www.burks.de Foren-Übersicht www.burks.de
Burkhard Schr�ders [Burks] Forum - f�r Kosmopoliten und Kaltduscher
burks.de: Forum für Kosmopoliten und Kaltduscher
burksblog.de: ab 01.01.2008 geht es hier weiter!
privacyfoundation.de: German Privacy Foundation
 FAQ  •  Suchen  •  Mitgliederliste  •  Benutzergruppen   •  Registrieren  •  Profil  •  Einloggen, um private Nachrichten zu lesen  •  Login
 Streiten, Sex, Tanzen, Duschen Nächstes Thema anzeigen
Vorheriges Thema anzeigen
Neues Thema eröffnenNeue Antwort erstellen
Autor Nachricht
burks
Webmaster
Webmaster


Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 29.06.2004, 14:18 Antworten mit ZitatNach oben

[NETZ]KULTUR
Aktuell29. Juni 2004
BURKS' FORUM
Über diesen Artikel diskutieren (nur für registrierte NutzerInnen des Forums)
SPIGGEL.DE-DOSSIERS (AUSWAHL)
Dossier CargoLifter
Ein Konkurs der XXL-Klasse
Unter Journalisten
Serie über den Streit im DJV Berlin
Die Söhne der Witwe
Neunteilige Serie über die Freimaurer
Mythos RAF
Serie über die "Rote Armee Fraktion"
Cyberporn
Serie über den Medienhype "Kinderpornografie im Internet"
DAS BILD DES TAGES
Tarahumara-Indios bei Cuauthemoc, Mexiko ©Burks
KULTUR UND NETZKULTUR
Sex, Landser und Rosamunde Pilcher
Was will das Publikum?
Frauen. Turban. Islam.
Zur Kopftuch-Diskussion
Für Rätselfreunde
Steganografie für Dummies
Das Bad der Männer
Impressionen aus Budapest
Cy kein Borg
Kulturindustrielle Konstruktion des technischen Subjekts in "Star Trek"
Mythos Führerbunker
(Buchrezension)
Hybride Bastarde
Gastkolumne von Kien Nghi Ha
LITERATUR AUF BURKS.DE
Betr.: Traumfrau
(Erotische Kurzgeschichte)
Cypherguerilla
SF-Krimi, 1997
Brother
SF, erschienen in c't 3/2000
Salvaje
SF, erschienen in ThunderYEAR2002
Eidolon
SF, erschienen in c't 17/2002
WETTER
Belmopan (Belize)
Haga-Haga (Azania)
Mandalay (Myanmar)
Notre-Dame-du-Portage (Kanada)
Seattle (USA)
Melbourne (Australien)
Hongkong (China)
Colonia San Jordi (Mallorca)

"CASA" VON DEBORAH COLKER

Streiten, Sex, Tanzen, Duschen

Von Burkhard Schröder


Colker

Freiwillig wäre ich nicht in die Komische Oper Berlin gegangen. Tanztheater, Ballett: Menschen mit schlanken Körpern tanzen auf Zehenspitzen nach vermutlich kitschiger Musik und man fragt sich ständig: was will einem der Künstler damit sagen? Im Gegensatz zu den Videoclips in den einschlägigen Sendern für Berufsjugendliche halten Tänzer wenigstens den Mund. Aber die suggestive Kraft der Frauen war wieder mal stärker: ich habe mir gestern in angenehmer Begleitung "Casa" (span.: Haus) von Deborah Colker angesehen. Und musste mein Kulturbanausentum glatt widerrufen.
Casa
Tanz: eine Art, das alltägliche Tun anders darzustellen. Im Gegensatz zu einem Theaterstück ist Tanz Körperpantomime: Leute reden, streiten, lieben sich, aber das alles wird nicht direkt gezeigt. Tänzer reden, ohne den Mund zu öffnen, sie streiten, ohne dass man Partei ergreifen kann, weil man nicht weiß, wer Recht hat, und natürlich ist Sex auf der Bühne tabu. Warum also sich das Indirekte antun, wenn man doch das Direkte woanders viel realistischer bekommt?

"Casa" ist anders: ein nach vorn offenes dreistöckiges Gebäude dominiert die Bühne. Man fühlt sich an eine Fabriketage erinnert. Dazu "gute Schreinerarbeit" (Zitat meiner Begleitung): überall Leitern, Luken, Türen und Quergänge. Das Tanzensemble tobt tanzend durch die Etagen, klettert die Leitern auf und ab, lässt sich fallen, die Szene verwandelt sich in ein Freibad, Männer entkleiden sich, sonnen auf dem Handtuch, eine Frau duscht ganz real, Paare schmiegen sich aneinander, verfolgen sich, pöbeln wortlos herum, Türen knallen, man verträgt sich wieder, ein Dutzend Menschen kocht, backt und brät gleichzeitig wie beim Synchronschwimmen und nur als Luftnummer - und alle tanzen ununterbrochen. Das ist große Unterhaltung und für selbst für Berufsnörgler wie mich keine Sekunde langweilig.

Nur die Musik ist gewöhnungsbedürftig. Nicht jeder kennt und mag Henryk Mikolaj GóreckiCasa - eher ein Geheimtip für Choreografen und weniger ein Ohrwurm. Und Maurice Ravel hasste ich schon vor vierzig Jahren beim Klavierunterricht.

Leider war gestern die letzte Vorstellung. Das Publium tobte vor Begeisterung, und die Tänzerinnnen und Tänzer freuten sich. Vorurteile, das ist bekannt, ändern sich nicht durch Argumente, sondern, wenn überhaupt, durch reales Erleben. Ich muss daher zugeben: Balett kann richtig klasse sein.

Die Abbildung ganz oben zeigt Deborah Colker in einem Interview während ihrer Tournee durch England. Colker hat zwei Kinder, ist von von ihrem langjährigen Freund und Manager geschieden, lebt in Rio de Janeiro und besitzt mindestens fünf Hunde.

---------------------------------------------------------------------------------------

BURKS ONLINE 29.06.2004
Alle Rechte vorbehalten.
Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.

Benutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:      
Neues Thema eröffnenNeue Antwort erstellen


 Gehe zu:   



Nächstes Thema anzeigen
Vorheriges Thema anzeigen
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group :: FI Theme :: Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde