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| UMSTRITTENE WERBUNG Wie anstößig ist ein nacktes Gesäß?Von Burkhard Schröder |
Ich gestehe: den Konzern IKEA kannte ich schon. Camilla Isene jedoch nicht, und schon gar nicht ihr gar erquicklich anzuschauendes entblößtes Gesäß. Das ist jetzt berühmt, dank einer Werbekampagne des Möbelhauses für Sofas und des Protests dagegen.
Ein nackter Frauenhintern sei sexistisch, behaupten Frauenorganisationen. Die heißen auf Norwegisch "kvinneorganisasjoner". Wer das hübsche Corpus Delicti durch ein geöffnetes Autofenster fotografiere, assoziiere damit Prostitution. So fasst das investigativste aller Nachrichtenmagazine gendertheoretisch die Diskussion in norwegischen Medien zusammen und verzichtet, wie gewohnt, auf die berühmt-berüchtigten Hyperlinks ins Internet.
"Die Werbekampagne präsentiere die Frau als "käufliches Sexualobjekt"." Au weia. Queen Victoria, ick hör dir trapsen. Das kann ja heiter werden. Wenn die Lebensabschnittsgefährtin auf dem Beifahrersitz die Autotür öffnet und einem dem Allerwertesten zuwendet, womöglich mit Reizwäsche garniert - muss man zur Geldbörse greifen? Nach meiner Kenntnis wenden die Damen auf dem Straßenstrich den potenziellen Kunden in der Regel auch nicht den Hintern zu. Und gehört Prostitution eigentlich verboten? Angeblich ist das in Norwegen so - schon seit dem frühen 19. Jahrhundert. Und das wirkt vermutlich so wie das Cannabis-Verbot in Deutschland.
Drei Viertel der norwegischen Männer finden die Kampagne gut, wenn ich die norwegischen Vokabel richtig erraten habe. Was zu erwarten war. Interessant wäre es auch, was Camilla Isene in einem Live-Interview des Senders Pá TV 2 sagt (man muss sich leider registrieren). "An Sex habe ich überhaupt nicht gedacht, als das Foto gemacht wurde." Das glaubt man ihr sofort: sie blickt auf ein Kornfeld. Und das ist für Hetero-Frauen nicht sexy, solange sich keine nackten Männer darin verbergen.
Da dieses kleine familien- und frauenfreundliche Forum auf die Bedürfnisse der wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser großen Wert legt, aber auch keine Werbung für Möbelhäuser macht, solange die nichts dafür bezahlen, starten wir eine eigene Umfrage, jedoch garniert mit einem anderen Gesäß, welchselbiges sich nicht in freier Natur, sondern in gewohnter und natürlicher Umgebung präsentiert - im Büro. Urteilen Sie selbst! Erinnert Sie das irgendwie an Prostitution? An Ausbeutung am Arbeitsplatz? An Sex in the City? Oder an das letzte Bewerbungsgespräch der neuen Schreibkraft?
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BURKS ONLINE 16.11.2004 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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