ihnen immer erst erklären, was das ist. Die emotionale Erregung ersetzt die Recherche.

Sehr hübsch auch der Satz:
"CDU/CSU-Außenexperte Eduard Lintner äußerte sich 'entsetzt': 'Das ist ganz schlechter Stil. Solche Bilder sind absolut unerwünscht!' Unerwünscht! Man kann sich die Kolleginnen und Kollegen der Sun vorstellen, wie sie sich vor Lachen ausschütten: Gerade weil die Bilder bei the Huns "unerwünscht" sind, werden sie ja gedruckt! Und für Stilfragen fühlte sich die Sun garantiert schon immer zuständig.

[Lintner? Lintner! Das ist der Politiker, der 1993 ein "Verbot der höheren Ebenen der Kommunikationstechnik" forderte. Was ham wa jelacht. So etwas vergesse ich nicht, sondern notiere das für meine Kaderakten. Man muss so etwas gar nicht fordern. Deutsche Journalisten sind ohnehin zu begriffsstutzig und zu obrigkeitsfreundlich - sie verschlüsseln ihre Mails nicht.]

Worauf warten wir nun? Auf die Deutsche Bischofskonferenz: "Uns Christen macht es traurig, wenn man sich über eine Bundeskanzerlin lustig macht. Aber wir können damit leben, weil Jesus selbst den Weg bis zum Kreuz gegangen ist." Der Deutsche Presserat missbilligte den Screenshot BildAbdruck der Fotos: Wer ein Mitglied der Regierung halbnackt zeige, verstoße gegen die journalistische Ethik im Allgemeinen und Besonderen. Der Presserat werde sorgfältig prüfen, ob er eine Rüge aussprechen werde. DJV-Pressesprecher Heinrich Zornig sagte: "Mit dem Abdruck der Fotos der Kanzerlin und ihrer derzeitigen Geschäftspolitik vernichten die Verleger journalistische Arbeitsplätze und gefährden die Meinungsvielfalt." Jugendschutz.net: Dass Zeitungen und Online-Medien das Gesäß der Kanzlerin unbekleidet zeigten, beweise, dass jugendschutz.net im Kampf gegen Kinder- und Kanzlerinnenpornografie noch mehr Mittel benötige, vor allem finanzielle. Der bayerische Innenminister forderte schärfere Gesetze gegen den Abdruck nackter Personen.

Übrigens, ihr Söhne Albions: Die Sun hat den fucking Hintern der fucking englischen Königin noch nicht veröffentlicht. Vermutlich wäre das kein angenehmer Anblick. Irgendwie erinnert mich jetzt das Thema denn doch, ich weiß nicht, was soll es bedeuten, an eine uralte Schlagzeile: "Die DDR war geiler."

Nachtrag: Ich bin durchaus der Meinung, dass es ein öffentliches Interesse gibt, zumindest Ausschnitte der Fotos zu zeigen. Merkel hat natürlich das Recht auf Schutz der Privatsphäre. Wenn es aber darum geht, die Heuchelei der Medien zu demonstrieren (wie bei der "Bild") und den Unterschied zwischen deutscher und angelsächsischer Tradition, mit dem Thema umzugehen, wäre das sinnlos, wenn man nicht der wohlwollenden Leserin und dem geneigten Leser zumindest ansatzweise zeigte, worum es eigentlich geht. Der rote Balken, den die "Bild" benutzt, suggeriert, die Sun hätte Merkel nackt veröffentlicht. Das ist falsch - die Leser werden in die Irre geführt.
Für den journalistischen Nachwuchs: Die Fotos sind Zitate.
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BURKS ONLINE 18.04.2006
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