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 Der 20. Juli für Kaltduscher Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 20.07.2004, 20:25 Antworten mit ZitatNach oben

Wenn zum Gedenken geblasen und der Helm zum Gebet aufgesetzt wird, fällt in Deutschland immer gleich der Kopf ab. Alle verkünden allen immer das Gleiche. Und das seit ein paar Jahrzehnten. Deshalb wird es nur den wohlwollenden Stammlesern und geneigten Stammleserinnen dieses Familienforums auffallen, wenn der hiesige Text vom 20. Juli 2004 ein Jahr später unverändert erscheint.

"Der Rassegedanke ist in diesem Krieg aufs schwerste verraten worden, indem gerade das rassisch beste deutsche Blut unwiederbringlich hingeopfert wird, während gleichzeitig Deutschland durch Millionen fremder Arbeiter bevölkert ist, die sicher nicht als rassisch hochwertig zu bezeichnen sind. - In der Judenfrage war ich als recht eingehender Kenner der Zustände in der Systemzeit durchaus der Auffassung, daß die Juden aus dem Staats- und Wirtschaftsleben verschwinden müßten. - Daß das jüdische Volk einer anderen Rasse angehört, ist eine Binsenweisheit. - Er und sein Bruder hätten die Rassengrundsätze des Nationalsozialismus an sich bejaht, hätten sie aber für überspitzt und übersteigert gehalten."(1)

Das sagte Berthold Graf Stauffenberg, der Bruder des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Auf diese Leute beruft sich kritiklos die Bundeswehr heute, am Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Hitler. Verteidigungsminister Struck heute über den 20. Juli 1944: "Für die Soldaten der Bundeswehr ist das Selbstverständnis der mutigen Offiziere im Widerstand sowohl grundgesetzliche Norm, wie auch prägende Verpflichtung im militärischen Alltag."

Bei Nadir finden politische Kaltduscher auch einen Text derjenigen, die vor vier Jahren die Goerdeler-Ehrung in Leipzig stören wollten - daraus die Zitate:

"Sehr geehrter Parteigenosse Bormann! Anliegend übersende ich Ihnen einen Sonderbericht über die Stellung der Verschwörer zum Nationalsozialismus und zur NSDAP." [...] Eine große Zahl der Vernommenen erklärt, daß sie sich mit den Zielen der NSDAP im Jahre 1933 zum größten Teil einverstanden erklärt hätten. So sagt zum Beispiel Berthold Graf Stauffenberg: "Auf innerpolitischem Gebiet hatten wir die Grundideen des Nationalsozialismus zum größten Teil durchaus bejaht: Der Gedanke des Führertums, der selbstverantwortlichen und sachverständigen Führung, verbunden mit dem einer gesunden Rangordnung und dem der Volksgemeinschaft, der Grundsatz 'Gemeinnutz geht vor Eigennutz' und der Kampf gegen die Korruption, die Betonung des Bäuerlichen und der Kampf gegen den Geist der Großstädte, der Rassegedanke und der Wille zu einer neuen, deutsch bestimmten Rechtsordnung erschien uns gesund und zukunftsträchtig".

Ähnlich heißt es in der Vernehmung von Popitz: "Ich bejahe in jeder Weise den nationalsozialistischen Staat und sehe in ihm die geschichtliche Notwendigkeit gegenüber dem Internationalismus und der Verjudung der Systemzeit und gegenüber den unerträglichen Krisen der parlamentarischen Parteien, das deutsche Volk in seinen gesamten nationalen Grenzen zu einen und es so zu regieren, wie es nach seiner geographischen Lage allein regiert werden kann...." Nikolaus Graf von Uxkull-Gyllenband: "Ich war nach der Machtergreifung ein ausgesprochener Anhänger des Führers und war auch der Überzeugung, daß er uns zu großen Zielen führen werde. Ich sah daher hinweg über manche Begleiterscheinungen, die ich im Dritten Reich feststellen mußte und die meiner Überzeugung nicht entsprachen. Ich sagte mir, wo Holz gefällt wird, fliegen Späne." [...] Die gleichen Personen behaupten vielfach, daß sie bei grundsätzlicher Zustimmung zu den Hauptzielen der NSDAP allmählich durch die praktische Durchführung in ihrer zustimmenden Haltung schwankend geworden seien. So sagt Graf Helldorf: "Das, was sich mir heute aber als Verwirklichung des Nationalsozialismus darstellt, kann ich nicht mehr gutheißen."[...] Goerdeler: "Mit manchen meiner alten Mitarbeiter sah ich allmählich dunkle Flecken in einer in sich geschlossenen Weltanschauung sich entwickeln."

Guttenberg: "Dem Nationalsozialismus stehe ich als Idee und Programm ohne Ablehnung gegenüber, glaube aber, daß innerhalb der Partei Strömungen und Gedankengänge vertreten werden, die es mir bis jetzt nicht möglich gemacht haben, aus voller Überzeugung der Partei beizutreten." [...] Beck war der Auffassung, daß die Vitalität des nationalsozialistischen Staates dazu treibe, Fragen vorzeitig und überstürzt in Angriff zu nehmen. Die gesamten innerpolitischen Maßnahmen, insbesondere in der Juden- und Kirchenfrage, seien zu jäh und übereilt durchgeführt worden.[...] Diese Auffassung wird immer wieder deutlich in der Einstellung zur Rassenfrage. [...]Man war der Meinung, daß die Enteignung der Juden in einer für Deutschland »würdigeren« Form hätte vorgenommen werden können. Popitz sagt darüber: "In der Judenfrage war ich als recht eingehender Kenner der Zustände in der Systemzeit durchaus der Auffassung, daß die Juden aus dem Staats- und Wirtschaftsleben verschwinden müßten. In der Methode habe ich mehrfach ein etwas allmählicheres Vorgehen empfohlen, insbesondere aus Rücksichten der äußeren Politik."[...] Graf Lehndorff erklärt, er sei zwar Judengegner, habe aber trotzdem die nationalsozialistische Auffassung von der Rasse nie ganz gebilligt, insbesondere aber nicht ihre praktische Durchführung. Alexander Graf Stauffenberg äussert, er sei der Meinung, daß die Judenfrage in weniger krasser Form hätte durchgeführt werden sollen, weil dadurch weniger Unruhe in die Bevölkerung hineingetragen worden wäre.

Ähnlich bemerkt Berthold Graf Stauffenberg: "Auf innenpolitischem Gebiet hatten wir die Grundideen des Nationalsozialismus zum größten Teil bejaht ... Der Rassegedanke ... erschien uns gesund und zukunftsträchtig." Für die Stunde Null prognostizierte der Bonhoeffer-Kreis mit sichtlichem Wohlgefallen, "daß die Zahl der überlebenden und nach Deutschland zurückkehrenden Juden ... nicht so groß sein" werde, "daß sie noch als Gefahr für das deutsche Volkstum angesehen werden können." Über Henning von Tresckow heisst es im antimilitaristischen Konvoi: "Er machte sich mehrfach dafür stark, eine SS-Kavalleriebrigade zur so genannten Bandenbekämpfung einzusetzen. Diese Brigade hatte im August 1942 rund 100 ZivilistInnen als "Strafe" für einen Sabotageakt massakriert. Von Tresckow setzte die Brigade weiterhin ein - auch nachdem sie berichtete, dass sie "sämtliche Einwohner einiger Ortschaften einschließlich Frauen und Kinder erschossen" hatte. Wo Untergebene Vorschläge zur Brutalisierung der Kriegführung einbrachten, stießen sie bei von Tresckow auf offene Ohren: Als ein Major vorschlug, "tote Zonen" einzurichten und alle in diesen Zonen angetroffenen Männer zu deportieren bzw. zu erschießen, empfahl von Tresckow diese Idee der "besonderen Beachtung" der ihm unterstellten Einheiten. Von Tresckow war kein Gegner der NS-Verbrechen. Er war selbst Antisemit und bereit, sogenannte "jüdisch-bolschewistische" Untermenschen zu "erledigen". Mit einer Einschränkung: es musste einen militärischen Sinn haben. Deswegen hielt er nichts davon, ausnahmslos alle Juden umzubringen. Er hatte aber nichts dagegen, einige Hundert Juden umzubringen, wenn sich deren Tod als Rache für Partisanenangriffe eignete. Von Tresckow war ein treuer Soldat Hitlers - so lange, bis ihm klar wurde, dass mit Hitler der Krieg nicht zu gewinnen war."

Dennoch: In Plötzensee wurden zwischen dem 8. August 1944 und dem 9. April 1945 89 Menschen ermordet, deren Widerstand sie gegenüber denen auszeichnet, die nichts gegen den Nazi-Terror unternommen haben.

(1) Aus: Wolfgang Graetz: Die Verschwörer; Rütten & Loening Verlag, München o.D., zit. nach kuckuck

21.07.2003
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