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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 27.07.2004, 12:27 Antworten mit ZitatNach oben



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WIR BASTELN UNS TEXTBAUSTEINE FÜR EINE NEONAZI-MELDUNG

Polizisten sind Ausländer

Von Burkhard Schröder


Deutsche PolizistenHeute basteln wir uns Textbausteine für eine jederzeit aktuelle Medien-Meldung über Neonazis. Dazu nehmen wir die aktuellen Schlagzeilen via news.google.com. Neonazis schänden Udo Jürgens bzw. einen seiner Schlager. Neonazis wollen marschieren. Neonazis haben Schulen im Visier. Der Verfassungsschutz warnt [wovor, bitte selbst ausfüllen]. Experten: Neonazis tarnen sich.

Wer hätte das gedacht! Vermutlich kennen die Experten die Website der "Deutschen Stimme" nicht: dort tarnen sich zahlreiche Skinheads als ältere Herren (Vorsicht, liebe Experten: das war Ironie!).

Spannend wie ein Chandler-Krimi wäre eine Recherche, die sich auf ein Statement des Wolgaster Bürgermeisters bezieht: "Die rechte Szene versucht, sich zur Zeit massiv in Kleingärten und allein stehenden Häusern einzunisten... Statt Rambos mit Glatzen entsprächen die berüchtigten Rechtsextremisten vom Erscheinen her immer mehr dem braven Schwiegersohn, so beschreibt Kanehl die Szene." Was muss man in Zukunft befürchten? Die rechte Szene versucht, sich massiv in Parlamenten einzunisten? Neonazis züchten vermehrt Kartoffeln? Gartenzwerge in deutschen Vorgärten immer öfter im Braunhemd? Deutsche Schwiegersöhne sehen immer öfter wie Neonazis aus? Allein stehende Häuser ab sofort verboten?

Wie in diesem kleinen Familienforum schon mehrfach angemerkt, ähneln die Berichte über das Thema "Neonazis" einem moraltheologishen Diskurs, der appelliert, nach dem Rezipieren bestimmte, nicht näher definierte Emotionen zu zeigen. Bürger, seid wachsam. Das Böse lauert immer öfter überall. Ihr sollt Angst haben, deshalb warnen wir. Die Bösen agitieren die lieben und sittlich gefährdeten Kleinen. Melden, durchführen, verbieten. Härter durchgreifen, härtere Strafen für falsche politische Meinungen. Zeigt her eure Füße, Fahnen und Gesichter. Bildet Lichterketten. Fazit: es geht selbstredend nicht und niemals um Inhalte.

Beispiel: ein Artikel der "Welt" vom 27. Juli 2004. Deutsche Polizisten"Ausländerfeindliche Straftaten durch Rechtsextremisten sind in Ostdeutschland immer noch an der Tagesordnung. Nach der Verletzung zweier Polizisten durch randalierende Neonazis im brandenburgischen Neuruppin (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) hat der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) eine schnelle Reaktion der Justiz und empfindliche Freiheitsstrafen gefordert." Noch einmal ganz langsam von vorn: Angeblich haben "Rechtsextremisten" etwas gegen "Ausländer". Das stimmt ohnehin nicht. Rassismus ist keine Frage der Staatsbürgerschaft - derartiger Unfug diskrimiert Afrodeutsche, die natürlich auch diskrimiert werden. Immigranten ohne deutschen Pass gibt es im Beitrittsgebiet weniger als in den alten Bundesländern. Was ist also die Botschaft? Ossis sind böser als Wessis? Oder hieße die Meldung im Westen: Rassistisch motivierte Straftaten sind im Westen auch an der Tagesordnung, richten sich aber meistens gegen Deutsche türkischer oder afrikanischer Herkunft? Und was haben Straftaten gegen "Ausländer" damit zu tun, dass in Neuruppin Neonazis Polizisten verletzt haben? Sind Polizisten jetzt auch Ausländer?

Man wird es nie erfahren. Vermutlich fragte man sich bei der "Welt": wie war noch mal gleich das Motiv der Neonazis, Böses zu tun und das Gute zu lassen? Da fällt einem nur "der zentrale Topos des rassistischen Diskurses" ein (ich darf mich ausnahmsweise selbst zitieren): "Ausländerfeindlichkeit". "Neonazis zerstören Gartenzwerge". Also ist das Tatmotiv: "Ausländerfeindlichkeit".
Deutsche Polizisten
Zu meinen Ungunsten sei gesagt, dass sich ein gewisser Zynismus einstellt, die Berichte der Medien betreffend, wenn man sich zwanzig Jahre mit immer demselben Thema beschäftigt und immer die gleichen Textbausteine lesen muss, ohne dass sich irgendetwas ändert. Das ist ähnlich wie bei Drogenexperten, die vor schon drei Jahrzehnten verzweifelt versuchten, einen rationalen Diskurs über Cannabis zu führen und heute feststellen müssen, das so etwas in Deutschland prinzipiell nicht möglich ist, aus Gründen der hysterischen Leitkultur. McCarthy lässt grüßen. Man winkt irgendwann müde ab und kann es nicht mehr hören und lesen.

Ich nehme das zum Anlass, liebe geneigte Leserin und wohlwollender Leser, Sie jetzt nicht mit weiteren kulturpessimistischen Thesen über den Zustand des deutschen Journalismus zu belästigen. Ich widme mich stattdessen meinem aktuellen Romanmanuskript, das ich nach einjähriger mehr oder weniger schöpferischer Pause wieder in Angriff genommen habe. Mit Belletristik kann man das Publikum viel eher klammheimlich und weltanschaulich indoktrinieren. Und unterhaltsamer ist es allemal.

Die Abbildungen zeigen (ehemalige) deutsche Polizisten, aber nicht aus Neuruppin.


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