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 Indianische Historia (13) - Die Nation Cayones Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 07.02.2005, 00:10 Antworten mit ZitatNach oben




Nikolaus Federmann:
Indianische Historia
Hagenau 155707. Februar 2005
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Indianische Historia (13) - Die Nation Cayones

Von Nikolaus Federmann

Konquistadoren

Wie diese Cayones überfallen, mit Schenkung sich als Freunde erzeigt, nachmals mit dem Caciquen oder Herrn heimlich sich hinweggetan, zur Rottierung und Widerstand sich versammlet. Welche zum andernmal in der Nacht überfallen, mit Gewalt gefänglich hingeführt, und der Landherr als friedbrüchig, in Eisenketten geschlagen, und also der Unbestand und Misstrau gerochen [gerächt] und bezahlt worden ist. (1)

Also nahm ich nun ferner die Ordnung mit diesen Cayones vor, wie auch mit den andern (als vorgesagt) und überfiel sie morgens früh vor Tag in einem Pueblo oder Flecken ungewarnet. Und ob sie sich gleichwohl anfänglich zur Wehr stellten, so wurden sie doch gestillet. Denn ich ihnen durch die Ayamanes, deren ich etliche mit mir hatte, sagen und anzeigen liess, warum wir gekommen wären.

Darauf erzeigten sie sich zufrieden, gaben mir auch etlich Präsent und Schenkung von Gold und alle Notdurft der Speis. Also taten wir uns am gewahrsamsten Orte nieder, auf Meinung, einen, zwen oder drei Tag alldar zu bleiben und auch die umsitzenden Indios und Pueblos oder Flecken dieser Nation, wie vorher andere auch, zu Freund zu bringen, darmit wir desto ruhiger und auch mit weniger Gefahr kundten weiterreisten.

Liess also die Ayamanes, so mit mir daher kommen waren, von etlichen Christen meines Volkes wieder bis an ihre Termines, Grenzen und Gewahrsame begleiten. Denn sie von den Cayones, ihren Feinden, überfallen zu werden sich besorgeten.

Und ob ich wohl unterstund unter ihnen Freundschaft zu machen, so wollten es aber die Ayamanes nit gestatten; sagten, ihnen wären etliche der ihren von den Cayones gefangen und erschlagen worden und noch ungerochen [ungerächt] blieben; daran mir auch wenig gelegen. Denn es von mir allein darauf abgesehen war, dass sie unserer gerechten Freundschaft destweniger zweifelten und auch erkannten, dass wir um ihres Heils willen allda wären. Denn sonst hätten wir wohl leiden mögen, dass je einer des andern Feind gewesen wäre. Denn destweniger hätten wir uns ihrer Versammlung, die uns hätte mögen schaden, besorgen dürfen.

Nun als ich diesen Pueblo oder Flecken und auch die Einwohner desselbigen schon zufrieden gebracht hatte und vermeint, dass mir die Präsent oder Schenkung als Pfand der Freundschaft gegeben wären und uns würde von ihnen wie von andern Pueblos oder Flecken Glauben gehalten, hatte sich der Cacique oder Herr mit all seinem Volk, Weib und Kind, bei Nacht heimlich absentiert oder weggetan, ihren Pueblo oder Flecken öde und uns allein darinnen gelassen, welches wir erst des Morgens gewar wurden. Denn sie sich in die am weitesten von uns gelegenen Häuser hatten getan. Wir achteten, dass das allein darum geschehe, um ihre Weiber und Kinder von unserer Conversation oder Beiwohnung zu weitern. (1)
Konquistadoren
Dieweil sich aber dieser unversehenen Absentation oder Flucht nichts denn Zusammenrottierung der umliegenden Flecken, ihrer Freund, war zu versehen, liess ich die Höhen, und wo wir für uns Schaden zu besorgen hatten, aufs meist zu unserm gewahrsam mit Christen besetzen; blieb daselbst bis auf den Abend.

Um fünf Uhr ungefähr sandt ich bei fünfzig Christen, darunter vier zu Pferd, auch etliche Indios unsers Trosses, die zu solchen Überfällen im ersten Anlauf sehr gut sind, sandte mit ihnen einen Dolmetscher der Nation Ayamanes, den ich mit mir hatte und der des Lands Art wohl wusste, ihnen befehlend, sie sollten die nächsten Pueblo oder Flecken, so uns der Dolmetsch als nahe anzeigte, bei Nacht und etwan drei Stunden vor Tags, wann man sich der Feinde am wenigsten versieht und jedermann mit Schlaf ruhet, überfallen und, soviel sie kundten, fahen [fangen].

Also geschah's auch. Sie überfielen einen Flecken, der etwa zwo Meilen (2) von unserm Lager war, darinnen sie bei achtzig Personen, Männer und Weiber, fingen; die andern waren ihnen entgangen. Mit denen kamen sie etwa um elf Uhr gegen Mitnacht, denn ihnen meines Befehl zu geleben und sie erst gegen Tag zu überfallen von unnöten war, weil der Flecken klein und des Volks wenig war, deren sie sich wohl ohne Vorteil mächtig wussten.

Als ich aber die Gefangenen gefragt hatte, wo der Cacique oder Herr, so von mir aus dem Pueblo oder Flecken geflohen, sich aufhielt, schickte ich zu Stund dieselbigen Nacht andere fünfzig Mann, mit etlichen der Gefangenen, die ihnen den Weg weisen sollten, sie zu überfallen.

Und als ihnen die Christen bei Nacht und und wohl zur rechten Zeit, da man meist schläft, nahe kamen, fanden sie die bei guter Wacht. Also stahlen sie ihnen die Luft und die Licht ihrer Führer, deren sie sich zu solcher Zeit, und wann sie sich besorgen, Gewohnheit haben zu gebrauchen, überfielen sie mit großem Geschrei, als ob ihrer noch so viel wären.

Darob sie Schrekcne empfingen, aber sich doch zur Wehr stellten. Sie verwundeten sieben Christen, und ward einer erschossen, welchen die andern Christen, an heimlichen Ort und da niemand hinkommt, begruben, damit es die Indios nit gewahr wurden und nicht erführen, dass auch wir dem Tod unterworfen wären; denn sie uns für untödlich schätzen.

Der Indios aber kamen viel um und wurden dreiundvierzig Personen gefangen, darunter der Cacique oder Herr auch. Den liess ich in ein Ketten schmiden zu andern, die ich in Eisen führet, weil er wieder sein Zusagen den Glauben gebrochen hätte. Den Rest der Gefangenen aus beiden orten teilet ich unter mein Volk aus, ihren Tross und Plunder zu tragen. Denn deren war uns sehr not, da viel der ausgeführten Indios entlaufen waren.

So wollten wir auch die, die wir noch hatten, nun der lang getragenen Last und Arbeit ringern und sie nicht gar abmergeln, auch sie für die Not sparen, ausserdem dass sie uns zum Widerstand gegen die Feinde an Örtern gefährlicher Pässe (dazu sie ring und unverdächtig sind und, ob sie schon gesehen werden, alsbald mehr für Landvolk als Feinde von fern geschätzt werden) auch wohl und nützlich dienen kundten. (3)

Denn wir ihnen auch getrauen durften, weil sie nur mit uns und unserm Haufen ihr Vaterland durch so viel fremde Nationen hindurch wieder zu erreichen hoffen konnten. Also reisten wir (kurz davon zu schreiben) fünf Tagreis fort, ohne dass wir einen Flecken zu Freundt kundten bringen, wiewohl ich oft der Gefangenen je einen mit Schenkungen vorsendete, um die Caciquen oder Herren etlicher Flecken darmit zur Freundschaft zu ursachen. Befahl auch den gesandten anzuzeigen, aus was Verwirkung [Schuld] Konquistadorenwir die vorigen hätten gefangen.

Das wollte aber nit fruchten, denn weder die Ausgesandten noch die anderen kamen. So funden wir die Pueblos oder Flecken, darfür wir zogen, allweg öde und leer. Denn unser Durchreisen durch der gefangnen Indios Mitgesellen, so darvonkamen, unter alle dieser Nation erschall, also dass wir in dieser Nation keinen nie ansichtig wurden; nur zweimal an zweien Pässen hatten ihrer etliche von der Höhe, da sie von uns nicht geschädiget oder überfallen mochten werden, uns ins Lager geschossen, aber gleichwohl wenig Schaden getan mit ihrem Geschoss. Denn so sie uns mit Steinen, die mit kleiner Mühe (um sie auf uns zu fällen) los hätten mögen machen, bekrieget hätten - das hat aber Gott der Herr ihnen nicht verhänget und ihnen an Geschicklichkeit, auch an Herzens Kraft Mangel gegeben.

[Fortsetzung folgt]

Anmerkungen
(1) "zu weitern": fernzuhalten. Die Konquistadoren hatten die Häuser der Dorfbewohner beschlagnahmt.
(2) Zwei Meilen: ca. 15 Kilometer.
(3) Die gefangenen Geiseln wurden also vorgeschickt, wenn es in gefährliches Gelände ging.


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BURKS ONLINE 07.02.2005
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