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 [Dossier Quo vadis DJV Berlin? 7] Wettbewerb um die Füße Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
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BeitragVerfasst am: 02.03.2005, 02:37 Antworten mit ZitatNach oben





MEDIEN
Dokumentation02. März 2005
BURKS' FORUM
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DAS BILD DES TAGES
Guahibo-Mädchen, Rio Meta, Süd-Venezuela, ©Burks
DOSSIER: QUO VADIS DJV BERLIN
Teil 1: "Morbus politicus marginalis" (Burkhard Schröder, 24.10.2004)
Teil 2: "Der Fall Boehncke" (Hans-Werner Conen, 14.12.2004)
Teil 3: "Tatort DJV Berlin" (Burkhard Schröder, 15.12.2004)
Teil 4: "Presseball: die rechte Idee?" (Burkhard Schröder, 19.12.2004)
Teil 5: "Dringlicher Appell" (Ehrenmitglieder des DJV Berlin, 09.02.2005)
Teil 6: "Auf ein offenes Wort" (Burkhard Schröder, 24.02.2004)
Teil 7: "Der Wettbewerb um die Füße hat begonnen" (Burkhard Schröder, 02.03.2004)
Teil 8: "Förmchenweitwerfen im Sandkasten - ein Sittengemälde" (Burkhard Schröder, 18.03.2004)
DOSSIER: DJV IN DER KRISE
Teil 1: "Hyperventilierende Freizeit-Stalinisten" (Hans-Werner Conen, 26.06.2004)
Teil 2: "Fremdwort Solidarität" (Burkhard Schröder, 27.06.2004)
Teil 3: "Der moderne Herrenmensch liebt Versager" (Hans-Werner Conen, 13.07.2004)
Teil 4: "Kindergarten für Erwachsene" (Jörg Wachsmuth, 14.07.2004)
Teil 5: "Hornberger Schießen, reloaded" (Burkhard Schröder, 21.07.2004)
Teil 6: "Die wichtigsten Fragen und Antworten" (Burkhard Schröder, 01.08.2004)
Teil 7: "Unaufhaltsamer Aufstieg zum Arbeiterführer" (Hans-Werner Conen, 02.08.2004)
Teil 8: "Verein Berliner Journalisten auf der Siegerstraße" (Hans-Werner Conen, 07.08.2004)
Teil 9: "Ein trügerischer Friede" (Burkhard Schröder, 08.09.2004)
Teil 10: "Im Osten nichts Neues" (Ein Frontbericht von Hans-Werner Conen, 20.09.2004)
Teil 11: "Die Welt als Wille und Vorstellung" (Burkhard Schröder, 04.10.2004)
Teil 12: "Das Wünschen und Wollen und die Wirklichkeit" (Burkhard Schröder, 05.10.2004)
Teil 13: "Der DJV hadert mit Berliner Richtern" (Wolfgang Kiesel, 06.10.2004)
Teil 14: "Verbandstag in die Tonne - außer Spesen nichts gewesen" (Hans-Werner Conen, 07.10.2004)
Teil 15: "Avanti Dilettanti! Wie man jeden möglichen Fehler auch wirklich macht" (Hans-Werner Conen, 15.10.2004)
Teil 16: "Häufig nicht gestellte Fragen (FNAQs)" (Burkhard Schröder, 03.11.2004)
Teil 17: "Eine nicht gehaltene Rede" (Hans-Werner-Conen, 04.11.2004)
Teil 18: "Der DJV aus seuchenpolitischer Sicht" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
Teil 19: "Unter Indianern und anderen Journalisten" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
DOSSIER: WARUM EINE JOURNALISTEN-GEWERKSCHAFT?
Dossier: Diskussion über die provokanten Thesen eines DJV-Mitglieds aus Baden-Württemberg
Teil I: "Haben Journalisten-Gewerkschaften noch eine Zukunft?" (21.01.2004, Hans Werner Conen)
Teil II: "Solidarität ist eine Waffe - 12 Thesen für eine starke Gewerkschaft" (31.01.2004, Burkhard Schröder)
Teil III: "Konsens ist Nonsens - anything goes" (09.02.2004, Hans Werner Conen)
Teil IV. "Treu und fördernd" (10.02.2004, Thomas Schelberg)
Teil V. "Den neo-liberalen Teufel austreiben"
Teil VI. "Niedergang streng nach Vorschrift" (06.03.2004, Hans-Werner Conen)
Teil VII. "Ausschluss eines "Arbeiterführers"? (23.05.2004, Hans Werner Conen)
Teil VIII. "Maulheldentum älterer Herren" (18.06.2004, Offener Brief Hans Werner Conens an Michael Konken)
DOSSIER: UNTER JOURNALISTEN
Unter Journalisten 1
Unter Journalisten 2
Unter Journalisten 3
Unter Journalisten 4
Unter
Journalisten 5

Unter
Journalisten 6

Unter
Journalisten 7

- Dossier: Querelen im DJV - Landesverband Berlin.
Vgl. www.recherchegruppe.tk
MEINE ARTIKEL

Ausgewählte Artikel in deutschen und internationalen Print- und Online-Medien von 1990 bis heute
MEDIEN-ARTIKEL AUF SPIGGEL.DE (AUSWAHL)
Bilder als Waffen?
Eine Replik auf die TAZ
Enthauptung im Irak
Darf man das Video zeigen?
Chinesisches Internetposting gesucht
Repressalien gegen Sekten-Mitglieder in der VR China
Wir basteln uns eine Terrorismus-Meldung
Die Anschläge in der Türkei
Sex, Landser und Rosamunde Pilcher
Will das Publikum keine seriösen Informationen?
Wir sind alle Illuminaten
Verschwörungstheorien im Internet
FOCUS Online - die Mutter aller Quellen
...und immer an das Urheberrecht denken!
Pimmel auf Busen
Über die russische Mädchen-Band Tatu
MEINE BÜCHER (AUSWAHL)
Aussteiger
Wege aus der rechten Szene [2003]
Nazis sind Pop
2000, erweiterte Neuauflage 2004
Tron - Tod eines Hackers
1999, Linksammlung und Dokumente
Heroin - Sucht ohne Ausweg?
1993, Online-Ausgabe (download), Links
WETTER
Nieuw Nickerie (Surinam)
Qulaybiyah (Tunesien)
Norah Head (Leuchtturm) (Australien)
Pjöngjang (Nordkorea)
Barcelona (Catalunia)
One Hundred Fifty Mile House (Kanada)
Bagdad (Irak)
Schrobenhausen (Deutschland)

[DOSSIER: QUO VADIS DJV BERLIN? 7]

AgitpropDer Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat auf dem ausserordentlichen Verbandstag am 16. Juli 2004 seine beiden Landesverbände Berlin und Brandenburg ausgeschlossen und am 8. November 2004 den Verein Berliner Journalisten und den Brandenburger Journalisten-Verband e.V. als neue Landesverbände aufgenommen. Die "Altverbände" haben dagegen rechtliche Schritte unternommen. Auf burks.de/spiggel.de erscheinen zu diesem und ähnlichen Themen in loser Folge Artikel mit konträren Positionen. Die Beitrage richten sich nicht nur an Mitglieder des DJV mit verbandspolitischem Tunnelblick.

Der Wettbewerb um die Füße hat begonnen
von Burkhard Schröder

Man hat ja einen nestbeschmutzenden Ruf zu verlieren. Die naive Leserin und der unbedarfte Leser gehen vermutlich von der empirisch unhaltbaren These aus, Journalisten, die sich in Vereinsmeierei üben, könnten auch schreiben. Oder hätten etwas zu sagen, womit man, frei nach Karl Kraus, schon weit käme. Leider, das muss wiederholt kulturpessimistisch angemerkt werden, entspricht auch hier die Realität nicht dem Wünschen und Wollen, wenn es um den Deutschen Journalisten-Verband (DJV) geht.

Der geschätzte Kollege Gerhard Kothy, Vorsitzender des "Vereins Berliner Journalisten" (VBJ), hat sich jüngst zur freiheitlich-kapitalistischen Konkurrenz bekannt. Zu welchem Behufe und Ende, kriegen wir später. Zuvörderst soll dem Publikum, das sich für das Hauen und Stechen im deutschen Vereinswesen so interessiert wie Robin Hood für die Umsatzsteuer, ein Geheimnis verraten werden.

Im September 2003 traf sich ein halbes Dutzend VerschwörerInnen im hintersten Kreuzberg. Man beschloss, den durch zahlreiche Rücktritte desolat vor sich hin wurschtelnden und dilettierenden Rumpfvorstand des DJV Berlin aus dem Amt zu verjagen. Und zu versuchen, den verschnarchten "Messer-und-Gabel-Verein", wie ihn die Konkurrenz verächtlich und nicht ganz zu Unrecht nennt, zu einem professionellen Berufsverband umzumodeln und diejenigen in Rente zu schicken, die glauben, eine Journalistengewerkschaft ließe sich in Gutsherrenmanier wie ein Karnickelzüchterverein der siebziger Jahre führen. Die Verschwörer suchten sich jemanden aus, der für die wichtigsten medienpolitischen Aufgaben, denen sich der DJV Berlin seit AgitpropJahren widmet, geeignet schien: beim alljährlichen Spargelessen mit der Regionalliga der Berliner Prominenz Smalltalk zu üben, während des Adventskaffees mit den rüstigen Rentnern nicht die Kerzen versehentlich auszupusten und beim Eröffnungstanz des Presseballs Frau Momper nicht auf den Füßen herumzutrampeln. Die Wahl fiel auf den Kollegen Gerhard Kothy. Der Autor dieser unmaßgeblichen Zeilen war dabei.

Wie der Berufszyniker, der Psychologe kleiner und kleinster Menschenmassen und aufmerksame Leser der Schriften Machiavellis wissen, muss der Vorsitzende eines Journalisten-Vereins nicht viel können: er muss nett ausschauen, nicht allzu viele Rentner verschrecken, weder rechts-, links-, oben- oder untenextrem, kurzum: er muss stromlinienförmig sein. Er darf keinesfalls spontan ins Schlachtgetümmel springen, weil man im Felde und auf der Walstatt ein paar Blutspritzer abbekommt, wenn man kräftig dreinschlägt, was den gemeinen Verbands-Duckmäuser, der den jeweiligen Vorsitzenden wählen soll, gemeinhin irritiert.

Kurzum: die Sache ging vorläufig in die Hose, vor allem auch deshalb, weil die Opposition im DJV Berlin zu zaghaft war, sich vornehmlich damit beschäftigte, die Verbands-Wendehälse in die richtige Windrichtung zu drehen und, als sie bei der Kampfabstimmung um den Posten des Vorsitzenden eine knappe Niederlage erlitt - die durch Mauscheleien des Amtsinhabers und seiner Helfershelfer zustandegekommen war-, die beleidigte Leberwurst spielte und mit dramatischer Geste den Saal verließ, statt so viele Posten zu ergattern wie möglich. Wenn selbst ernannte Politprofis zu viel dilettieren: das war eine der unsinnigsten Aktionen seit dem Turmbau zu Babel. Aber von Selbstkritik keine Spur.

Und als dann das Rad neu erfunden und eine konkurrierender Journalisten-Verein gegründet wurde in der Hoffnung, der "alte" würde irgendwie von selbst verschwinden, lud man den Autor dieser unmaßgeblichen Zeilen vorsichtshalber aus. Warum, wurde nicht verraten. Vielleicht hat es einigen nicht gefallen, dass der Autor zu gegebenem Anlass eben dieselben Agitprop"Profis" des "öffentlich-rechtlichen Tunnelblicks" bezichtigte. Auf jeden Fall bewies sich das seit dem Bauernkrieg immer wieder verifizierte Gesetz: die Revolution frisst ihre Kinder. Bei Revolutionen gilt das Korken-Prinzip: Wer am wenigsten Gewicht hat, schwimmt zuletzt oben.

Nun aber endlich zum Thema. Also sprach der Kollege Gerhard angesichts der aktuellen juristischen Lage:
"Auch wenn die Altverbände von Berlin und Brandenburg jetzt erst einmal im DJV bleiben, verkörpern doch die neuen Landesverbände den Willen der überwältigenden Mehrheit im DJV, in der Hauptstadtregion einen Neuanfang zu machen. Friedliche Koexistenz mit den Altverbänden schließt nicht aus, dass wir den Wettbewerb um die Köpfe aufnehmen. Und für diesen sind wir mit unseren vielfältigen Aktivitäten, mit unserer Transparenz und demokratischen Strukturen gerüstet."

Wie gewohnt, beobachtet der Rezipient den von der FAZ gerügten Lautsprecherduktus und schüttelt sich. By the way: der Papst alias Wolf Schneider merkt krittelnd an, dass "Aktivität" die Summe mehrere Taten sei, das Wort also keinen Plural kenne. Und gar "vielfältige" sehr helle weiße Schimmel... Der kleine Mathematiker hakt übrigens verwirrt nach: seit wann sind ein halbes Tausend die "überwältigende Mehrheit" von rund 3000? "Transparenz": ein Advocatus Diaboli würde herumnörgeln und indigniert fragen, was zum Beelzebub ein politischer Traumtänzer wie Jürgen "Lupo" Rohne alias OB-LUPO - was sonst! e.V im VBJ zu suchen hat oder warum sich ein Fachausschuss des Vereins jemanden als Vorsitz leistet, der noch nie in seinem Leben journalistisch tätig war? Schwamm drüber, man kann nicht alles haben.

Doch halt:
"...die Altverbände von Berlin und Brandenburg jetzt erst einmal im DJV bleiben" hieß es kühn von Kothy. Erst einmal? Glaubt etwa jemand ernsthaft, nachdem das Landgericht und das Kammergericht und das Oberlandesgericht den Ausschluss der "Altverbände" mit Verve in die Tonne getreten haben, es sei daran noch etwas zu drehen? Friedliche Koexistenz, aber die einen klagen weiter, die anderen aus dem Bundesverband auszuschließen, und die anderen klagen, dass die einen wieder hinausgeworfen werden? O tempora, o mores. Oder, im Gassenjargon: HerrIn, schmeiß Hirn vom Himmel!

Es muss hier für die geneigten Insiderinnen und wohlwollenden Insider noch etwas hämisch vermerkt werden: Journalisten nennen nie ihre Quellen. Und verlinken auch nichts, was ihnen nicht in den Kram passt. Die Welt hat von meiner Website recherchegruppe.tk abgeschrieben und das gewohnt unfair verschwiegen, und der Verein tut es ihr nach. Wo kämen wir da hin. Zum journalistischen Handwerk hätte übrigens auch gehört, dass man den gescholtenen Torsten Witt zu einer Stellungnahme aufforderte, bevor man ihn die Pfanne haut - zu Recht oder zu Unrecht. Aber wer permanent durch den Lautsprecher tönt, kann ohnehin schlecht hören, was andere sagen.

Ach ja, die Füße. Wohl wahr: die werden entscheiden. Nämlich dann, wenn Agitprop immer mehr Journalistinnen und Journalisten sich vom DJV in Berlin und dem Personal, was er vorzuzeigen hat, schaudernd abwenden. Die Mayer- Vorfelderisierung ist in vollem Gange.

Ein Rat für die Nachgeborenen: Funktionäre eines deutschen Vereins sind ausnahmslos eine Geschenk an die Menschheit. So denken sie. Sie wird man nur wieder los, wenn sie bei einem Autounfall ums Leben kommen, an Demenz dahinscheiden, von einem Meteor getroffen oder von einem Amokläufer versehentlich erschossen werden.

Die Abbildungen zeigen den "Verein Berliner Journalisten" beim freiheitlich-kapitalistischen Wettbewerb um die Herzen der Berliner Journalisten. Oben: eine Parade auf der Charlottenstraße zu Ehren Michael Konkens. 2.v.o: der Dummy der geplanten Vereinszeitung. 2.v.u.: Festakt zu Ehren des Fachausschusses "Gleichstellung und Arbeitszeitmodelle". Unten: Der Erweiterte Vorstand des VBJ beschließt einen Subbotnik im RBB. Fotos: © H.U.Sarenstreich

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