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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
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BeitragVerfasst am: 15.06.2005, 22:46 Antworten mit ZitatNach oben




MEDIEN
Dokumentation15. Juni 2005
BURKS' FORUM
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DAS BILD DES TAGES
S-Bahnhof Alexanderplatz in Berlin ©Burks
DOSSIER: QUO VADIS DJV BERLIN
Teil 1: "Morbus politicus marginalis" (Burkhard Schröder, 24.10.2004)
Teil 2: "Der Fall Boehncke" (Hans-Werner Conen, 14.12.2004)
Teil 3: "Tatort DJV Berlin" (Burkhard Schröder, 15.12.2004)
Teil 4: "Presseball: die rechte Idee?" (Burkhard Schröder, 19.12.2004)
Teil 5: "Dringlicher Appell" (Ehrenmitglieder des DJV Berlin, 09.02.2005)
Teil 6: "Auf ein offenes Wort" (Burkhard Schröder, 24.02.2004)
Teil 7: "Der Wettbewerb um die Füße hat begonnen" (Burkhard Schröder, 02.03.2004)
Teil 8: "Förmchenweitwerfen im Sandkasten - ein Sittengemälde" (Burkhard Schröder, 18.03.2004)
Teil 8: "Operation Weißer Ritter" (Burkhard Schröder, 10.05.2005)
DOSSIER: DJV IN DER KRISE
Teil 1: "Hyperventilierende Freizeit-Stalinisten" (Hans-Werner Conen, 26.06.2004)
Teil 2: "Fremdwort Solidarität" (Burkhard Schröder, 27.06.2004)
Teil 3: "Der moderne Herrenmensch liebt Versager" (Hans-Werner Conen, 13.07.2004)
Teil 4: "Kindergarten für Erwachsene" (Jörg Wachsmuth, 14.07.2004)
Teil 5: "Hornberger Schießen, reloaded" (Burkhard Schröder, 21.07.2004)
Teil 6: "Die wichtigsten Fragen und Antworten" (Burkhard Schröder, 01.08.2004)
Teil 7: "Unaufhaltsamer Aufstieg zum Arbeiterführer" (Hans-Werner Conen, 02.08.2004)
Teil 8: "Verein Berliner Journalisten auf der Siegerstraße" (Hans-Werner Conen, 07.08.2004)
Teil 9: "Ein trügerischer Friede" (Burkhard Schröder, 08.09.2004)
Teil 10: "Im Osten nichts Neues" (Ein Frontbericht von Hans-Werner Conen, 20.09.2004)
Teil 11: "Die Welt als Wille und Vorstellung" (Burkhard Schröder, 04.10.2004)
Teil 12: "Das Wünschen und Wollen und die Wirklichkeit" (Burkhard Schröder, 05.10.2004)
Teil 13: "Der DJV hadert mit Berliner Richtern" (Wolfgang Kiesel, 06.10.2004)
Teil 14: "Verbandstag in die Tonne - außer Spesen nichts gewesen" (Hans-Werner Conen, 07.10.2004)
Teil 15: "Avanti Dilettanti! Wie man jeden möglichen Fehler auch wirklich macht" (Hans-Werner Conen, 15.10.2004)
Teil 16: "Häufig nicht gestellte Fragen (FNAQs)" (Burkhard Schröder, 03.11.2004)
Teil 17: "Eine nicht gehaltene Rede" (Hans-Werner-Conen, 04.11.2004)
Teil 18: "Der DJV aus seuchenpolitischer Sicht" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
Teil 19: "Unter Indianern und anderen Journalisten" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
MEINE ARTIKEL

Ausgewählte Artikel in deutschen und internationalen Print- und Online-Medien von 1990 bis heute
MEINE BÜCHER (AUSWAHL)
Aussteiger
Wege aus der rechten Szene [2003]
Nazis sind Pop
2000, erweiterte Neuauflage 2005
Tron - Tod eines Hackers
1999, Linksammlung und Dokumente
Heroin - Sucht ohne Ausweg?
1993, Online-Ausgabe (download), Links
WETTER
Nieuw Nickerie (Surinam)
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Norah Head (Leuchtturm) (Australien)
Pjöngjang (Nordkorea)
Barcelona (Catalunia)
One Hundred Fifty Mile House (Kanada)
Bagdad (Irak)
Schrobenhausen (Deutschland)

[Dossier: DJV in der Krise 26]

Der Clan der Dejottvaulaner

von Burkhard Schröder

Sizilianer

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat auf dem ausserordentlichen Verbandstag am 16. Juli 2004 seine beiden Landesverbände Berlin und Brandenburg ausgeschlossen - das hatte vor Gericht keinen Bestand. Am 8. November 2004 wurden der Verein Berliner Journalisten und der Brandenburger Journalisten-Verband e.V. als neue Landesverbände in den DJV aufgenommen. Die "Altverbände" haben dagegen rechtliche Schritte unternommen. Auf burks.de/spiggel.de erscheinen zu diesem und ähnlichen Themen in loser Folge Artikel mit konträren Positionen. Die Beitrage richten sich nicht nur an Mitglieder des DJV mit verbandspolitischem Tunnelblick.

Sommerzeit. Zeit für Leibesübungen und Körperertüchtigungen. Turnvater Jahn. Gewerkschaft für Turnerinnen und Turner. So kommen wir doch noch, nach langem Anlauf, zu unseren heutigen Themen "Boxen" und "DJV", die auf das Schönste miteinander verbandelt sind. Nicht nur metaphorisch, sondern beinahe schon real. Zur Warnung der geneigten Stammleserinnen und wohlwollenden Stammleser dieses kleinen familien- und frauenfreundlichen Forums, die schon wegzappen: Das Folgende ist völlig uninteressant und wird noch nicht einmal als Glosse in irgendeiner Lokalzeitung auftauchen.

Dennoch: heute rauscht eine Pressemeldung durch den Äther:
"Deutscher Journalisten-Verband engagierte lebenslang gesperrten Boxer um Kritiker auszusperren". (Kommafehler im Original). Bei dem Sportsmann handelt es sich um Ernesto Plantera, Boxmeister aus Kassel in zahlreichen Klassen. Also jemand, der, träte er allein im Hauen gegen den Bundes-, ja den Gesamtvorstand des DJV an, binnen weniger Minuten die braven Gewerkschaftler allesamt in die nächste Unfallklinik befördern würde. Plantera arbeitet bei der Firma Protex, unter anderem als Bodyguard.

Die hübsche Pressemitteilung hat einen kleinen Haken: Sie ist nur halb wahr. Bei professionellen Journalisten gilt die Regel: publiziere erst etwas, wenn es dafür drei unabhängige Quellen gibt. Hier gibt es nur eine: Die hier sehr selten, aber um so lieber zitierte Waldeckesche Landeszeitung. Die schreibt über eine Boxveranstaltung:
"Auch der Amateurverband fasste das Freiluft-Ereignis im Vorfeld einer Kino-Premiere als 'wilde Veranstaltung auf und sperrte gemäß der Satzung alle teilnehmenden Kämpfer auf Lebenszeit. Neben (...) sind davon auch Frank Rohde und der deutsche Vizemeister Ernesto Plantera betroffen.".

Eine Anfrage bei der jeweiligen Suchmaschine des Vertrauens ergibt, dass Plantera beim Boxverband KSV Kassel trainiert. Dort ist auch die Handynummer des Vorsitzenden Andreas Mohr aufgeführt. Der sagt auf Anfrage: Ja, es habe von der "Sperrung" gehört, es sei aber nie etwas in Schriftform bei ihm eingetrudelt. Die Zeitungsmeldung sei also definitiv nicht richtig, da Plantera nie offiziell gesperrt worden sei.
Kotau
Nun gut, das hätte newsroom.at auch selbst herausfinden können. Aber dazu muss man das journalistische Handwerk beherrschen. Und wenn der Kopf nicht mehr kühl und neutral ist, weil man selbst befangen ist und eigene Karten im Spiel hat, neigt man zur Schlamperei. By the way, liebe genervte Leserin und lieber grummelnde Leser: Der Autor dieser unmaßgeblichen Zeilen bemüht sich zwar, konziliant wie gewohnt zu sein, ist aber ebenso befangen, da er im DJV-Sandkasten nicht nur mit Sand und Förmchen, sondern auch gern mit verbalen Pflastersteinen wirft, um bessere Wirkungstreffer zu erzielen.

Der geschätzte Kollege Hans-Werner Conen, um den es geht, kam hier schon oft zu Wort, so pointiert, dass einige Funktionäre des DJV, weil Kritik noch nie vorkam, sich fühlen, als hätte man sie in ein Säurebad getaucht. Ein vermutlich frei erfundenes Gerücht sagt, dass der DJV extra einen eigenen Schreiner angestellt habe, der in den Geschäftsstellen dafür zuständig sei, täglich die Zahnabdrücke in den Tischkanten glattzuhobeln.

Im Zuge der militärischen Auseinandersetzungen im DJV haben sich zwei Denkschulen herausgebildet. Die erste Schule, der die überwiegende Mehrheit folgt, lehrt, dass diejenigen, deren Nasen nicht passen, entfernt werden sollen. Ob das in den Satzungen und Geschäftsordnungen vorgesehen ist, ist wurscht. Was nicht passt, wird passend gemacht. Die zweite Schule (der Autor neigt ihr zu) verkündet, dass man, bevor man das Risikio eingeht, sich vor der Justiz Watschen abzuholen, einen Blick in die Regelwerke werfen sollte.

Mit denselben ist es wie mit Beton: Sie sind dröge und langweilig, aber es kommt darauf an, was man draus macht. Werfen wir gemeinsam einen kurzen Blick hinein. Unser Thema: Wer darf warum in einem Bundes-Fachausschuss des DJV sitzen? Warum ist das überhaupt wichtig? Die "Fachausschüsse" sollen eine Art Expertengremium sein. Beispiel: Man braucht ungefähr ein Jahr, um einem Pressesprecher im DJV beizubringen, dass man professionelle Standards beachten sollte, wenn man Newsletter versendet. Und dann macht er es immer noch nicht.

In der Satzung des DJV, Paragraf 5, Absatz 2f, steht:
"Die Satzungen der Landesverbände müssen mindestens Vorschriften enthalten über: [...] die Entsendung von Landesverbandsmitgliedern in die Fachausschüsse des DJV." Tun sie das? Nein, die Satzungen gleich mehrerer Landesverbände enthalten nichts darüber. Interessiert das jemanden, hat das jemand in den letzten Jahrzehnten gemerkt? Natürlich nicht. Ergo: Der Bundesvorstand hat laut Satzung keine rechtliche Handhabe zu entscheiden, ob er jemanden, der von seinem Landesverband in diese Ausschüsse legal entsendet wird, entfernen kann. Dumm gelaufen, wenn die Bodyguard Sache vor Gericht kommt.

Dann haben wir noch die "Geschäftsordnung für die Ausschüsse und Kommissionen". Sie liegt dem Autor selbstredend vor. Wer darin auch nur einen Satz darüber findet, dass der Bundes- oder Gesamtvorstand ein Mitglied aus dem Bundesfachausschuss Betriebsarbeit entfernen könnte, dessen politische Meinung ihm nicht passt, dem gebe ich einen aus. Was wird also geschehen? Gerichte, Gerichtsvollzieher, Anwälte. Das Übliche eben. Es soll niemand sagen, er sei nicht gewarnt worden.

Demnächst mehr in diesem Kasperltheater.

Update: Hans-Werner Conen hat Strafanzeige wegen Nötigung gestellt.

Dem investigativen Reporter von spiggel.de, H. U. Sarenstreich, gelang es, von den Ereignissen im DJV heimlich Fotos zu schießen. Bild oben: Plakatentwurf zum Aufruf für den nächsten DJV-Verbandstag. Bild Mitte: Hans-Werner Conen (unten) vor dem Bundesfachausschuss Betriebsratsarbeit des DJV. Bild unten: Hans-Werner Conen in einem Kasseler Hotel auf der Flucht vor Bodyguards.


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BURKS ONLINE 15.06.2005
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