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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 04.01.2006, 22:49 Antworten mit ZitatNach oben

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ALICE SCHWARZER WIRD ENDLICH GEHÖRT
Der Journalist des Jahres
SchwarzerHeute tickerte eine heisse Nachricht durch die Klatschspalten der Medien: "Die 101 Journalisten des Jahres präsentiert "MediumMagazin" in der neuen Ausgabe 1+2/2006 - allen voran "der" Journalist des Jahres: Alice Schwarzer. Das Kanzlerin-Wahljahr war auch das Jahr der Emma-Herausgeberin. Mut zu streitbaren Positionen, Klarheit in der Analyse, überzeugte Haltung statt populistischer Meinungsmache zeichnen Alice Schwarzer aus. 2005 ist sie endgültig zur unüberhörbaren Stimme geworden."

Beim Bloggen darf man die ausgetretenen Pfade der guten deutschen Sprache verlassen und - um die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser dort abzuholen, wo sie sind -, dieselben mit gepflegtem Comic-Sprech traktieren. Ein Preis für Alice? Ächz. Stöhn. Hmhm. Grmpf. Also ich weiß ja nicht...

Nichts gegen Alice Schwarzer. Wer beim Kölner Karneval hoch auf dem gelben Wagen mitfährt und Süßwaren unter das Volk streut, ist Teil der Popkultur geworden (vgl. Abbildung unten) und somit unangreifbar. Er - oder sie in diesem Fall - darf jeden Unsinn von sich geben: Alle Welt schmunzelt nur und deckt stante pede und gnädig des Mantel des Schweigens darüber. Das hat die Schwarzer mit Ströbele gemeinsam.

Die Lobhudelei, mit der die irrelevante Ehre begründet wird, zwingt mich jedoch zur verbalen Klatsche. Journalisten sind bekanntlich eitel und ehren sich gern gegenseitig, vor allem im Beisein der C- und B-Promis. Aber "Mut zu streitbaren Positionen" - das ist eher ein vornehmer Verriss. Das gilt ja auch für die Zeugen Jehovas, Saddam Hussein und Mahmud Ahmadinedschad, den Präsidenten des Iran.
Schwarzer
Man kann es auch anders herum formulieren: In Deutschland hat kaum jemand den Mut zu Positionen, denen widersprochen wird oder die den bräsigen Mainstream konterkarieren. Und wer es dennoch tut und nur lange genau durchhält und nicht widerruft - so ungefähr 30 Jahre -, dem gibt man dann irgendwann einen Preis, damit man ihn oder sie los ist.

"Klarheit in der Analyse? Das ist, mit Verlaub, ein Schmarrn. Der geschätzte Kollege Henrik Broder hat dazu die passende Sottise und Überschrift: "Ein rheinisches Funkenmariechen im wohlverdienten Ruhestand".

Nicht zu vergessen:
"Ebenfalls 1997 wird sie von der Stadt Aalen mit dem "Schubart-Literaturpreis" geehrt; Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 bis 1791) war ein Dichter und Rebell und saß zehn Jahre im Kerker von Hohenasperg, genau die Gestalt, mit der sich die gute Gesellschaft einer schwäbischen Kreisstadt identifizieren mag. Außerdem quälte er seine Frau Helene und prügelte sie fast zu Tode, was die Preisträgerin aber nicht weiter stört. "Sie ist ein Macho im Rock", sagt die Alt-Feministin Helga Dierichs." Statt Analyse: Popkultur. Quod erat demonstrandum.

"Überzeugte Haltung statt populistischer Meinungsmache": Einspruch, Euer Ehren Oberauer! Das Eine schließt das Andere nicht aus. Auf spiggel.de trifft das übrigens auch zu: Eine überzeugte linksextremistische, obrigkeits-, zensur- und religionsfeindliche, dafür aber frauenfreundliche Haltung, die aus Überzeugung populistisch, ja geradezu extremistisch populistisch ("Sex sells") verbreitet wird. By the way: Wer von etwas überzeugt ist, das aber nicht populistisch, also volkstümlich unter das Volk bringt, kann gleich einpacken und wieder nach Hause gehen. Ich bin unter Sektenpredigern groß geworden und weiß, wovon ich rede.

"2005 ist sie endgültig zur unüberhörbaren Stimme geworden". Har har. Was heißt denn das? Vorher hätte man Alice Schwarzer überhören können? Göttin bewahre. Wikipedia sagt:
"Sie ist auch durch ihre häufigen Auftritte in Talkshows inzwischen zu einer Institution in Deutschland geworden. Bis heute veröffentlichte sie insgesamt 21 Bücher als Autorin und 16 als Herausgeberin." Alice Schwarzer hat eben eine sehr große Klappe und ein Mundwerk wie ein Dreschflegel. Und das Schwarzer ist auch gut so. Wäre es anders, hätte sie sich nicht durchsetzen können gegen alle die klein- und kleinstkarierten männlichen Sesselfurzer, die ihren Weg säumten.

Wer etwas über Alice Schwarzer wissen will, sollte das Buch der heutigen Taz-Chefredakteurin Bascha Mika lesen. Und anschließend zum Ausgleich das einer Nervensäge über "Tante Denunziante":
"Was macht man mit Nervensägen, die nicht über genügend Takt und Feingefühl verfügen, um von alleine abzutreten, die man aber dringend loswerden möchte? Man lobt sie weg. So wird die Bundesverdienstkreuzdeutsche Alice Schwarzer in diesem Frühjahr mit Hilfe gleich zweier Biographien kanonisiert, also heiliggesprochen - die eine wurde von ihr abgesegnet und ist entsprechend plump affirmativ, die andere kommt im halbkritischen Halten-zu-Gnaden-Gestus daher. In den Gesichtszügen von Alice Schwarzer kann man - wie auch in denen von z. B. Dieter Bohlen, Gerhard Schröder oder Guildo Horn - perfekt ablesen, was Nachvornekommen in Deutschland kostet: Man muß mindestens über eine Leiche gegangen sein, nämlich über die eigene."

Wo er Recht hat, hat er Recht. Mannomann. Und zu guter Letzt gibt ein von Männern dominierter Chor (1) der Schwarzer zur Preisverleihung ein Ständchen. (Danke nach Tiflis, Natali - ganz wunderbar! [3,5 MB])
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BURKS ONLINE 04.01.2006
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