Jihad online gegen Demokraten

Von Burkhard Schröder

Wenn deutsche "Online"-Medien über das sehr Böse im World Wide Web oder auch anderswo berichten, kommt immer derselbe Textbaustein, so sicher wie das Amen in der Kirche: "im Internet". Und dann, unausgesprochen, aber zwangsläufig: Wir sagen euch aber nicht, wo. Das könnte zwar nicht uns, aber euch sittlich gefährden.

Das investigativeste aller Nachrichtenmagazine schreibt: "Der Terrorist Abu Musab al-Sarkawi hat heute eine mit theologischen Argumenten durchsetzte Hass-Botschaft im Internet veröffentlicht. Darin fordert er den Dschihad gegen die Demokratie und den Tod für alle Kandidaten. "Wir haben den Krieg erklärt", heißt es wörtlich." Die Welt radebrecht: "einer islamistischen Website zufolge". Einem journalistschen Prinzip zufolge sollten die Leserin und der Leser annähernd verstehen, was ein Medium mitzuteilen hat. Was, zum Scheijtan, ist eine "islamistische" Website? Al Ansaar? stcom.net - die "Stimme der Unterdrückten"? Auch dort war die virtuelle Ansprache zu finden.

Nun gut. Dass Terroristen nur selten Liebes-Botschaften verbreiten, ahnten wir schon. Ein weißer Schimmel ist eben noch heller als ein Schimmel. Das Tondukument liegt den geschätzten Kolleginnen und Kollegen des zitierten Nachrichtenmagazins vor, wie sie aus Gründen der Authentizität zu bemerken belieben. Darf der harmlose Surfer sich die Rede des sehr bösen Herrn al-Sarkawi nicht anhören, zumal die arabische Botschaft relativ wirkungslos bliebe, da der Rezipient ohnehin kein Wort versteht? Welche Risiken und Nebenwirkungen würden sich ergeben, ließe sich ein deutsches "Online"-Medium herab, die geschätzten Leserinnen und wohlwollenden Leser mit den berühmt-berüchtigten Links ins World Wide Web zu behelligen oder gar multimediale Original-Dokumente anzubieten - ausser dem Guten, Schönen und Wahren?

Vom Ausland lernen heißt informieren lernen: haganah.us bietet nicht nur Screenshots, sondern auch den Link zum Orignial-File video.lvo.info/video/Irak/democracy111.zip. Da man nie wissen kann, wie lange das böse Angebot noch online ist, kann das verehrte und registrierte Stammpublikum die "Hassbotschaft" auch bei spiggel.de www.burks.de/video/240105.zip (5,7 MB, nach dem Entpacken democracy111.rm, 5,9 MB). downloaden. Spiggel.de ist auf Hass-Botschaften spezialisiert, insbesondere gegen kackbraune Kameraden, Lichterkettenträger und andere Dummköpfe.

Ach ja, der Inhalt der "Hassbotschaft". Der Terrorist sagt: Wahlen und Demokratie sind schlecht und böse. Wer hätte das gedacht. Und das höhere Wesen ist klein, äh, groß. Wenn man das nicht immer wieder sagte und sänge, vergäße man das glatt.

BURKS ONLINE 24.01.2005
Alle Rechte vorbehalten.
Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.