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 Das Wünschen und Wollen und die Wirklichkeit Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
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BeitragVerfasst am: 05.10.2004, 19:46 Antworten mit ZitatNach oben




MEDIEN
Dokumentation04. Oktober 2004
BURKS' FORUM
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DOSSIER I: DJV IN DER KRISE
Teil 1: "Hyperventilierende Freizeit-Stalinisten" (Hans-Werner Conen, 26.06.2004)
Teil 2: "Fremdwort Solidarität" (Burkhard Schröder, 27.06.2004)
Teil 3: "Der moderne Herrenmensch liebt Versager" (Hans-Werner Conen, 13.07.2004)
Teil 4: "Kindergarten für Erwachsene" (Jörg Wachsmuth, 14.07.2004)
Teil 5: "Hornberger Schießen, reloaded" (Burkhard Schröder, 21.07.2004)
Teil 6: "Die wichtigsten Fragen und Antworten" (Burkhard Schröder, 01.08.2004)
Teil 7: "Unaufhaltsamer Aufstieg zum Arbeiterführer" (Hans-Werner Conen, 02.08.2004)
Teil 8: "Verein Berliner Journalisten auf der Siegerstraße" (Hans-Werner Conen, 07.08.2004)
Teil 9: "Ein trügerischer Friede" (Burkhard Schröder, 08.09.2004)
Teil 10: "Im Osten nichts Neues" (Ein Frontbericht von Hans-Werner Conen, 20.09.2004)
Teil 11: "Die Welt als Wille und Vorstellung" (Burkhard Schröder, 04.10.2004)
Teil 12: "Das Wünschen und Wollen und die Wirklichkeit" (Burkhard Schröder, 05.10.2004)
Teil 13: "Der DJV hadert mit Berliner Richtern" (Wolfgang Kiesel, 06.10.2004)
Teil 14: "Verbandstag in die Tonne - außer Spesen nichts gewesen" (Hans-Werner Conen, 07.10.2004)
Teil 15: "Avanti Dilettanti! Wie man jeden möglichen Fehler auch wirklich macht" (Hans-Werner Conen, 15.10.2004)
Teil 16: "Häufig nicht gestellte Fragen (FNAQs)" (Burkhard Schröder, 03.11.2004)
Teil 17: "Eine nicht gehaltene Rede" (Hans-Werner-Conen, 04.11.2004)
Teil 18: "Der DJV aus seuchenpolitischer Sicht" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
Teil 19: "Unter Indianern" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
Teil 20: "Eine Atempause, Geschichte nicht gemacht"
Teil 21: "Feste und Freie - sitzen sie wirklich in einem Boot?" (Hans-Werner Conen, 08.03.2005)
SPIGGEL.DE-DOSSIER II
Dossier: Diskussion über die provokanten Thesen eines DJV-Mitglieds aus Baden-Württemberg
Teil I: "Haben Journalisten-Gewerkschaften noch eine Zukunft?" (21.01.2004, Hans Werner Conen)
Teil II: "Solidarität ist eine Waffe - 12 Thesen für eine starke Gewerkschaft" (31.01.2004, Burkhard Schröder)
Teil III: "Konsens ist Nonsens - anything goes" (09.02.2004, Hans Werner Conen)
Teil IV. "Treu und fördernd" (10.02.2004, Thomas Schelberg)
Teil V. "Den neo-liberalen Teufel austreiben"
Teil VI. "Niedergang streng nach Vorschrift" (06.03.2004, Hans-Werner Conen)
Teil VII. "Ausschluss eines "Arbeiterführers"? (23.05.2004, Hans Werner Conen)
Teil VIII. "Maulheldentum älterer Herren" (18.06.2004, Offener Brief Hans Werner Conens an Michael Konken)
SPIGGEL.DE-DOSSIER III
Unter Journalisten 1
Unter Journalisten 2
Unter Journalisten 3
Unter Journalisten 4
Unter
Journalisten 5

Unter
Journalisten 6

Unter
Journalisten 7

- Dossier: Querelen im DJV - Landesverband Berlin.
Vgl. www.recherchegruppe.tk
MEINE ARTIKEL

Ausgewählte Artikel in deutschen und internationalen Print- und Online-Medien von 1990 bis heute
MEDIEN-ARTIKEL AUF SPIGGEL.DE (AUSWAHL)
Bilder als Waffen?
Eine Replik auf die TAZ
Enthauptung im Irak
Darf man das Video zeigen?
Chinesisches Internetposting gesucht
Repressalien gegen Sekten-Mitglieder in der VR China
Wir basteln uns eine Terrorismus-Meldung
Die Anschläge in der Türkei
Sex, Landser und Rosamunde Pilcher
Will das Publikum keine seriösen Informationen?
Wir sind alle Illuminaten
Verschwörungstheorien im Internet
FOCUS Online - die Mutter aller Quellen
...und immer an das Urheberrecht denken!
Pimmel auf Busen
Über die russische Mädchen-Band Tatu
MEINE BÜCHER (AUSWAHL)
Aussteiger
Wege aus der rechten Szene [2003]
Nazis sind Pop
2000, erweiterte Neuauflage 2004
Tron - Tod eines Hackers
1999, Linksammlung und Dokumente
Heroin - Sucht ohne Ausweg?
1993, Online-Ausgabe (download), Links
DAS BILD DES TAGES
Schuster in Quibor, Bundesstaat Lara, Venezuela ©Burks
WETTER
Nieuw Nickerie (Surinam)
Qulaybiyah (Tunesien)
Norah Head (Leuchtturm) (Australien)
Pjöngjang (Nordkorea)
Barcelona (Catalunia)
One Hundred Fifty Mile House (Kanada)
Bagdad (Irak)
Schrobenhausen (Deutschland)

DEUTSCHER JOURNALISTEN-VERBAND IN DER KRISE 12

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat auf dem ausserordentlichen Verbandstag am 16. Juli 2004 seine beiden Landesverbände Berlin und Brandenburg ausgeschlossen und beschlossen, zwei neue Landesverbände zu gründen (vgl. die Dokumentation der Beschlüsse sowie den Pressespiegel). Auf burks.de/ spiggel.de erscheinen zu diesem Thema in loser Folge Artikel mit konträren Positionen. Hier ein zweiteiliger Kommentar zur aktuellen juristischen Situation. (Teil I: "Die Welt als Wille und Vorstellung".)

Das Wünschen und Wollen und die Wirklichkeit
von Burkhard Schröder

DJVDas Landgericht Berlin hat am 16. September die Ausschlüsse der DJV-Landesverbände Berlin und Brandenburg für nichtig erklärt. Der DJV will in die Berufung gehen. Die Landesverbände würden die "neuen Journalistenverbände" unterstützen und auf dem Verbandstag im November aufnehmen. In der Pressemitteilung heisst es: "Aus der Situation, die vorläufige Gerichtsentscheidungen schufen, ergibt sich, dass es zumindest für eine Übergangszeit zwei Verbände in beiden Bundesländern geben wird. [...] Die Geldmittel werden direkt überwiesen. Der Bundesverband ist an dieser Solidaritätsaktion nicht beteiligt." Das hört sich gut gemeint an, wird aber vermutlich zu einem Fiasko werden.

Was ist überhaupt geschehen? Auf der Website des DJV-Landesverbands NRW findet sich eine Zusammenfassung, die den Sachverhalt einigermaßen korrekt wiedergibt, die aber auch vage Vermutungen enthält: "Bei den Wahlen soll Mitgliedern der Zutritt zum Saal verweigert worden sein. " "Soll" - war es nun so, und wer behauptet das? Der Vorwurf steht in der Klageschrift der Verbandsmitglieder, die erfolgreich erwirkt haben, dass die Wahl im DJV Berlin im Juni jetzt wiederholt werden muss. Das Gericht bemängelte aber nur, dass nicht formal korrekt zur Hauptversammlung eingeladen worden sei. Die Mehrheit der Kläger darf jetzt gar nicht mehr mitwählen: die Kolleginnen und Kollegen sind ausgetreten.
DJV
Die aktuelle Ausgabe der Verbandszeitung "Journalist" versucht, auf zwei Seiten das zu referieren, was die Richter warum über den Ausschluss der Landesverbände entschieden haben. Der Text bedarf der Ergänzung - der wichtigste Punkt fehlt.

Der Bundesverband habe laut eigener Satzung kein Recht, sich in die inneren Angelegenheiten der Landesverbände einzumischen. Die doch sehr vagen Vorwürfe könne man, wenn überhaupt, nur den alten, abgewählten Vorständen zum Vorwurf machen. Läge ein Verhalten vor, das einen Ausschluss rechtfertige, müsse dieses im juristischen Sinn wissentlich, zielgerichtet und vorsätzlich sein. Die Vorwürfe, so die Vorsitzende Richterin, seien "zu allgemein." Während der Mitgliederversammlung des DJV Brandenburg zum Beispiel habe sich niemand über die Neuzugänge - die später den Vorstand komplett abwählten - beschwert. DJVUnd beim Übertritt in einen anderen Landesverband - hier: in den DJV Berlin - werde die Voraussetzung der Mitgliedschaft, hauptberuflich als Journalist zu arbeiten, nicht überprüft. Das Gericht: der Bundesvorstand habe "offenbar überreagiert." Der ausgeschlossene Berliner Verband habe "schlampig, aber nicht vorsätzlich" gehandelt.

Der Landgericht erließ eine einstweilge Verfügung, die es dem Bundesverband untersagt, Mitglieder der "alten" Landesverbände zugunsten der beiden neu gegründeten Vereine abzuwerben. Davon steht nichts im Journalist: die Folgen sind aber gravierend. Es dürfe, so die Richter, immer nur einen Landesverband in einer Region in der Gewerkschaft geben. Das ergebe sich aus der Treuepflicht (1) und dem Solidarprinzip. Der Dachverband darf seinen Landesverbänden keinen Schaden zufügen - und wenn zum Austritt aufgefordert würde, wäre das ein solcher. Das bedeutet: solange das Verfahren in der Hauptsache schwebt, und das kann Jahre dauern, besteht auch nicht die geringste Chance, dass die beiden neuen Vereine als Landesverbände des DJV aufgenommen werden.

Das gilt selbstredend auch für andere Versionen, die man sich verzweifelt ausgedacht hat, etwa beim Verbandstag im November die Vereine zu "einfachen Mitgliedern" zu erklären. Einstweilige Verfügungen würden im Minutentakt auf den Bundesverband einhageln und ihm das untersagen. DJVDie befragten Juristen sind in diesem Punkt einig. Auch die anderen Landesverbände können sich zwar moralisch solidarisch mit dem Bundesverband zeigen, unterstützen - gar finanziell - dürfen sie die Vereine in Berlin und Brandenburg, die die "alten" Landesverbände ersetzen sollen, nie und nimmer. Die Front wankt ohnehin: wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet, haben schon zwei Landesverbände des DJV beschlossen, keine Mittel für den verlorenen Krieg mehr bereitzustellen.

Der Karren steckt also nicht nur im Dreck, sondern hat auch noch Achsenbruch. Und der Verbandstag im November in Hannover, auf dem das Wünschen und Wollen Wirklichkeit werden soll, wird da wenig ausrichten können. In der Satzung des DJV heisst es in § 11 über den "Ordentlichen Verbandstag": "Die Einberufung erfolgt - unbeschadet von § 27 Abs. 4 - durch den Bundesvorstand. Sie muss schriftlich unter Wahrung einer Frist von vier Monaten und unter Angabe einer vorläufigen Tagesordnung erfolgen." Die beiden "ausgeschlossenen" Verbände sind nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist eingeladen worden. Versetzte man sich in die Richter am Landgericht Berlin, die mittlerweile in das Thema eingearbeitet sind, so lägen sofort zwei Worte auf der Zunge: "grober Formfehler". Wie misslich. So etwas finden Gerichte immer sympathisch. Das enthebt sie der unangenehmen Pflicht, über Inhalte nachzudenken oder gar - was ein höheres Wesen verhüten möge! - in die Beweisaufnahme einzutreten.

Man hat den Eindruck DJVvon allen Beteiligten, dass die Maxime gilt: prozessieren, prozessieren, prozessieren, und nie an die Kolleginnen und Kollegen und ihre Beiträge denken. Aber Vereinsmitglieder sind wie das russische Volk: fast unbegrenzt leidensfähig. Es wird jedoch keine Gewinner bei diesem Streit geben, sondern nur noch mehr Austritte.
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Dem investigativen Reporter von spiggel.de, dem Kollegen H. U. Sarenstreich, gelang es, vom Bürgerkrieg im DJV und den wichtigsten Kampfhandlungen der letzten Monate Aufnahmen zu machen. Foto oben: Torsten Witt (mit Fahne) und Kameraden bei der Übernahme des DJV Brandenburg. 2. Bild von oben: die "Recherchegruppe" des DJV Berlin vor der Geschäftsstelle in der Lietzenburg. 3. Bild von oben: Vorpostengeplänkel in der Schlacht am Tegeler Weg: Rittmeister Burks (rechts) greift General Kulpok (links) in die Zügel, anschliessend wird ein Konsens im Dissens geschlossen. 2. Bild von unten: Schlacht am Tegeler Weg zwischen DJV und DJV Berlin, Detailansicht. Bild unten: Schlacht an der Havel bei Potsdam zwischen DJV (links) und DJV Brandenburg.
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1) Treuepflicht: "... geprägt vom Gedanken der Solidarität, der in der vereins- oder verbandsrechtlichen Förderpflicht seine rechtliche Entsprechung findet. [...] Bei der vereinsrechtlichen Förder- und Treuepflicht handelt es sich um ein seit langem allgemein anerkanntes ungeschriebenes Rechtsinstitut. Einerseits verpflichtet sie die Mitglieder dem Verein gegenüber, weder den Verein noch den Vereinszweck zu schädigen (so genannte negative oder passive Förderpflicht) und den Vereinszweck zu fördern (so genannte positive oder aktive Förderpflicht). Umgekehrt unterliegt aber auch der Verein den Mitgliedern gegenüber Förderpflichten, welche durch den Vereinszweck und die entsprechenden Mitgliederinteressen konkretisiert werden. Die vorherrschende Ansicht leitet die vereinsrechtliche Förderpflicht mangels spezialgesetzlicher Vorgaben aus § 242 BGB ab. Dabei wird betont, dass vereinsrechtliche Förderpflichten über den schlichten Grundsatz von Treu und Glauben hinausgehen."


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BURKS ONLINE 04.10.2004
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