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Die Angelegenheit ist weitaus diffiziler, als es aus der bequemen Attitude des säkularisierten Intellektuellen scheint. Die Karikaturen der dänischen Zeitung haben ungefähr das Niveau des Herrenwitzes und sind, so muss man vermuten, für das gemeine Volk, also auch den rechten Pöbel gedacht. Man stelle sich nur vor, was geschähe, wenn in Deutschland eine Zeitung ähnlich "anspruchsvolle" Türken-, Neger- oder Judenwitze publizieren würde! Dann würden die Lichterketten allüberall brennen.
Wo ist also die Grenze? Und gibt es eine? Darf eine politisch braun gebrannte Zeitung wie die Junge Freiheit subtil antisemitische Witze drucken? Und wenn orthodoxe Juden und andere Chassidim gegen sie pöbelten, müssten wir dann alle solidarisch sein?
Die Jyllands-Posten ("Jütland-Post") besitzt keinen Robbenbaby-Effekt wie etwa die kleine taz: Sie ist ganz normal, liegt im Mainstream, und musste sich eben von der taz vorwerfen lassen, sie sei "Sprachrohr des rechtsreaktionären Dänemark." Kein Wunder, dass der geschätzte Kollege Henryk M. Broder auf einen Schelmen anderthalbe setzt und das hübsche Adjektiv "linksreaktionär" kreiert.
Dröseln wir die Sache ein wenig auseinander. Nicht alle Muslime sind beleidigt, wenn sie ein vermeintliches Gesicht Mohammeds sehen. Es geht um "religiöse Gefühle", und Gefühle sind bekanntlich immun gegen rationale Argumente, Empirie und andere seriöse und handfeste Untersuchungsmethoden. Man weiß also nie, wann die Verehrer höherer Wesen mal wieder eingeschnappt sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand mich anzeigt, wenn ich den Papst bei einer abseitigen sexuellen Praxis darstelle, ist größer, als zeigte ich ein Bild Jahwes mit Turban oder ließe ich Jesus am Kreuz "Always look on the bright side of live" singen .
Es gibt keine Lösung. Das fanatisierte Pack muss natürlich in die Schranken gewiesen werden. Und der Verleger, der den Chefredakteur der France Soir feuerte, gehört in die Seine geworfen, mit einem - allerdings nur kleinen - Stein an den Füßen. Die Franzosen werden sich ohnehin nicht kleinkriegen lassen; die Presse dort ist nur finanziell und publizistisch weniger unabhängig als in Deutschland.
Und die Polen? Wann druckt eine polnische Zeitung Karikaturen von Gott, Jesus und Johannes Paul? Das wäre meine Empfehlung an alle Muslime, die sich ärgern: Nicht pöbeln und demonstrieren, sondern mit gleicher Münze heimzahlen! In jeder arabischer Zeitung möchte ich Karikaturen sehen, die Christus beim Oralsex mit Maria oder betrunken bei den Zöllnern liegend zeigt. Und natürlich warte ich auch auf Jahwe-Karikaturen bei auf der Online-Ausgabe von Al Jazeera! Nur zu! Und dann wird es lustig und interessant.
Die einschlägigen Paragrafen der Gesetzbücher wie der der "Volksverhetzung" zeugen immer von zweierlei: Man kann es nie allen recht machen, aber man sollte guten Willen zeigen. Allerdings sind Vorschriften, auf Aberglauben und fromme Märchen in einer wie auch immer gearteten Hinsicht Rücksicht zu nehmen, schon deshalb obsolet, weil es kein Äquivalent für die Nichtgläubigen gibt. Haben die keine Emotionen, die verletzt werden können?
Ich zum Beispiel muss mich immer angewidert abwenden, wenn ich die frommen Heuchler wie Bush und andere Kreuzritter sehe, die zu jedem Massaker und zu jedem Krieg Ja und Amen sagen. Dass es "Militärpfarrer" gibt, ist schon schlimm genug. Meine Gefühle werden zutiefst verletzt, wenn jemand das Bekenntnis zu einem höheren Wesen zum Beispiel in die EU-Verfassung schreiben will oder die armen Kinder in der Schule zwangsweise mit historischen Lügen indoktriniert, etwa der, es habe einen Auszug der "Kinder Israels" aus Ägypten, eine jungfräuliche Geburt oder gar eine Auferstehung des Sohnes eines höheren Wesens gegeben.
Aber vernünftige und aufgeklärte Leute sind eben nicht so hysterisch und irrational wie die, die an Götter, Götzen und Propheten glauben. Wie heißt es so treffend in einem relativ bekannten Lied: "Es rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun"!
Ceterum censeo: Gotteshäuser zu Turnhallen! | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 03.02.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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