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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
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BeitragVerfasst am: 11.06.2005, 11:45 Antworten mit ZitatNach oben



INTERNET
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REVOLUTION DES INTERVIEWENS

MP3-Player-Terror

Von Burkhard Schröder


BurksDarf ich hier eigentlich Reklame machen? Es gibt einen Grund dafür: Soeben findet eine technische Revolution statt, insbesondere für Journalisten. Und wenn etwas derartiges geschieht, muss man die geschätzten Kolleginnen und Kollegen darauf hinweisen und natürlich selbst teilnehmen. Ich meine MP3-Player. Hier: TrekStor i.Beat.

Wie macht man als Journalist Interviews? Man hat ein Diktiergerät oder einen Kassetten-Recorder. Vermögende Kolleginnen und Kollegen besitzen eine rundfunktaugliche High-End-Version, die gewöhnlich klobig einherkommt. Das geht so: man baut feierlich ein Gerät auf den Tisch, kontrolliert die Batterie oder den Akku, die Verkabelung und die Lautstärke - und natürlich das Mikrofon. Meistens verhaspelt man sich in den Schnüren, die Batterie gibt nach einer Viertelstunde den Geist auf, man hat versehentlich die Tastensperre gedrückt oder die Lautstärke so eingestellt, dass man nichts verstehen kann. Oder etwas Anderes geschieht wegen Murphy's Law, will sagen: irgendetwas geht immer schief.

Übrigens: das hier ist ein Blog, auch wenn sich einige Kollegen sich immer noch zieren, das zuzugeben. Ich wechsele jetzt sprunghaft zwar nicht das Thema, sondern den roten Faden. Neulich saß ich mit einer jungen Dame in einer Kneipe, die zwar Studentin ist, aber mehr journalistisch tätig ist als manch anderes Vorstandsmitglied mancher Journalisten-Gewerkschaft. Und da man von der Jugend gern lernt, nahm ich den Rat an, mir einen MP3-Player zu kaufen.

Die Dinger sind dazu gedacht, Musik zu hören. Man kann sie über ein Kabel an den eigenen Computer anschließen und hat dann eine zusätzliche Festplatte. Ich habe natürlich ein Gigabyte Speicher genommen. Will sagen: Ich habe schon mehr als sechs CDs auf das kleine Gerät gespielt, und das macht dem nichts aus. Es dudelt, um den Hals gehängt, mir meine Lieblingsmusik vor. Für die mp3_player geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leserinnen: jede Menge Latino-Mix, Seed, MorenaSon aus Kuba, Cheb Khaled, Bob Marley, Creedence Clearwater Revival, Manu Dibango. Der Rhythmus, bei dem (fast) jeder mitmuss. Was eben das Herz begehrt.

Die billige Version kostet rund 70 Euro im Elektronikfachhandel des jeweiligen Vertrauens. Wenn man noch 100 Euro drauflegt, hat man Akku - statt Batterie - und ein eingebautes Radio. Ein Audiograbber (Freeware!) liegt bei - aber den hatte ich eh schon. CD einlegen, grabben, Kabel einstecken, draufspielen, hören. Kinderleicht. Den ganzen Tag bedudeln lassen, insbesondere beim Fahrradfahren, beim Weblog schreiben (vgl. Abbildung oben) und in der Warteschlange bei Aldi.

Didaktischer Hinweis. Jetzt finden wir den roten Faden wieder: es ging um Interviews. Man einem MP3-Player kann man noch viel besser Interviews aufnehmen. Ach was: alles andere auf den Elektronik-Müll oder zu Ebay! Ich habe meine Player getestet: Er liegt unauffällig auf meinem Schreibtisch und nimmt meine Stimme sogar hörbar auf, wenn ich zehn Meter weiter in der Küche stehe. Man kann ihn heimlich in die Hostentasche stecken und fast zwölf Stunden lang aufzeichnen lassen. Oder offiziell um den Hals hängen.

Ich habe neulich David Crawford, Staff Reporter vom Wall Street Journal, zu dem Thema interviewt, wie er an den Computer der saudi-arabischen Botschaft in Berlin gekommen ist (steht in der neuen Ausgabe des Medienmagazins Berliner Journalisten, ab 20.06.). David fragte mich bei der "Nachbesprechung" - ich lasse Interviews nie autorisieren -, wieso es mir gelungen sei, das Gespräch so genau wiederzugeben? Ich hatte meinen MP3-Player um den Hals gehängt und dachte, das sei auffällig genug gewesen - aber die Technik scheint relativ neu zu ein.

By the way: Die investigativen Reporter vom Wall Street Journal nutzen im Gegenteil zu ihren verschnarchten deutschen Kollegen selbstredend PGP - und das schon seit langem. Sie schauen eher verwundert aus der Wäsche, wenn man erläutert, dass deutsche Journalisten angeblich "nichts zu verbergen" haben. Man muss dann zusätzlich erklären, dass Journalisten hierzulande nicht nur prinzipiell obrigkeitsfreundlich, sondern auch belehrungsresistent sind, die Sicherheit und die Privatsphäre betreffend. (So, jetzt geht es mir wieder besser.)

Didaktischer Hinweis: wir kommen wieder zum Thema. Vielleicht haben Karl Marx und diemp3_player FPD doch recht: der Kapitalismus individualisiert immer weiter und weiter. Bald hat jeder so etwas umhängen und hört nur noch das, was er oder sie ohnehin mag. Wenn man die gesamte private CD-Sammlung digital in ein kleines Gerät qetschen kann, dass nicht größer ist als zwei zusammengelegte Daumen - wie kann man dann noch Leute, insbesondere attraktive Damen ansprechen, wie kommt man überhaupt noch ins Gespräch? Der erste Satz wird immer sein: Könnten Sie mal die Stöpsel aus den Ohren nehmen? Ich will Ihnen ein Kompliment zuraunen! Das wiederum muss man so laut sagen, dass alle im Umkreis von zehn Metern darauf aufmerksam werden. Hedonistischer Individual-Terror pur. Wo soll das nur alles enden....


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BURKS ONLINE 11.06.2005
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