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 [Dossier] Presseball - Eine unendliche Geschichte Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 22.08.2005, 23:28 Antworten mit ZitatNach oben













MEDIEN
Dokumentation22. August 2005
BURKS' FORUM
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DAS BILD DES TAGES
Mädchen aus Elorza, Süd-Venezuela ©Burks
DOSSIER: QUO VADIS DJV BERLIN
Teil 1: "Morbus politicus marginalis" (Burkhard Schröder, 24.10.2004)
Teil 2: "Der Fall Boehncke" (Hans-Werner Conen, 14.12.2004)
Teil 3: "Tatort DJV Berlin" (Burkhard Schröder, 15.12.2004)
Teil 4: "Presseball: die rechte Idee?" (Burkhard Schröder, 19.12.2004)
Teil 5: "Dringlicher Appell" (Ehrenmitglieder des DJV Berlin, 09.02.2005)
Teil 6: "Auf ein offenes Wort" (Burkhard Schröder, 24.02.2004)
Teil 7: "Der Wettbewerb um die Füße hat begonnen" (Burkhard Schröder, 02.03.2004)
Teil 8: "Förmchenweitwerfen im Sandkasten - ein Sittengemälde" (Burkhard Schröder, 18.03.2004)
Teil 9: "Operation Weißer Ritter" (Burkhard Schröder, 10.05.2005)
Teil 10: "Antrag auf Ausschluss" (Dokumentation, 03.08.2005)
Teil 11: "Pacta sunt servanda" (Burkhard Schröder, 03.08.2005)
DOSSIER: DJV IN DER KRISE
Teil 1: "Hyperventilierende Freizeit-Stalinisten" (Hans-Werner Conen, 26.06.2004)
Teil 2: "Fremdwort Solidarität" (Burkhard Schröder, 27.06.2004)
Teil 3: "Der moderne Herrenmensch liebt Versager" (Hans-Werner Conen, 13.07.2004)
Teil 4: "Kindergarten für Erwachsene" (Jörg Wachsmuth, 14.07.2004)
Teil 5: "Hornberger Schießen, reloaded" (Burkhard Schröder, 21.07.2004)
Teil 6: "Die wichtigsten Fragen und Antworten" (Burkhard Schröder, 01.08.2004)
Teil 7: "Unaufhaltsamer Aufstieg zum Arbeiterführer" (Hans-Werner Conen, 02.08.2004)
Teil 8: "Verein Berliner Journalisten auf der Siegerstraße" (Hans-Werner Conen, 07.08.2004)
Teil 9: "Ein trügerischer Friede" (Burkhard Schröder, 08.09.2004)
Teil 10: "Im Osten nichts Neues" (Ein Frontbericht von Hans-Werner Conen, 20.09.2004)
Teil 11: "Die Welt als Wille und Vorstellung" (Burkhard Schröder, 04.10.2004)
Teil 12: "Das Wünschen und Wollen und die Wirklichkeit" (Burkhard Schröder, 05.10.2004)
Teil 13: "Der DJV hadert mit Berliner Richtern" (Wolfgang Kiesel, 06.10.2004)
Teil 14: "Verbandstag in die Tonne - außer Spesen nichts gewesen" (Hans-Werner Conen, 07.10.2004)
Teil 15: "Avanti Dilettanti! Wie man jeden möglichen Fehler auch wirklich macht" (Hans-Werner Conen, 15.10.2004)
Teil 16: "Häufig nicht gestellte Fragen (FNAQs)" (Burkhard Schröder, 03.11.2004)
Teil 17: "Eine nicht gehaltene Rede" (Hans-Werner-Conen, 04.11.2004)
Teil 18: "Der DJV aus seuchenpolitischer Sicht" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
Teil 19: "Unter Indianern und anderen Journalisten" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
  • Teil 20 "Eine Atempause, Geschichte nicht gemacht", Burkhard Schröder, 13.01.2005
  • Teil 21 "Feste und Freie - sitzen sie wirklich in einem Boot?", Hans-Werner Conen, 05.11.2004
  • Teil 22 - "Spaltet sich Bayern ab?", Burkhard Schröder, 30.03.2005
  • Teil 22 - "Eine Frage der Ehre?", Burkhard Schröder, 19.04.2005
  • Teil 23 - "1. Parteitag des BJV/AO", Burkhard Schröder, 02.05.2005
  • Teil 24 - "Anonyme Denunzianten", Burkhard Schröder, 27.05.2005
  • Teil 25 - "Der Clan der Dejottvaulaner", Burkhard Schröder, 15.06.2005
  • Teil 26 - "König Pyrrhus lässt grüßen", Burkhard Schröder, 06.07.2005
  • Teil 28 - "Wohin steuert der DJV?", von * * *, 18.07.2005
  • DOSSIER: WARUM EINE JOURNALISTEN-GEWERKSCHAFT?
    Dossier: Diskussion über die provokanten Thesen eines DJV-Mitglieds aus Baden-Württemberg
    Teil I: "Haben Journalisten-Gewerkschaften noch eine Zukunft?" (21.01.2004, Hans Werner Conen)
    Teil II: "Solidarität ist eine Waffe - 12 Thesen für eine starke Gewerkschaft" (31.01.2004, Burkhard Schröder)
    Teil III: "Konsens ist Nonsens - anything goes" (09.02.2004, Hans Werner Conen)
    Teil IV. "Treu und fördernd" (10.02.2004, Thomas Schelberg)
    Teil V. "Den neo-liberalen Teufel austreiben"
    Teil VI. "Niedergang streng nach Vorschrift" (06.03.2004, Hans-Werner Conen)
    Teil VII. "Ausschluss eines "Arbeiterführers"? (23.05.2004, Hans Werner Conen)
    Teil VIII. "Maulheldentum älterer Herren" (18.06.2004, Offener Brief Hans Werner Conens an Michael Konken)
    Teil IX "Jüngschtes Gericht" (25.03.2005, Burkhard Schröder
    DOSSIER: UNTER JOURNALISTEN
    Unter Journalisten 1
    Unter Journalisten 2
    Unter Journalisten 3
    Unter Journalisten 4
    Unter
    Journalisten 5

    Unter
    Journalisten 6

    Unter
    Journalisten 7

    - Dossier: Querelen im DJV - Landesverband Berlin.
    Vgl. www.recherchegruppe.tk
    WETTER
    Nieuw Nickerie (Surinam)
    Qulaybiyah (Tunesien)
    Norah Head (Leuchtturm) (Australien)
    Pjöngjang (Nordkorea)
    Barcelona (Catalunia)
    One Hundred Fifty Mile House (Kanada)
    Bagdad (Irak)
    Schrobenhausen (Deutschland)

    [DOSSIER: QUO VADIS DJV BERLIN? 12]

    Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat auf dem ausserordentlichen Verbandstag am 16. Juli 2004 seine beiden Landesverbände Berlin und Brandenburg ausgeschlossen und am 8. November 2004 den Verein Berliner Journalisten und den Brandenburger Journalisten-Verband e.V. als neue Landesverbände aufgenommen. Die "Altverbände" haben dagegen rechtliche Schritte unternommen. Die Ausschlüsse wurden von allen Gerichten für nichtig erklärt. [Vgl. Chronik der Ereignisse, Übersicht aller Pressemeldungen des DJV zum Thema.]

    Auf burks.de/spiggel.de erscheinen zu diesem und ähnlichen Themen in loser Folge Artikel mit konträren Positionen. Die Beitrage richten sich nicht nur an Mitglieder des DJV mit verbandspolitischem Tunnelblick. [Vgl. Dokumentation: Antrag auf Ausschluss des DJV Berlin und des DJV Brandenburg.]

    Im Entwurf des noch unveröffentlichten "DJV-Geschäftsbericht[s] 2004/2005 - Presse und Öffentlichkeitsarbeit", der dem Autor investigativ zugeflogen ist, steht der Satz: "Über den Aktuellen Stand der Rechtsstreitigkeiten mit den beiden Altverbänden hat der DJV-Gesamtvorstand stets zügig per eMail [sic] informiert. Als in Kauf zu nehmenden Hindernis bei dieser Kommunikation erwies sich die Tatsache, dass [unleserlich] Prozessgegner des DJV-Bundesverbands dem Gesamtvorstand angehören."

    Zügig per Internet zu informieren - das ist unser Auftrag!


    Presseball: Eine unendliche Geschichte

    von Burkhard Schröder

    Am 17. August hatte ich mir vorgenommen, liebe Stammleserin und verehrter Stammleser diese kleinen journalistengewerkschafts- und familienfreundlichen Forums, über das beliebte Thema DJV Berlin zu schreiben. An diesem Tag war ich 15 Jahre Mitglied. Da ich im Gegensatz zu einigen anderen Kameraden für meine Dienste nicht aus Mitgliedsgeldern bezahlt werde, muss das profane Geldverdienen im Zweifel Vorrang haben. Aber jetzt kann die Begierde der am Monitor schon seit Tagen ausharrenden Kolleginnen und Kollegen, wieder etwas Schönes, Gutes und Wahres zu erfahren, insbesonderePressebälle finanzielle Transaktionen betreffend, endlich erfüllt werden.

    Der Presseball: Eine ehrwürdige und etwas angestaubte Veranstaltung, auf der sich die korrupte Berliner Politikerkaste immer seltener blicken lässt. Ob es gut ist, als Journalist in dieser Gesellschaft gesehen zu werden, außer zu beruflichen Zwecken, ist strittig. Mathew D. Rose schreibt:
    "Diese 'Ehrenwerte Gesellschaft' betrachtet sich selber ganz selbstverständlich als die Elite der Stadt, ihre Kritiker bezeichnen sie ebenso selbstverständlich als 'Berliner Filz'".

    Parallel zu diesem Berliner Filz gibt es einen Journalistenverband, der von der örtlichen Presse "als fast tragisches Relikt alter West-Berliner Verhältnisse" bezeichnet wird und dessen stark fluktuierendes Vorstandspersonal seit Jahren darum wetteifert, mit denen gemeinsam Spargel zu verzehren und mit den Ehefrauen derjenigen zu tanzen, die man, wenn man das journalistische Ethos im Ansatz ernst nähme, permanent mit Verve in die Pfanne hauen müsste. Landowsky, ick hör dir trapsen. Der geschätzte Kollege Rose hat in einem Interview mit dem unabhängigen Medienmagazin Berliner Journalisten gesagt:
    "Es geht immer um das Geld. Wo kommt es her? Wo geht es hin?" Darum müssen wir uns hier also kümmern: Auch der Autor dieser Zeilen interessiert sich weniger für spargelpolitische als für medienpolitische Thesen.
    Buch-Cover
    Elitär ist der Berliner Presseball ohnehin nicht mehr. Aber er könnte vermutlich Gewinn abwerfen, sogar für Not leidende Journalisten und die Berliner Journalisten-Schule (2), wenn man nicht nach Motto "Avanti Dilettanti" vorgehen würde. Und wenn nicht einige Funktionäre des DJV Berlin versuchen würde, en passant abzusahnen. Wer also hat versucht, wie und wo beim DJV Berlin in die Kasse zu greifen, und auf welche Weise werden die Gelder der Mitglieder verschwendet? Zur Beruhigung der erzürnten Leserinnen und Leser: Um in großem Stil die Raffkes zu machen, wie man es von typischen Vertretern des Berliner Filzes kennt, dazu fehlt den Funktionären der Journalisten-Gewerkschaft DJV Berlin das Format. Aber der Reihe nach! Hier lesen ohnehin nur Eingeweihte - das surfende Normalpublikum hat schon entnervt weggezappt.

    Am 21.10.2003 schrieb die Berliner Zeitung:
    "Bislang sind fünf der elf Vorstandsmitglieder des Verbands wegen Auseinandersetzungen um die Ball-Finanzierung zurückgetreten. Sie beschweren sich darüber, dass Verbandschef Alexander Kulpok sie nicht ausreichend über die Verluste vergangener Pressebälle informiert habe. Auch die Veranstaltung im Februar würde erneut ein Loch in die Kasse reißen, befürchtet etwa Ex-Vorstandsmitglied Matthias Kolbeck, der Anfang September zurücktrat. 'Es kann nicht sein, dass der Journalistenverband dauerhaft Spenden und Tombola-Einnahmen zum Ausgleich seiner Verluste verbraucht.' Schließlich solle die Veranstaltung eigentlich Einnahmen bringen, die vor allem bedürftigen Journalisten etwa als Zuschuss zur Rente zugute kommen. Immer noch gebe es keine nachprüfbaren Bilanzen der vergangenen Bälle von 2002 und 2003, sagt Kolbeck."

    Am 21.10.2003 gab es ein Misstrauenvotum gegen den Vorsitzenden des DJV Berlin, Alexander Kulpok, das dieser knapp überstand. Die Berliner Morgenpost erwähnte jedoch, dass die Hauptversammlung dem wichtigsten Antrag der verbandsinternen Opposition zustimmte:
    "Aber dem traditionellen Ausrichter des Balls, der Journalistenverbands- Sozialfonds GmbH, die in Not geratene Journalisten unterstützt, wurde ein sehr enger Handlungsrahmen vorgegeben - erstmals seit der Gründung im Jahr 1960. Die Versammlung beschloss nämlich auch: "Für die Planung und Durchführung des Presseballs Berlin werden keine Mittel aus dem Etat bzw. aus dem Vermögen des DJV-Landesverbandes Berlin bereit gestellt, auch keine finanziellen Auslagen zur späteren Abrechnung mit der Sozialfonds GmbH."

    Rechnung
    Um es kurz zu machen: Der Presseball hat auch 2004 und 2005 keine Gewinne gemacht. Ganz im Gegenteil. Über die Realität wurden die Mitglieder und die Öffentlichkeit belogen und getäuscht.

    Noch schlimmer: Gegen den damaligen Beschluss der Mitgliederversammlung wurde grob verstoßen. Das Vorstandsmitglied Klaus Lehnartz spricht in einem internen Papier(1) davon, dass Mitgliederbeiträge "in Höhe von 79.600 Euro zum Defizit-Ausgleich des Presseballs 2005" ausgegeben worden seien. Das ist im Prinzip gar nicht strittig. Auch steht nicht in dem von der Mitgliederversammlung verabschiedeten Antrag, dieser gelte nur für einen Presseball. Nein, alle folgenden Bälle waren gemeint.

    Die Beweise liegen erfreulicherweise vor, unter anderem eine Rechnung der DJV Berlin Sozialfonds GmbH, einer Tochterfirma des DJV Berlin, an eben denselben. Und ein Kontoauszug des Bankhauses Löbbecke vom 21.02.2005, aus dem zu sehen ist, dass die 79.600,00 Euro auf das Konto der Sozialfonds GmbH eingegangen sind.

    Aber es kommt noch schöner. In der "Ausschreibung zum Presseball 2005"* vom 07.10.2004 heißt es:
    "Für die Journalisten, die die Inhalte des Almanachs erstellen, muss ein Budget von 5000 Euro eingeplant werden." Die redaktionellen Beiträge würden der Agentur vom DJV Berlin geliefert. Am 18.11.2004 wurde der "Agenturvertrag"* unterzeichnet: Zwischen der "Ball AG", der "art & works GmbH" aus Wiesbaden und der "Stage Craft® Show", Veranstaltungs- und Werbemanagement GmbH", dem DJV Berlin ("zur Kenntnisnahme") und der DJV Berlin Sozialfonds GmbH. Unterzeichner für die Sozialfonds GmbH war Torsten Witt, dem laut Protokoll der Gesellschafterversammlung* vom 17.11. - also exakt einen Tag vorher! - die Geschäftsführung der GmbH "ab 18. November" übertragen wurde.

    Zu diesem Zeitpunkt hatte das Kuddelmuddel im Vorstand des DJV Berlin wieder einmal seiner zahlreichen Höhepunkte erreicht: Kaum jemand wusste mehr, wer welchen Posten innehatte und ob man nur informell mauschelte oder ob es sich um offizielle Sitzungen handelte, die man zu allem Überdruss protokollieren musste. [Vgl. Dossier 11 "Pacta sunt servanda".] In einem internen Papier* des DJV Berlin findet man die Behauptung, der Vertrag habe
    "...den SozFonds verpflichtet, an Krause bis zum 10.1.2005 168.606.00 € zu zahlen. (...) die zwei Wochen später (1.12.2005) erfolgte Auflösung (...) kostet unseren Verband 26.100,00 €."
    Buch-Cover
    Das gewohnte Chaos wurde durch den neuen Geschäftsführer Heinz-Jürgen Bütow, der Torsten Witt ablöste, obwohl jener keinen Vertrag hatte, dieser aber schon, einigermaßen beseitigt. Interessant ist hier der Brief* des "Produktioners" Thilo Haase an die Geschäftsführung des DJV Berlin vom 17.05.2005 über die "Aquisition von Anzeigen- und Sponsoring-Partnern für den Presseball 2005":
    "Bereits nach den ersten zwei Wochen stießen wir sowohl bei den angesprochenen Unternehmen als auch innerhalb des DJV auf erhebliche Widerstände. So wurden uns z.B. trotz mehrmaliger Nachfrage die Kontaktdaten der Unternehmen, die in den Jahren zuvor noch Anzeigen schalteten, nicht mitgeteilt." Medien wie die Berliner Zeitung hätten sich sogar geweigert, ein kostenloses Grußwort im Pressealmanach zu veröffentlichen. Der Brief beschreibt den Grund für die Probleme eindeutig: Schuld sei das "mehr als schlechte" Image des DJV Berlin bei den Großunternehmen in Berlin und Brandenburg.

    Das katastrophale Ansehen des Verbands, das der Vorsitzende Alexander Kulpok unstrittig zu verantworten hat, machte es den neuen Organisatoren schwer, so viele Karten zu verkaufen, wie nötig gewesen wäre, um Gewinn einzufahren und somit den Zweck der Veranstaltung zu erfüllen.

    Im Protokoll* des "Verwaltungsrats" der DJV Berlin Sozialfonds GmbH vom 04.02.2005 finden sich die Fakten klar und angenehm pointiert zusammengefasst. Die Mitglieder des DJV Berlin haben ein Recht darauf zu erfahren, was mit ihren Geldern geschieht. Deswegen sei hier ausführlich zitiert - die Namen der Zitierten sind unerheblich:

    "[...] Das Risiko schätzte er von Anfang an mit ca. 80 TEU ein. 40 TEU sind an Spenden eingegangen. Vorläufige Kostenabrechnung liegt bei 315-320 TEU. Es mussten dem Ritz-Carlton 1001 Gäste gemeldet werden, da sonst nicht das ganze Haus zur Verfügung gestellt worden wäre (gemäß Vertrag). Dazu wurde es erforderlich, noch 2 Tage vor dem Ball, einige Karten kostenfrei abzugeben. Das Ritz-Carlton hat eine ordnungsgemäß [sic] Abrechnung vorgenommen. Ca. 500 verkaufte Karten und ca. 500 anderweitig ausgegeben Karten brachten eine Brutto-Einnahme von 195 TEU. Das bedeutet im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb 93 TEU minus, die durch Tombola-Einnahmen und Werbekosten auf 70-80 TEU reduziert werden konnten. 400 Eintrittskarten zum Mitgliederpreis werden zusätzlich vom DJV Berlin bezahlt (sind nicht steuerlich absetzbar). Somit hat der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb eine 'schwarze Null' geschrieben."

    Puls und Atmung normal, Herzfrequenz gleichbleibend, liebe Leserinnen und Leser? Man kann das oben Zitierte auch anders formulieren: Der Presseball 2005 hat ein Minus von rund 80.000 Euro gemacht, was die Veranstalter nicht überraschte, da man das Risiko ungefähr so einschätzte. Und dieses fette Minus wurde ausgeglichen, indem der DJV Berlin mit den Geldern seiner Mitglieder Karten aufkaufte. Und das trotz des Beschlusses der Hauptversammlung, der ihm dezidiert verboten hatte, eben dasselbe zu tun. Wer die Gratis-Karten bekommen hat und vom wem, darum wird noch heftig gestritten. Vermutlich wird sich das nie aufklären lassen, wie so vieles im DJV Berlin, wenn es um Geld geht. Der vereinsinterne Spott sagt dazu: Der Vorsitzende hätte seine in Nibelungentreue ergebenen Günstlinge wie immer großzügig bedacht. Und die werden sich nicht beschweren. Das Vorstandsmitglied Klaus Lehnartz klagt:
    "Hier hätte man noch weitere Kollegen bedenken müssen." So funktioniert das im alten West-Berlin.
    Buch-Cover
    Weiter kann man im Protokoll lesen:
    "K. Lehnartz kritisiert nicht die Auffüllaktion als solche, sondern, dass es noch keine Liste von Herrn Witt gibt mit den am Ballabend durch Frau (...) ausgegebenen Freikarten. Wenn das in die Öffentlichkeit gerät, dann werden wir ein Image-Problem haben." In einer Aktennotiz*, die dem Ehrengericht des DJV Berlin vorliegt, heißt es: "Wenn dieses Vorgehen öffentlich bekannt wird, dürfte dies bei unseren Mitgliedern, Sponsoren - aber auch in den Medien - zu einem Aufschrei der Empörung führen, der die Existenz unseres Verbands auf Dauer beschädigt."

    "Image-Probleme" hat der DJV Berlin mit seinem Skandalvorsitzenden schon so viele, dass es auf eines auch nicht mehr ankommt. Der Journalistenverband passt zum Image der Stadt Berlin und derer Finanzen wie die Brille aufs Plumpsklo. Und niemand interessiert's, die Journalisten-Karteileichen, die rund neun Zehntel der Mitglieder ausmachen, schon gar nicht. Die Skandale und Skandälchen im DJV Berlin verhalten sich eben zu Landowsky, Diepgen & Co wie ein Meerschweinchen zu einem Keiler aus dem Grunewald.

    Fortsetzung in Kürze zum Thema: "Wie jemand in die Kasse griff und sich dabei erwischen ließ." Auch die oben erwähnten 5000 Euro werden uns interessieren.
    ___________________________________________

    (*) Das Dokument liegt dem Autor vor.

    (1) Der Autor dieser unmaßgeblichen Zeilen wird unter anderem wegen dieser Tatsachen in Kürze eine Misstrauensantrag gegen den gesamten Vorstand stellen. Zur Zeit wird nur noch geprüft, inwieweit sich auch strafrechtliche Konsequenzen ergeben. Die Sponsoren des Presseballs werden rechtzeitig über die Fakten, auch über die juristischen Folgen, unterrichtet werden, falls die Verantwortlichen nicht freiwillig abtreten.
    (2) Der Autor ist u.a. im Vorstand des Bildungsvereins, dem Träger der Schule, und insofern befangen.

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    BURKS ONLINE 22.08.2005
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