Arme Poeten wie ich haben kein Geld, aber die Arbeitsmittel müssen intakt sein. Als da wären: Gehirn, Telefon, Computer, Flatrate, DSL. Seit dem Lustkauf meiner Digitalkamera pflege ich die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser dieses kleinen familien- und frauenfreundlichen Forums mit mehr oder weniger dilettanischen Fotos zu belästigen, die bei unmaßgeblichen Aktionen bei irrelevanten Anlässen geschossen worden sind. Hier soll das Publikum selbst raten, was ich gemacht habe, als ein Teil eines meiner Arbeitsmittel den Geist aufgab.

Eines meiner Fahrräder trug mich zunächst zum Spittelmarkt [Bild oben l.]. Es gäbe einen kürzeren Weg von Kreuzberg nach Mitte, aber mir war einfach danach. Von dort aus [Bild unten l.] kann man den Platz sehen, oder genauer: ein Bauwerk des Platzes, der mein Ziel war. Unterhalb der Doppelspitze der Kirche liegt eine Art Disneyland für ahnungslose Ausländer, die meinen, hier wäre etwas historisch. Das stimmt für kein einziges Bauwerk, und historisch korrekt ist so gut wie gar nichts. [Bilder oben und unten M.]

Die drei Strassen- oder besser: Platzmusikanten [Bild oben r.] stehen an einer Stelle, die so hässlich ist, dass jeder Mensch mit normalem ästhetischen Empfinden schnell das Weite sucht. Deswegen passen die Kaufhäuser und die Schnellimbisskette dorthin wie ein Furz in die Kloschüssel. Auf dem Bild ist ein Detail zu erkennen, das der des Computer-Auseinander- und wieder Zusammenschraubens Kundige benötigt, einen Teil des Rätsels zu lösen; ein weiteres Detail findet man hier, wenn man genauer hinsieht. Wo war ich, und wo habe ich etwas gekauft?

Der andere Teil des Rätsels ist einfach und verbirgt sich auf dem Bild rechts unten. Das ist das Innere meines Hauptrechners (ich habe drei davon). Was habe ich gekauft? Gewinne gibt es nicht, nur Ruhm und Ehre und den digitalen vater- und mutterländischen Verdienstorden zum hinter die Ohren Nageln.

BURKS ONLINE 24.04.2004
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