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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
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BeitragVerfasst am: 28.02.2004, 17:51 Antworten mit ZitatNach oben



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BANKÜBERFALL IN RAMALLAH

Robin "Shaul Mofaz" Hood

Von Burkhard Schröder


Sehr geehrter Herr Mofaz, sehr geehrte israelische Armee!

Gestatten Sie mir eine militärtaktische und strategische Anmerkung zu Ihrem jüngsten Banküberfall in Ramallah! Nicht dass ich Banküberfälle per se ablehnen würde! Unser grosser Dichter Bertold Brecht formulierte ganz richtig: "Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie, was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?" Man hat jedoch den Eindruck, dass Ihre Aktion nicht richtig ernst gemeint, sondern eher eine Showeinlage war. Wenn es darum gegangen wäre, den Palästinensern ihr Geld einfach wegzunehmen, hätte man die Filialen der Cairo Amman Bank, die Arab Bank Palestine und der Palestine International Bank sprengen oder bombardieren können. Ich gehe davon aus, dass Sie damit keine Probleme hätten.

Natürlich, da sind wir uns einig, sollten die Palästinenser jetzt keine Krokodilstränen weinen. Die Manager der Palestine International Bank haben 2002 einen Verlust von 34 Millionen Dollar hingelegt - unter Umständen, die dubios erscheinen. Dagegen sind die paar Millionen, die die israelischen Soldaten jetzt beschlagnahmten, Peanuts. Man könnte auch sagen: es kommt ohnehin nicht mehr drauf an. Andererseits: Warum die Bank, beschuldigt doch deren Leiter Issam Abu Issa die palästinensische Regierung des Diebstahls?! Issa behauptete sogar, Rahman Abdul Rauf el-Qudwa el-Husseini alias "Yassir Arafat" würde ihm nach dem Leben trachten.

Haaretz online berichtet: "Some of these actions that were taken risk destabilizing the Palestinian banking system, so we'd prefer to see Israeli coordination with the Palestinian financial authorities in order to stem the flow of funds to terrorist groups," State Department spokesman Richard Boucher told reporters in Washington." Telepolis ergänzt, es gehe "um die Konten von Vereinen, die der Hamas und dem Islamischen Jihad nahe stehen, oder Konten, auf die Überweisungen von verbotenen Organisationen im Ausland getätigt worden seien. Privatkonten von ganzen Familien wurden ebenfalls konfisziert, falls ein von Israel Gesuchter darauf Zugriff hatte."

Mein Rat: die Aktion ist - werbetechnisch gesehen - ungeschickt. Viel eher hätte es Sinn gemacht, zum Beispiel die palästinensische First Lady Suha Arafat auszurauben. Die residiert in Paris, bezieht eine monatliche Apanage von 100000 Dollar und hat Probleme, diese bei Schmuckkäufen in örtlichen Juwelierläden auszugeben. Und ausserdem war Frau Arafat Christin. Das hätte was.

Auch Arafat selbst ist in Geldangelegenheiten kein Kind von Traurigkeit. CBS berichtet: "So far, Prince's team has determined that part of the Palestinian leader's wealth was in a secret portfolio worth close to $1 billion -- with investments in companies like a Coca-Cola bottling plant in Ramallah, a Tunisian cell phone company and venture capital funds in the U.S. and the Cayman Islands. Although the money for the portfolio came from public funds like Palestinian taxes, virtually none of it was used for the Palestinian people; it was all controlled by Arafat. And, Prince says, none of these dealings were made public." Vielleicht sollte Arafats Schwiegermutter aufgefordert werden zu recherchieren?

Banken zu überfallen ist im Kapitalismus eine sehr archaische Methode, Gelder umzuverteilen. Der Kapitalismus sorgt selbst für eine gewisse Ordnung. Man muss nicht mit Soldaten nachhelfen. Karl Marx schrieb: "Je ein Kapitalist schlägt viele tot."

Die These, das geklaute Geld würde jetzt für Schulbusse, die Infrastruktur und für andere "humanitäre Zwecke in den Palästinensergebieten" ausgegeben, klingt zu sehr nach Robin Hood, sehr geehrter Herr israelischer Verteidigungsminister Shaul Mofaz. Das glaubt niemand. Auch da habe ich einen Tipp für Sie: einfach die Abrechnung ins Internet stellen. Soundsoviel Geld entwendet und soundsoviel Geld für diesen und jenen Zweck ausgeben. Das wäre - rein militärstrategisch und propagandistisch gesehen - eine viel elegantere Methode.

Peace!
Ihr Burks

Fotos: Nigel Parry, Birzeit University Public Relations Department (o.,m.), Rama International.


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