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 Indianische Historia (7) - Ankunft in der Stadt Coro Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 01.01.2005, 18:57 Antworten mit ZitatNach oben




Nikolaus Federmann:
Indianische Historia
Hagenau 155701. Januar 2005
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Indianische Historia (7) - Ankunft in der Stadt Coro

Von Nikolaus Federmann


Wie sich Niclaus Federmann etc. bei Ankunft in der Stadt Coro im Abwesen des Gubernators Ambrosii Dalfingers (1) gehalten, auch mit was Ehrerbietung, Triumph und Pracht er samt dem Hans Seyssenhoffer[Hans Seissenhofer] den wiederkommenden Gubernator, obgemeldt, empfangen haben.

Als ich nun gen Coro kam, fand ich den Gubernator [Gouverneur] (1) nicht, denn er vor acht Monat eine Reise das Land einwärts getan und sie seit seiner Abreis in Coro keine Zeitung [Nachricht] von ihm empfangen hatten. Ward das Land in seinem des Gubernators Ambrosii Dalfingers von Ulm Abwesen von seinem Statthalter, Luis Sarmiento geheissen, geregieret. Als ich aber das Schiff, darinnen ich dahin kommen, ausgeladen und auf den 22. des Märzen obstehenden Jahrs abfertiget (gen Sant Dominigo [Santo Domingo] und fort nach Hispania zu fahren), kam auf den 18. Tag Aprilis hernach eine andere Armada dreier Schiff, von meiner Herren der Welser Leut von Sibilia [Sevilla] in Hispania gen Venezuela gesandt, als Gubernator des Lands hergefertgit war; denn sie in Sibilia besorgten, der Ambrosius Dalfinger möchte Not gelitten haben und vielleicht mit seinem Volk von den Indios an der Wiederkunft verhindert sein worden, dieweil sie in so langer Zeit, wie hervor angezeigt, keine Botschaft von ihm gehabt und auch sein Statthalter, den er hinter sich gelassen (welcher ein Hispanier war und mehr auf seinen denn auf deren Nutz sah) vorteilig gehauset hatte.

Also ward gesagt Seissenhoffer von Kay.May. Amtleuten, so in diesem Land residieren und wohnen, als Faktor, Contador und Tresorero (das sind Faktor, Zoll- und Schatzmeister) und von dem andern Kriegsvolk und Pobladores oder Einwohner für den Gubernator angenommen und ihm geschworen; hat auch den gesagten Statthalter der Ambrosii Dalfinger abgesetzt und mir den Befehl der Statthalterei aufgeladen, darin ich residieret und blieb, bis Hans Seissenhoffer die Gubernation wieder übergab.

Denn fünfzehn Tag nach gesagten Seissenhoffers Ankunft ungefähr kam der erste Gubernator Ambrosius Dalfinger, welcher bei acht Monat, wie vor auch angezeigt, auf einer Reis, die er das Land einwärts getan, ausgewesen, von dem wir glaubten, er habe Not gelitten und werde nicht wiederkommen.

Der ward von Seissenhoffer und mir mit einer sehr zierlichen Ordnung des Kriegsvolks zu Ross und Fuss, eine halbe Meil von der Stadt Coro, unter einem aufgeschlagenen Zelt oder Feldhütten, mit einem gesungenem Amt und Te Deum laudamus, mit Trompeten und Heerpauken empfangen; allda wir morgens assen und nachmals wieder in die Stadt Coro zogen.

Und hat dieser Ambrosius Dalfinger, auf gesagter Reis, viele vorher unerfahrene, fremde Lande durchreiset, dabei ihm auch durch Krankheit und Kriegsfall bei hundert Christen umgekommen waren. Von dieser Länder Sitten und Ceremonien viel zu schreiben wäre; will's aber hiermit unterlassen, als ein Ding, das ich nur gehöret und nit selber erfahren. Denn meine Meinung nicht ist, anderes denn was ich selbst gesehen, und aus eigner Erfahrung für Wahrheit bekennen mag, zu beschreiben.

Dieweil aber Ambrosius Dalfinger glücklich wieder angelangt war (des man sich doch nit hätte versehen, aus gesagter Ursach), da übergab Hans Seissenhoffer seinen Titel des Guberantors und Capitan general, den er aus gegebener Gewalt Kay. Majestät bis zu Dalfingers An- und Wiederkunft gebraucht, dem oftgemeldten Dalfinger als erstem Gubernator wieder, entschlug sich desselbigen ganz, liess auch dem Dalfinger alles Kriegsvolk und Einwohner, wie sich selbst hiervor, schwören und unterthänigen und solches, wie die Veränderung der Gubernation am meisten wegen des Zweifels an der Widerkunft des Dalfingers vorgesehen und auf Seissenhofer gestellt war. Und dieweil auch nach Ankunft des Dalfingers des Seissenhoffers zu entraten war, hat er sich, am anderen Geschäften in Indias (deren er auch Comission hatte) desto stattlicher aufzuwarten, der Gubernation müssigen wollen.

Ambrosius Dalfinger aber bediente sich der Regierung nur bis ultimo Julio Anno dreissig, welchen Tag er sich erhub, gen Sant Dominigo zu fahren und daselbst neben andern Ursachen, die ihn darzu bewegt möchten haben, seine Krankheit, ein viertägliches Fieber (so er aus gesagter Reis brachte) zu arzneien. Denn er in Venezuela keine Ringerung [Linderung], die Zeit er in Coro gelegen, hatte erlangt. Derhalben war ich wieder als Statthalter der Gubernation und Capitan general in seinem Abwesen zurückgelassen und von allem Volk darfür angenommen und mir geschworen.

Anfang der Reis Niclaus Federmanns, von Coro das Land einwärts, und was für Ordnung und Anstalt er für solche Reis mit seinem Volk gemacht hat.

Wie ich mich nun aber mit zu viel Volks in der Stadt Coro ohne Not und müssig befand, entschloss ich mich, eine Reis das Land einwärts, gegen Mittag oder Südmeer gelegen, zu tun, verhoffend, allda Nützliches auszurichten. Rüstet mich mit allem, das zu solcher Reis not war.

Und auf den 12. Tag Septembris Anno etc. im dreissigsten erhub ich mich mit huntertundzehn Hispaniern zu Fuss und sechszehn zu Ross, samt bei einem Hundert Indios naturales von Land der Nation Caquecios (2), welche unter notdürftige Speis und anderen Plunder, so zu unseren Wehr und Unterhalt dienstlich, trugen. Desselbigen und ersten Tags verreisten wir drei Mail Wegs von der Stadt Coro, daselbst ich den andern und dritten Tag still lag und unser Lager in eine Wiese schlug und allda Ordnung in das Volk machte, die uns zu ruhiger und gewahrsamer Fortreisung dienet, auch ihnen Hauptleut und andre Amtsleut, so die Not erhiesch, ernennet, denn wir des folgenden Tags der Feinde Land erreichten, eine Nation Xideharas [Jirajara] geheissen, welcher Sitten, Weise und Gebräuch hernach in sonder beschrieben werden.

[Fortsetzung folgt]


Anmerkungen
(1) Dalfinger, Ambrosius (auch: Alfinger): geb. in Ulm, sein Vater Hans war Zunftmeister der Tuchhändler. Deutscher Konquistador. Leitete 1526 das Büro ("Faktorei") der Welser in Santo Domingo auf Hispaniola. Ab März 1529 Gouverneur von Venezuela mit Sitz in Coro. Erste Entrada ("Einmarsch" - so wurden die Züge der Konquistadoren genannt - ) 1529-1530. Gründete die heutige Millionenstadt Maracaibo. Zweite Entrada 1531-1533. Starb am 1. Juni 1533 an einem vergifteten Pfeil im Tal des Rio Tachira.
Vgl. Das Buch von Götz Simmer: "Gold und Sklaven. Die Provinz Venezuela während der Welser-Verwaltung 1528-1556. Dissertation Bamberg 2000.
Informativ auch "Land und Geschichte" Venezuelas.
(2) Caquetios (auch: Caiquetio): ein Volk der Aruak, der Ureinwohner der Karibik und des heutigen nördlichen Venezuela. Im venezolanischen Parque Nacional Morrocoy südlich von Coro sind Felsmalereien der Caquetios anzuschauen. Vgl. auch die Karte; meine Reise 1998 (nur für registrierte NutzerInnen).


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