POLITIK | | Aktuell | 28. April 2005 |
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RECHTE KRIMINALITÄT NIMMT ZU Neonazis immer öfter immer böserVon Burkhard Schröder |
Auch auf die Gefahr hin, die wohlwollenden Stammleserinnen und geneigten Stammleser mit langweiligen Schlagzeilen endgültig zu verprellen: Neonazis werden immer böhser, und das auch noch immer öfter! Das lesen wir im Berliner Tagesspiegel vom 26.04.2005. Flankiert wird das Mahnen und Warnen von einem flammenden und pädagogisch-protestantisch wertvollen Kommentar des geschätzten Kollegen Gerd Nowakowski mit dem Tenor: es könne nicht genug Symbolik geben, und der geplante Lichterzug bzw. die Fackelkette gegen Rechts im Wonnemonat Mai könne mit den Termini "Flammen der Wachsamkeit" sowie "helles Licht der Freiheit" verbal ganiert und appetitlich angerichtet werden. By the way: " das Krakelen der Gestrigen" - ist das nun alte, neue oder gar keine Rechts(!)chreibung?
Die Botschaft, die der geschätzte Kollege Frank Jansen zu Recht verbreitet, lautet: "Die rechtsextreme Kriminalität in der Bundesrepublik hat im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit 2000 erreicht.[...]Die in der Summe der rechtsextremen Straftaten enthaltene Zahl der meist von Neonazis und Skinheads verübten Gewaltdelikte stieg 2004 ebenfalls auf das höchste Niveau seit dem Jahr 2000 an."
Rechtsextreme Gewalttaten werden also nicht nur von Neonazis und Skinheads, wer auch immer das sein soll, verübt ("der meist von"), sondern auch von Stinos. Quod erat demonstrandum. Eines jedoch muss hier krakeelend-krittelnd angemerkt werden. Hiesigerseits glaubt man Statistiken nur, wenn sie höchstpersönlich gefälscht wurden. Die Zahl der Straftaten in Statistiken sagt, wie jeder weiß, überhaupt nichts über die real existierenden Straftaten aus. Als optimistischer Mensch ist man über den Anstieg "rechtsextremer" Straftaten in Statistiken erfreut, weil die Zunahme beweist, dass die lieben inländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger sich getraut haben, die bösen Taten anzuzeigen. Je weniger sie anzeigen, um so mehr sind sind eingeschüchtert. Oder: Je mehr Polizei es gibt, um so mehr Straftaten erscheinen in der Statistik. Das ist unstrittig.
Der Bericht im Tagesspiegel hat natürlich eine ganz andere Absicht: er reiht sich nahtlos in den moralthologischen und sinnfreien Mainstream-Diskurs "gegen Rechts" ein ist ist somit reine Agitprop für das Melden, Durchführen und Verbieten. Der Beweis:"Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) will Mitte Mai die Zahlen zu rechtsextremer Kriminalität präsentieren, zusammen mit dem Jahresbericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz." Wir wiederholen gemeinsam: Nazis immer böser, Demonstrationsrecht für Neonazis einschränken ("Auflagenbescheid"), Lichterkette, Verfassungsschutz (mehr Spitzel).
Und noch langweiliger ist die These, die vermutlich bei den geneigten Leserinnen und wohlwollenden Lesern dieses kleinen familien- und frauenfreundlichen Forums nur ein allgemeines und zustimmendes Gähnen verursachen wird: Immer mehr rassistisch und antisemitisch motivierte Straftaten von Normalbürgern - das also ist der Erfolg des regierungsamtlichen Kampfes gegen Rechts. Was lernen wir daraus? Natürlich nichts. Es war doch alles gut gemeint. Die Lichterkettenträger wollen nicht kontrovers über die deutsche Nation diskutieren, über den völkischen Mainstream, über die Ursachen des Antisemitismus, nein, sie wollen sich nur gut fühlen, wohlig erschauern in der Dunkelheit im Schein ihrer kleinen Fackeln. Der Kampf gegen Rechts muss gemütlich sein, emotional, aber unpolitisch, sonst macht keiner mit. Wie sagte Kurt Tucholsky treffend: Deutsch bleibt deutsch, da helfen keine Pillen.
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