burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln
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Verfasst am:
07.03.2005, 01:34 |
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| MEDIEN | | Aktuell | 07. März 2005 |
| | | DAS BILD DES TAGES | | Caracas, Venezuela, ©Burks | | |
| SPIGGEL.DE-DOSSIER: QUO VADIS DJV BERLIN? | | | [Dossier 1] - Morbus politicus marginalis (Burkhard Schröder, 25.10.2004) [Dossier 2] - Der Fall Boehncke (Hans-Werner Conen, 13.12.2004) [Dossier 3] - Tatort DJV Berlin (Burkhard Schröder, 15.12.2004) [Dossier 4] - Presseball - die rechte Idee? (Burkhard Schröder, 19.12.2004) | | | |
| SPIGGEL.DE-DOSSIER: DJV IN DER KRISE | | | Teil 1: "Hyperventilierende Freizeit-Stalinisten" (Hans-Werner Conen, 26.06.2004) Teil 2: "Fremdwort Solidarität" (Burkhard Schröder, 27.06.2004) Teil 3: "Der moderne Herrenmensch liebt Versager" (Hans-Werner Conen, 13.07.2004) Teil 4: "Kindergarten für Erwachsene" (Jörg Wachsmuth, 14.07.2004) Teil 5: "Hornberger Schießen, reloaded" (Burkhard Schröder, 21.07.2004) Teil 6: "Die wichtigsten Fragen und Antworten" (Burkhard Schröder, 01.08.2004) Teil 7: "Unaufhaltsamer Aufstieg zum Arbeiterführer" (Hans-Werner Conen, 02.08.2004) Teil 8: "Verein Berliner Journalisten auf der Siegerstraße" (Hans-Werner Conen, 07.08.2004) Teil 9: "Ein trügerischer Friede" (Burkhard Schröder, 08.09.2004) Teil 10: "Im Osten nichts Neues" (Ein Frontbericht von Hans-Werner Conen, 20.09.2004) Teil 11: "Die Welt als Wille und Vorstellung" (Burkhard Schröder, 04.10.2004) Teil 12: "Das Wünschen und Wollen und die Wirklichkeit" (Burkhard Schröder, 05.10.2004) Teil 13: "Der DJV hadert mit Berliner Richtern" (Wolfgang Kiesel, 06.10.2004) Teil 14: "Verbandstag in die Tonne - außer Spesen nichts gewesen" (Hans-Werner Conen, 07.10.2004) Teil 15: "Avanti Dilettanti! Wie man jeden möglichen Fehler auch wirklich macht" (Hans-Werner Conen, 15.10.2004) Teil 16: "Häufig nicht gestellte Fragen" (Burkhard Schröder, 03.11.2004) Teil 17: "Eine nicht gehaltene Rede" (Hans-Werner Conen, 05.11.2004) Teil 18: "Der DJV aus seuchenpolitischer Sicht" (Burkhard Schröder, 05.11.2004) Teil 19: "Unter Indianern und anderen Journalisten" (Burkhard Schröder, 05.11.2004) | | | |
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| ZUR LAGE DER ONLINEJOURNALISTENKLASSE IN DEUTSCHLAND Kommafehler klauenVon Burkhard Schröder |
Heute bin ich richtig schlecht. Will sagen: Dutzende von bloggenden Kollegen waren schon vor mir da. Der Sturm bläst durch den Bloggerwald: wirres.net, lummaland, rochuswolff.de, schwerkraft, frontflash, Martin's Weblog *, ruantutsi bei Hal Faber - alle handeln dasselbe Thema ab.
Für die Bloggosphäre ist es ein kleiner Scoop: die geschätzten Kolleginnen und Kollegen von Spiegel online haben sich beim Klauen erwischen lassen. Es ist nicht das erste Mal. Ein Artikel am 24.02.2005 über den Völkermord in Ruanda sieht dem von Wikipedia täuschend ähnlich. Wie Don Alfonsos Blog - und nicht nur das - richtig bemerkt, sind sogar die Kommafehler vom investigativsten aller Nachrichtenmagazine übernommen worden. Joerg-Olaf Schäfers hat auf medienrauschen.de alles Nötige zum Thema gesagt. Ein Leserbrief an Spiegel online fruchtete nichts. Quod erat demonstrandum.
Man sollte das nicht allzu hoch hängen. Entweder ist der geistige Diebstahl purer Dilettantismus oder Absicht. Man kann doch davon ausgehen, das das binnen kurzer Zeit aufgedeckt wird. Aber wen interessiert's? Die träge surfende Masse nicht.
Und die deutschen "Online"-Medien interessieren sich ohnehin nicht für etwas, was außerhalb ihres Horizonts liegt, zum Beispiel die berühmt-berüchtigten Links. Da Spiegel Online wie auch die meisten anderen deutschen "Online"-Medien das Internet als Quelle unterschlägt, darf man nicht verlangen, dass auf das Original verwiesen wird. Jemand könnte ja dorthin abwandern. Wo kämen wir denn da hin. Immerhin hat Spiegel online zwar das falsche Komma übernommen, aber dafür die Links des Wikipedia-Artikels entfernt. Eine gewisse schöpferische Eigenhöhe beim Klauen ist nicht zu verkennen.
Auf rebellmarkt schreibt donalphons: "...das kommerzielle Medium Spiegel Online bezieht seinen Hintergrund-Bericht von der nichtkomerziellen Wikipedia - eine klare Verletzung des Urheberrechts, und obendrein enorm peinlich für das defizitäre Online-Projekt. Vielleicht muss der Spiegel Online ja sparen und ist deshalb gezwungen, bei der Content-Beschaffung zu sparen. Qualitätsjournalismus, Herr v. Blumencron, ist das nicht. Dabei hätte man erwarten können, Sie hätten aus dem Fall der übernommenen Texte zur Markengeschichte was dazugelernt."
Dazulernen? Wieso? Man würde sein Gesicht verlieren, gäbe man einen Fehler zu. Wir sind eben in Deutschland, nicht im asiatischen Ausland.
Update: Spiegel online hat den Text ersatz- und kommentarlos gestrichen. (08.03.2005)
Update 2 Spiegel online entschuldigt sich.
* sächsischer Genetiv
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