Es gibt eine journalistische Spezies, die beschäftigt sich damit, neue Gebäude anzusehen und darüber etwas zu schreiben. So ähnlich wie Literaturkritik. Sie wissen schon: Reich-Ranitzki und solche Leute.

Neulich war ich im Regierungsviertel. Ökologisch korrekt per Fahrrad. Normalerweise fühle ich mich bei den Herrschenden unwohl. Der Berufsrevolutionär denkt dann an Bomben, Generalstreiks, Kalaschnikows, wehende Fahnen der Guten, pathetische Flugblätter, die den Sieg eben desselben beschwören. Man denkt nicht daran, dass einem die Bauwerke gefallen.

Das war hier anders. Für den Japaner und andere Touristen: Es geht um den Spreebogen am Friedrich-Ebert-Platz. Dort stehen das Paul-Löbe-Haus und das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus herum.

Der unbefangene Beobachter kann, dass muss man ohne Häme zugeben, in Geometrie schwärmen, über das Spiel der offenen Formen staunen und sich vor allem darüber wundern, dass die Herrschenden sich nicht mit mannshohen Zäunen abgesichert haben. Natürlich wird alles überwacht. Aber ein deutscher Fluss, hier die Spree, in den man einfach hineinfallen kann, weil kein Geländer da ist - das ist ein Wunder. Im Sommer kann man hier fröhlich spazierengehen. Und natürlich Fahrrad fahren.

Mehr wollte ich übrigens gar nicht sagen. Das ist hier ein Weblog. Und das darf urplötzlich enden, weil der Autor jetzt ein Bier trinkt und dann ins Bett geht. Oder auch nicht.

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BURKS ONLINE 02.02.2005
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