Unveröffentlichter Brief Ulrike Meinhofs

Von Burkhard Schröder

Die hier publizierten Dokumente stammen aus dem Nachlass einer ehemaligen RAF-Sypathisantin. Der Nachlass - mehrere Aktenordner mit zumeist privaten Briefen - wurde burks.de zur Verfügung gestellt. Darin findet sich ein bisher unveröffentlichter Brief Ulrike Meinhofs (Seite 5, 6, 8 und 9).

Am 18. Mai 1977 veröffentlichte das "Internationale Komitee zur Verteidigung Politischer Gefangener in West-Europa" eine Presseerklärung. Darin heisst es:

"Am 9. Mai 1977 wird in der Hamburger Morgenpost, am 10. Mai in der Frankfurter Rundschau - den beiden überregionalen Tageszeitungen, die von der SPd direkt abhängig sind - eine alte Nachrichtenpflanze des Staatschutz: 'Spannungen innerhalb der Gruppe der Stammheimer Gefangenen' als Selbstmordmotiv neu eingetopf, in der FR offensichtlich komplett mit dem Vorspann der Redaktion.

Es wird also tatsächlich der Versuch unternommen, Ulrike für die SPD zu usurpieren - die Partei, die sie in ihrer Analyse als das zentrale Instrument der amerikanischen Strategie gegn den Süden, den Osten und die Arbeiter Westeuropas begriffen hat und die sie bekämpft hat, bis sie in dieser Auseinandersetzung getötet wurde. Als Verfasser bezeichnet die Redakton Roehl. Es heisst da: Er vefüge als 'Universalerbe' über die 'bisher unbekannten Dokumente', mit denen der Artikel operiert. Roehl ist weder 'Universalerbe' noch überhaupt Erbe von Ulrike und die Dokumente waren bekannt [...] Roehl hat aus dem Nachlass von Ulrike legal ein einziges Dokument. [...] Die Fragment, die Roehl benutzt, sind durch Kürzungen und Montage grob verfälscht und falsch datiert. Wir haben die authentische Fassung der Texte...[...]"