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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 11.12.2004, 22:41 Antworten mit ZitatNach oben


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Warum ich Journalist geworden bin

Von Burkhard Schröder

Wallraff und BurksGute Frage: warum habe ich eigentlich diesen Beruf gewählt? Bei wichtigen Entscheidungen ist immer irgendeiner schuld. In diesem Fall war es Günter Wallraff. Als junger Student las ich mit glühenden Ohren alle seine Bücher. Und da die Obrigkeit ihm bescheinigte, er sei eine "abnorme Persönlichkeit", war er mir gleich sympathisch. Wallraff hatte offenbar keinen Ehrgeiz, andren nach dem Munde zu reden oder politisch ein Blatt vor den Mund zu nehmen.

Der Beweis:
"...erklärte der damalige Ministerpräsident des Bundeslandes öffentlich, daß man neben der fachlichen Bewertung der Preisträger in Zukunft "auch deren Verwurzelung in der freiheitlich-demokratischen Ordnung" beachten solle" Aha. Wer unbequem ist, wer die Machenschaften der Mächtigen aufdeckt, wer sich gegen Widerstände durchbeisst, der muss mit allem rechnen: mit Schmutz- und Hetzkampagnen - dem Üblichen eben, wenn man jemandem in die Quere kommt, der Dreck am Stecken hat. Wallraff wurden sogar Wanzen in seiner Wohnung gelegt und seine Telefone abgehört. Aber es half den Bösen nichts. Auch die jüngste Kampagne, Wallraff habe mit der Stasi paktiert, scheiterte kläglich. Und das ist auch gut so.

Unpolitische Journalisten gibt es nicht. Auch dafür war Wallraff (m)ein Vorbild.
"Am 10.5. [1974] kettete er sich an einen Laternenmast auf dem Athener Syntagmaplatz an und verteilte Flugblätter, in denen er gegen die Mißachtung der Menschenrechte durch das griechische Militärregime protestierte, speziell die Praktiken willkürlicher Verhaftungen politischer Gegner und deren Folterung anprangerte. Daraufhin wurde er von Geheimpolizisten zusammengeschlagen, verhaftet und im Hauptquartier der Sicherheitspolizei gefoltert. Seine Identität als Wallraff und BurksDeutscher stand zu diesem Zeitpunkt nicht fest: Günter Wallraff hatte vorher alle Hinweise darauf entfernt und auch keine Ausweispapiere dabei, so daß man ihn für einen gewöhnlichen griechischen Oppositionellen hielt."

Der Mensch ist also eine Legende, aber im Vergleich zu heutigen Mainstream-Schreiberlingen und Journalisten-Imitaten, die sich vornehmlich in Journalistenverbänden tummeln, ein Fossil. Um so mehr ist man geehrt, wenn man punktuell zusammenarbeiten darf (vgl. die Artikel: "Das hat uns grade noch gefehlt" sowie "Deadline", insbesondere aber die Ausgabe von Berliner Journalisten" Februar 2005) und über dieselbe Sache recherchiert.

Mensch, Günther, auch wenn du alberne Lobhudeleien nicht nötig hast: du bist schuld, dass ich mich für diesen Beruf entschieden habe und deshalb manchmal finanziell ganz unten bin. Aber ich habe es nicht bereut. Chapeau und Dank dafür, dass es sogar für Journalisten noch Vorbilder gibt!

Fotos: Bernd Lammel ©

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BURKS ONLINE 12.12.2004
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