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 Eine Atempause, Geschichte nicht gemacht Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
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BeitragVerfasst am: 13.01.2005, 23:52 Antworten mit ZitatNach oben




MEDIEN
Dokumentation13. Januar 2005
BURKS' FORUM
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DAS BILD DES TAGES
Die Inkastadt Wiñay Wayna ("Ewige Jugend") bei Machu Picchu, Peru ©Burks
DOSSIER I: DJV IN DER KRISE
Teil 1: "Hyperventilierende Freizeit-Stalinisten" (Hans-Werner Conen, 26.06.2004)
Teil 2: "Fremdwort Solidarität" (Burkhard Schröder, 27.06.2004)
Teil 3: "Der moderne Herrenmensch liebt Versager" (Hans-Werner Conen, 13.07.2004)
Teil 4: "Kindergarten für Erwachsene" (Jörg Wachsmuth, 14.07.2004)
Teil 5: "Hornberger Schießen, reloaded" (Burkhard Schröder, 21.07.2004)
Teil 6: "Die wichtigsten Fragen und Antworten" (Burkhard Schröder, 01.08.2004)
Teil 7: "Unaufhaltsamer Aufstieg zum Arbeiterführer" (Hans-Werner Conen, 02.08.2004)
Teil 8: "Verein Berliner Journalisten auf der Siegerstraße" (Hans-Werner Conen, 07.08.2004)
Teil 9: "Ein trügerischer Friede" (Burkhard Schröder, 08.09.2004)
Teil 10: "Im Osten nichts Neues" (Ein Frontbericht von Hans-Werner Conen, 20.09.2004)
Teil 11: "Die Welt als Wille und Vorstellung" (Burkhard Schröder, 04.10.2004)
Teil 12: "Das Wünschen und Wollen und die Wirklichkeit" (Burkhard Schröder, 05.10.2004)
Teil 13: "Der DJV hadert mit Berliner Richtern" (Wolfgang Kiesel, 06.10.2004)
Teil 14: "Verbandstag in die Tonne - außer Spesen nichts gewesen" (Hans-Werner Conen, 07.10.2004)
Teil 15: "Avanti Dilettanti! Wie man jeden möglichen Fehler auch wirklich macht" (Hans-Werner Conen, 15.10.2004)
Teil 16: "Häufig nicht gestellte Fragen (FNAQs)" (Burkhard Schröder, 03.11.2004)
Teil 17: "Eine nicht gehaltene Rede" (Hans-Werner-Conen, 04.11.2004)
Teil 18: "Der DJV aus seuchenpolitischer Sicht" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
Teil 19: "Unter Indianern und anderen Journalisten" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
Teil 20: "Eine Atempause, Geschichte nicht gemacht"
Teil 21: "Feste und Freie - sitzen sie wirklich in einem Boot?" (Hans-Werner Conen, 08.03.2005)
SPIGGEL.DE-DOSSIER II
Dossier: Diskussion über die provokanten Thesen eines DJV-Mitglieds aus Baden-Württemberg
Teil I: "Haben Journalisten-Gewerkschaften noch eine Zukunft?" (21.01.2004, Hans Werner Conen)
Teil II: "Solidarität ist eine Waffe - 12 Thesen für eine starke Gewerkschaft" (31.01.2004, Burkhard Schröder)
Teil III: "Konsens ist Nonsens - anything goes" (09.02.2004, Hans Werner Conen)
Teil IV. "Treu und fördernd" (10.02.2004, Thomas Schelberg)
Teil V. "Den neo-liberalen Teufel austreiben"
Teil VI. "Niedergang streng nach Vorschrift" (06.03.2004, Hans-Werner Conen)
Teil VII. "Ausschluss eines "Arbeiterführers"? (23.05.2004, Hans Werner Conen)
Teil VIII. "Maulheldentum älterer Herren" (18.06.2004, Offener Brief Hans Werner Conens an Michael Konken)
SPIGGEL.DE-DOSSIER III
Unter Journalisten 1
Unter Journalisten 2
Unter Journalisten 3
Unter Journalisten 4
Unter
Journalisten 5

Unter
Journalisten 6

Unter
Journalisten 7

- Dossier: Querelen im DJV - Landesverband Berlin.
Vgl. www.recherchegruppe.tk
MEINE ARTIKEL

Ausgewählte Artikel in deutschen und internationalen Print- und Online-Medien von 1990 bis heute
MEDIEN-ARTIKEL AUF SPIGGEL.DE (AUSWAHL)
Bilder als Waffen?
Eine Replik auf die TAZ
Enthauptung im Irak
Darf man das Video zeigen?
Chinesisches Internetposting gesucht
Repressalien gegen Sekten-Mitglieder in der VR China
Wir basteln uns eine Terrorismus-Meldung
Die Anschläge in der Türkei
Sex, Landser und Rosamunde Pilcher
Will das Publikum keine seriösen Informationen?
Wir sind alle Illuminaten
Verschwörungstheorien im Internet
FOCUS Online - die Mutter aller Quellen
...und immer an das Urheberrecht denken!
Pimmel auf Busen
Über die russische Mädchen-Band Tatu
MEINE BÜCHER (AUSWAHL)
Aussteiger
Wege aus der rechten Szene [2003]
Nazis sind Pop
2000, erweiterte Neuauflage 2004
Tron - Tod eines Hackers
1999, Linksammlung und Dokumente
Heroin - Sucht ohne Ausweg?
1993, Online-Ausgabe (download), Links
WETTER
Nieuw Nickerie (Surinam)
Qulaybiyah (Tunesien)
Norah Head (Leuchtturm) (Australien)
Pjöngjang (Nordkorea)
Barcelona (Catalunia)
One Hundred Fifty Mile House (Kanada)
Bagdad (Irak)
Schrobenhausen (Deutschland)

DEUTSCHER JOURNALISTEN-VERBAND IN DER KRISE 20

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat auf seinem Verbandstag am 09.11.2004 die beiden Vereine "Berliner Journalisten" und Brandenburger Journalisten-Verband e.V. in den DJV aufgenommen - zusätzlich zu den schon existierenden Landesverbänden DJV Berlin und DJB Brandenburg. Auf burks.de/ spiggel.de erscheinen zu diesem Thema in loser Folge Artikel mit konträren Positionen, wie gewohnt, nur für Mitglieder des DJV mit verbandspolitischem Tunnelblick. Das Thema heute: eine Verhandlung des Landgerichts Berlin am 12.01.2005 über die Anträge der "alten" Landesverbände Berlin und Brandenburg, die Aufnahme der "Neuen" für nichtig erklären zu lassen.

Eine Atempause, Geschichte nicht gemacht

von Burkhard Schröder

Parade der AnwälteWir lesen gemeinsam, laut und feierlich die Presseerklärung des DJV (Bundesverbands) zur juristischen Schlacht in der Littenstraße: "Das Berliner Landgericht hat am heutigen Donnerstag, den 13. Januar Anträge auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung gegen die Aufnahme der neuen Berliner und Brandenburger Landesverbände in den DJV abgelehnt. Entsprechende Anträge waren von den "alten" Landesverbänden gestellt worden. Das Gericht sah in einer Einstweiligen Verfügung einen Eingriff in das Vertragsrecht, zu dem es nicht befugt sei. Auch die Beschlüsse des Verbandstages, mit denen der Verein Berliner Journalisten und der Brandenburger Journalisten-Verband in Hannover im November 2004 aufgenommen wurden, seien wirksam."

Mit Presseerklärungen zu juristischen Fragen ist es wie mit Beton: es kommt darauf an, was man draus macht respektive herausliest. Medienprofis können alles positiv verkaufen, auch Katastrophen: Tsunami im Vatikan! Papst tot, aber Gott lebt noch! Oder, um thematisch nicht abzuschweifen und rein fiktiv: Deutscher Journalisten-Verband ruiniert, alle Mitglieder zu ver.di übergelaufen oder ausgetreten, Vorstand in Berlin besteht nur noch aus Immobilienmaklern, Pressesprechern von Currywurst-Buden und Wilmersdorfer Witwen - aber Gott sei Dank ist Alexander Kulpok in der Hauptstadt noch Vorsitzender!

Wie erwartet und wie gewohnt hat das Landgericht Berlin heute weise, solomonisch und pädagogisch wertvoll entschieden - nämlich eigentlich gar nicht. Es sagte: vorläufig mischen wir uns nicht ein. Nicht mehr oder weniger. (Juristische Laien, insbesondere die wohlwollenden Stammleserinnen und geneigten Stammleser dieses kleinen frauenfreundlichen Familienforums, wenden sich bitte jetzt schaudernd ab und interessanteren Themen zu.)

Das Thema: das Gericht musste entscheiden, eine Einstweilige Verfügung zu erlassen. Oder nicht. Anders als im eigentlichen Verfahren ("Hauptsacheverfahren") muss man in diesem Fall die behaupteten Tatsachen nicht beweisen, sondern nur glaubhaft machen. juristische BeratungenMan könnte also behaupten, der Sohn eines höheren Wesens sei von den Toten auferstanden, ohne ein medizinisches Gutachten vorzulegen. Wenn diese kühne These den Richtern glaubhaft genug erschiene, reichte das aus, um Einstweilige Verfügungen gegen Erbschleicher zu erlassen, die sich vielleicht die Hinterlassenschaften des vermeintlich Toten - wie das Golgathaer Grabtuch - hätten vorschnell sichern wollen.

Die Argumentation des Gerichts, ins Gemeinverständliche und Volkstümliche übersetzt, lautete: Ohne zu prüfen, ob der Beschluss, zwei neue Landesverbände in den DJV aufzunehmen, gültig ist, meinen wir, in das Vertragsverhältnis zwischen dem Bundesverband und den beiden Vereinen (die aufgenommen wurden) nicht eingreifen zu können. Das ginge zu Lasten der (neuen) Mitglieder.

Warum? Das Bürgerliche Recht erlaubt, dass jedefrau und jedermann Verträge schließen darf. Das Bürgerliche Gesetzbuch sieht hier nicht vor, dass die Gerichte einstweilig intervenieren könnten, auch wenn, wie hier von der Klägerseite (die beiden "Altverbände") vorgetragen, es sich vielleicht um einen Vertrag "zuungunsten Dritter" handelt.

Man war sich nicht einig, ob die Neugründungen einen wirtschafltichen Schaden für die "alten" Landesverbände in Berlin und Brandenburg bewirkt hätten. Die Kläger meinten, die Absicht des Bundesverbands sei es, ihre Vereine zu zerstören; die Gegenseite leugnete das. Das Gericht ließ protokollieren, dass die Intention des DJV sei, zwei Landesverbände in Berlin und Brandenburg zu haben. Seit der Entscheidung desselben (!) Gerichts vom September 2004, der Bundesverband dürfe keine Mitglieder aus den "Altverbänden" zugunsten der neuen abwerben, sei das nicht geschehen.

Was lehrt und das? Gar nichts. Die Vorsitzende Richterin hatte im September wörtlich argumentiert, es dürfe "keine zwei Landesverbände" geben. Das geböten die "Treuepflicht" und das "Solidarprinzip" des Bundesverbands seinen Landesverbänden gegenüber. Jetzt ging es gar nicht um diese Frage: das Landgericht Berlin hat also mitnichten darüber entschieden, ob die beiden Vereine rechtmäßig in den DJV aufgenommen wurden, wie die Presseerklärung des DJV suggeriert. Es hat nur erklärt, dass die Aufnahmen nicht mit einer Einstweiligen Verfügung für ungültig erklärt werden könnten.

Aber Presseerklärungen sind, das wissen die medienkompetenten Leserinnen und geneigten Leser, reine Agitprop. Und diejenigen, die sie verfassen, müssen sich um Objektivität weder scheren noch sind sie verpflichtet, alle Seiten zu hören - Lücke in brückewas einer professionellen Berufsauffassung von Journalisten entspräche. Zudem meint der Verfasser dieser unmaßgeblichen Zeilen, dass public relations alias Propaganda überhaupt kein Journalismus sei, sondern in Berufsverbänden am Katzentisch Platz zu nehmen hätte. Was aber den Autor gleichzeitig zu einer kleinen, radikalen und extrem marginalisierten Minderheit macht, da in Journalisten-Gewerkschaften Pressesprecher, "Kommunikationsberater" und andere Heißluftverbreiter zu den Posten und Ämtern drängeln, ja dieselbe belagern wie lichthungrige Motten eine einsame Glühbirne bei allgemeiner Finsternis.

Die gute, weil ausnahmsweise eindeutige Nachricht zum Schluss: die Beschlüsse von Hannover sind formal korrekt zustande gekommen. Das ließ das Gericht durchblicken. Mehr wird man wissen, wenn es zum Hauptsacheverfahren kommt. Dann geht es wieder von vorn los - und bis zu einer endgültigen Entscheidung kann es fünf Jahre dauern.


Dem investigativen Reporter von spiggel.de, H. U. Sarenstreich, gelang es zum wiederholten Male, von den Ereignissen im DJV Fotos zu schießen. Bild oben: Parade der Anwälte vor dem Bundesvorsitzenden Michael Konken. Bild Mitte: während einer Verhandlungspause im Hof des Landgerichts Berlin. Kulpokianer und Lutheraner (rechts) sowie Anhänger des Kothy-Mensingerismus (links). Bild unten: einfache Mitglieder des DJV Berlin inspizieren die Brücke zwischen dem "DJV Berlin" und dem "Verein Berliner Journalisten".

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BURKS ONLINE 13.01.2005
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