Man muss sich manchmal fragen, wozu das alles gut sei. Wo, wenn nicht auf deutschen Autobahnen, lässt sich über den Sinn und das große Ganze meditieren, zumal die schnelle und ökologisch unkorrekte Fahrt nicht nur das Herz des leidenschaftlichen Rasers erfreut, sondern auch metaphorisch-symbolisch nicht nur die Landschaft, sondern das Leben an sich vorüberziehen lässt. Wozu und zu welchem Ende kämpft man gegen Rechts? Wäre es angesichts der um sich greifenden Dumm- und Blödheit, der Stefan-Raabi- und Mayer-Vorfelderisierung, insbesondere der Deutsch sprechenden Medien-Rezipienten, nicht angebracht, auszuwandern und eine Alligatorenzucht in Amazonien zu beginnen und die Tierchen auf Kurzhaarige, Glatzen, Hundebesitzer, Verehrer höherer Wesen oder andere Geißeln der Menscheit zu dressieren?

Vor kurzem dozierte ich im Reitstall (Bild unten Mitte) des Residenzschlosses Weimar vor Jugendlichen über das Internet und insbesondere deren kackbraune Sektion. Auf der Hin- und Rückfahrt hatte ich Muße, über den Zweck meines Tuns nachzudenken. Was nützt jedes Argument, wenn das Publikum auf die Frage, was die deutsche Nation sei, rein gar keine Antwort kennt? Und weder weiß, was eine nationale Minderheit ist noch wer das Recht auf eine deutsche Staatsbürgerschaft hat? Wie kann man den Rassenwahn in doitschen Köpfen zurückdrängen, wenn die Köpfe sich weigern, überhaupt den Gehirnschmalz zu aktivieren, sondern nur protestantisch gut meinen? Und zuerst und ausschließlich an melden, durchführen und verbieten denken?

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Aber, liebe geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leser, in Wahrheit hat es nur wahnsinnigen Spaß gemacht, mit 180 Sachen und bei Kaiserwetter über die Thüringer Autobahnen zu brettern und die fossilen Brennstoffe durch den Auspuff zu jagen, dass es nur so qualmt. Und ab und zu einen Blick auf Jena-Lobeda (links unten) zu werfen, einem Alptraum Stefan Austs zu begegnen (unten MItte) und gute handgemachte Musik für die ältere Generation mitzusummen. Es geht doch nichts über ein gepflegtes Rasen und ganz sporadisch - in pädagogisch wertvollen Fällen - auch noch Hupen gegen Rechts.

BURKS ONLINE 12.04.2005
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