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Verfasst am: 01.03.2005, 00:05

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01. März 2005

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Titten, Tränen, Tote, Tiere, Update

Von Burkhard Schröder

"Titten, Tränen, Tote, Tiere" stabreimte die Überschrift dieses kleinen familien- und frauenfreundlichen Weblogs am 01. März 2004. Das waren die Themen, die die geneigten Userinnen und wohlwollenden User damals am meisten interessierten. Seitdem hat sich daran nichts geändert. Der Beweis: die Zugriffszahlen. Die belegen aber auch: vor einem Jahr hatten wir 493 Nutzer - das rezipierende Publikum hat sich also mehr als vervierfacht. Und läuft nicht weg, trotz der ein- oder zweiwöchentlichen Rundmail.

Der kleine Hobby-Mathematiker rechnet schnell: Heute gibt es Burks' Weblog alias spiggel.de also genau zwei Jahre. Soll ich nun weitermachen - nach dem Motto: rund 1800 Nutzer können nicht irren - oder den Quatsch lassen, weil das Bloggen mir nur meine kostbare Lebenszeit stiehlt und Schreiben für Geld ja mein eigentliches Metier ist, was viel zu kurz kommt, wie ein Blick in meine Kontoauszüge dokumentiert? (Spenden erwünscht!)

Neulich, im Jonas, einer finsteren und touristen- und westdeutschenfeindlichen Spelunke in Schöneberg (ja, nur fünf Minuten von Kreuzberg entfernt!). Dort versuche ich manchmal, meine Liebingsfreundin oder Moderator Gumix oder Tonke im Billard zu schlagen, was nur selten gelingt. Oder treffe mich mit Dietmar, einem langjährigen Freund und Kollegen. Der wohnt nur zwei Minuten entfernt. Auch Martin Buchholz ist dort Stammgast. Berlin ist bekanntlich ein Dorf. Mod Gumix fragte mich also, ob ich überhaupt ein Blog verfasse?

"Ähem?" antwortete ich. Was sonst, wenn nicht ein Weblog, ist spiggel.de?

Wikipedia ist gewohnt gut informiert: "In einem typischen Weblog hält ein Autor (der Blogger) seine 'Surftour' durch das Internet fest, indem er zu besuchten Seiten einen Eintrag schreibt. Es gibt aber auch Fach-Weblogs, in denen ein Autor Artikel zu einem bestimmten Thema veröffentlicht. Andere Blogger teilen auf ihrer Webseite Einzelheiten aus ihrem privaten Leben mit. [...] So gibt es weiterhin die "klassischen" Weblogs, aber auch eine wachsende Zahl persönlicher Tagebücher, die als Weblog geführt werden und sich vor allem deren einfach zu bedienende Technik zu Nutze machen."

Diese kleine Weblog ist also ein Fach-Weblog, in dem der Autor andere Websites hämisch kommentiert oder anderweitig in die Pfanne haut, Artikel zu vielen bestimmten Themen verfasst (wer hätte das gedacht!) und die interessierte Weltöffentlichkeit mit zahllosen irrelevante Details aus seinem Privatleben belästigt. Was die eierlegende Wollmilchsau für die Tierwelt, ist Burks' Weblog für die Blogosphäre.

Da der Mensch an sich ein geselliges, im negativen Fall ein stromlinienförmiges Wesen ist, wird Burks' Weblog jedoch nur selten verlinkt, was der obigen These über die Blogosphäre widerspricht. Die Form ist ungewohnt, und das verschreckt den Mainstream. Das muss doch irgendwie alles gleich aussehen? Da darf doch niemand aus der technischen Reihe tanzen! Vielleicht liegt das auch daran, dass der Rezipient von Weblogs eher kurze, stammelnde Sätze in grottenschlechtem Deutsch gewohnt ist? Gerüchte statt Fakten, soziale Geräusche statt zum politischen Kaltduschen angeleitet zu werden?

Sehr geehrte geifernde Feinde und andere Hochstapler, Trittbettfahrer auf dem Medienhype "gegen rechts", lustige Fanatiker sowie geistig Arme, liebe Freunde! Ich blogge weiter. Und überlasse es den medienkompetenten Publikum, das als gute oder schlechte Nachricht zu nehmen.

Die Fotos zeigen, was ich beim Bloggen sehe.
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