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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 03.05.2004, 23:42 Antworten mit ZitatNach oben


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JUGENDSCHUTZWARTE UND DAS INTERNET

Pornos, Folter, Leichen

Von Burkhard Schröder


Man muss sich den Satz auf der Zunge zergehen lassen und jedes Detail auskosten: "Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) kontrolliert zunehmend mehr Videofilme, Tonträger oder Internetseiten auf bedenkliche Inhalte." Das berichtet leider der Heise-Newsticker am 27.04.2004 unter dem seltsamen Titel "Jugendschützer nehmen das Internet ins Visier". Warum muss die Propaganda der BPjM überhaupt beachtet werden? Burks schreibt zunehmend mehr Artikel über bedenkliche Praktiken der Jugendschutzwarte. Diese Textbausteine, garniert mit Komparativen, sind ungefähr so aufregend wie: "Suchtexperten: immer mehr Erstkonsumenten von Drogen" oder "Verfassungsschutz: Neonazis im Internet immer bö(h)ser."

Und weiter geht es stilsicher: "Vor allem Internet-Angebote würden verstärkt auf pornografische, gewaltverherrlichende oder diskriminierende Inhalte kontrolliert, sagte Monssen-Engberding. 'Da ist die ganze Palette vertreten - von der Leichengalerie bis zu gefesselten oder vergewaltigten Frauen.'" Und was sagt uns das? Dass Abbildungen der Realität aus dem Internet zensiert werden sollten und sogar könnten? Die erbärmliche Heuchelei deutscher Jugendschutzwarte erzeugt bei mir vermehrt Brechreiz. "Auch bei der im vergangenen Jahr neu eingerichteten Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) werden vermehrt Internetangebote überprüft." Überprüft jemand die Foltermethoden der USA im Irak, die in allen deutsche Medien gezeigt werden? Bombenteppiche sind o.k., weil man die Leichen nicht so genau sieht?

Gesicherte und überprüfbare Zahlen sind natürlich nicht zu bekommen. Auch das beliebte "Argument" der angeblichen "kindlichen Entwicklungsstörung", die beim Anblick bestimmter Websites eintrete, ist nichts als heiße Luft und ohnehin nicht verifizierbar. Was Kinder angesichts eines gefolterten und oft blutüberströmten Christus in Kirchen empfinden, interessiert niemanden. In Wahrheit findet Zensur statt. Es geht nicht darum, ob bestimmte Bilder widerlich sind, sondern um die Frage, wer darüber entscheidet - und anhand welcher Kriterien. Und die Jugendschutzwarte sind bestimmt die allerletzten, deren Meinung ich einholen würde, wenn ich entscheiden müsste, was zum Beispeil eine "geschlechtsbetonte Körperhaltung von Personen unter 18 Jahren" ist. Beim "Tatbestandsmerkmale Kriegsverherrlichung" würde ich, wenn ich die Macht dazu hätte, zahlreiche Politiker mit Strafverfahren überziehen - und da ginge es nicht um Bilder, sondern um reinen Text. "

Die Regelungen für Inhalte sollten künftig medienübergreifend und unabhängig von der technischen Seite aufgestellt werden, meinte Schneider"
von der KJM. Da ist die Katze aus dem Sack. Filter und "technische Maßnahmen" - also Sperrung von Websites à la Oberzensor Büssow - warum nicht gleich herzliche Zusammenarbeit mit den Zensurbehörden in China? Dort nennt man das im Orwellschen Neusprech "Informationsministerium". Das wäre doch eine Idee: es heisst in Zukunft nicht mehr "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien", sondern "Bundesinformationsstelle für Internet-Blockwarte."

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BURKS ONLINE 04.05.2004
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