Fernbeziehungen

Von Burkhard Schröder

Gestern war ich in Hamburg zum jonet-Tag 2005. Die Stadt kenne ich schon seit gut 30 Jahren. In den 70ern hatte ich dort eine so genannte Fernbeziehung und bretterte an fast jedem Wochenende mit dem Auto über die holperige Transitstrecke.

Wie kommt einem als Kreuzberger die Stadt an der Elbe vor? Clean, sauber, rein, durchgestylt. Überwachungskameras in der U-Bahn. Ich war, das darf ich hier uninteressanterweise bloggen, ein wenig genervt, weil ich mich irgendwo im Norden, aus der Subway kommend, verlaufen habe - das Haus meiner Ex liegt ziemlich versteckt. Und dann musste ich noch hektisch quer durch die Stadt zu einem beruflich bedingten Gespräch.

Die Bilder innerhalb eines Gebäudes zeigen die Hamburger Handelskammer, wo sich 400 Journalisten trafen, um über ihren Beruf zu diskutieren. Im Foyer sind drei prächtige Schiffsmodelle aufgestellt, um von der selbstbewussten und reichen Hamburger Kaufmannsgilde zu künden.

Übrigens: Ein Lob der gar nicht bürokratischen Bahn. Nachdem wir am Samstag abends hechelnd am Hauptbahnhof ankamen, vor der ewig langen Warteschlange vor den Schaltern verzweifelten und innerhalb von zehn Minuten auch den Automaten nicht bewegen konnten, Fahrscheine auszuspucken, setzten wir uns ohne dieselben in den Zug. Auch die Schaffnerin scheiterte an ihrem Gerät. Nach mehreren Versuchen wünschte sie uns eine gute Reise, und wir fuhren umsonst zurück - in nur eineinhalb Stunden. Wenn ich da an die Transitstrecke denke, gruselt es mich immer noch. So lange wie von Berlin nach Hamburg braucht man auch von Spandau nach Grünau - innerhalb von Berlin. Eine Fernbeziehung nach Hamburg hätte heute vermutlich also mehr Chancen. Das letzte Bild zeigt die alte City West, Kurfürstendamm, Ecke Joachimsthaler Strasse, natürlich by night.

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BURKS ONLINE 13.11.2005
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