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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 13.02.2004, 16:45 Antworten mit ZitatNach oben





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LATINOBLOG 23 - Kolumbien 4

Das Tal der Steindämonen

Von Burkhard Schröder

Von Tegucigalpa, Handuras, nach San Adres, Kolumbien November 1979.

Die kleine Insel San Andres liegt nur 180 Kilometer östlich von Nicaragua und gehört dennoch zu Kolumbien. San Andres ist für Kolumbianer das, was für Deutsche Mallorca bedeutet. Nur damals, vor 25 Jahren, weitaus verschlafener. Von Honduras nach Bogotá - das ist ab San Andres ein Inlandsflug und deshalb billiger. Der Rest ist auch very basic, wie der Globetrotter sagt: kein fliessendes Wasser im Hotel, dafür aber traumhafte Sandstrände und ein kitschiger Blick auf Johnny Cay, eine Insel vor der Insel. (vgl. Bild unten) San Andres

Tipp an Reisende in Südamerika und solche, die es werden wollen: wer nicht vorher fragt, wieviel was kostet, der kann blaue und andere Wunder erleben. So auch hier auf Johnny Cay. Diesen Fehler habe ich nur einmal gemacht und nie wieder: ein freundlicher schwarzer Kerl in einer Strohhütte fragt, ob wir nicht Fisch probieren wollten. Aber klar, wir sind auf einer Insel, und die Fische schwimmen rings umher. Kann doch nicht verkehrt sein? Aber falsch gedacht: nach einer halben Stunde wird ein Prachtexemplar von Red Snapper auf einem schnöden Pappteller serviert, und die wenigen anderen Touristen blicken neidisch zu uns hin. Wo ist der Haken? denken wir - zu Recht. Der Fisch kostet umgerechnet 25 Dollar. So viel haben wir gar nicht dabei - das sind fast drei Tagesbudgets. Eine einstündige Diskussion entspinnt sich, die Situation eskaliert. Ich habe Gelegenheit, meinen Vorrat an spanischen Kraftausdrücken aufzufrischen. Die anderen Badegäste beschimpfen den "Wirt", er sei unverschämt. Und der pöbelt energisch zurück. Was dazu führt, dass wir ihn zu unserer Pension an "Land" mitnehmen und das leckere Essen bezahlen - um des lieben Friedens willen. Seitdem reagiere ich mit bedingtem Reflex auf das Stichwort Red Snapper: quanto cobran? Wieviel wollen die dafür haben?

Dann, endlich, die Küste Südamerikas. Zwischenlandung in Baranquilla (das Bild links stammt von Earth from Space). Dann nach Cali (unten, Reihe oben, r.). Mit dem Bus nach Bogotá. Damals war ich ziemlich unsicher, wie das Reisen in Kolumbien sein würde. Heute, nachdem ich drei mal quer durch das Land gereist bin, bin ich sicher, dass Kolumbien der Geheimtipp und eines der schönsten Länder der Welt ist. Und mein großer, noch unerfüllter Wunsch ist es, die Ciudad perdida aufzusuchen, die "verlorene Stadt" in den Bergen im Norden (mehr zu Bogotá in einem späteren Latinoblog).

Ethnologie und Geschichte Kolumbiens sind in Europa so gut wie nicht bekannt. Die meisten Touristen kennen Peru und die Inkas, wissen aber nicht, dass Kolumbien mindestens genauso interessant ist. [Werbeblock]: Wer etwas über die spanische Eroberung des Muisca-Reiches wissen will, lese meinen historischen Roman Die Konquistadoren.[/Werbeblock] San Augustin

Südlich von Bogotá, in der Nähe der Provinzstadt Popayán liegt der archäologische Park von San Augustin. Die Bewohner der Region werden Paez genannt und sollen die direkten Nachfahren derjenigen sein, die die steinernen Figuren im archäologischen Park errichtet haben.

San Augustin hatte damals kanpp 2000 Einwohner. Während der Siesta war das Dorf wie ausgestorben - eine wundervoll friedliche, verschlafene Atmosphäre wie in einem alten Western. Wir organisierten uns Pferde und einen Führer und ritten kurz nach Sonnenaufgang los. Ziel: Alto de los idolos - die "Anhöhe der Götter". Die Pferde waren klein, aber zäh und gaben sich Mühe, uns die extrem steilen Pfade herauf- und herabzutragen. Kolumbien

Nach mehreren Stunden erreichen wir
eine Bergkuppe. Der Block schweift weit über das Tal des Rio Magdalena, der hier noch ein keiner Fluss ist, später aber zum größten Strom Kolumbiens anwachsen wird. Eine weibliche Figur aus Stein ist oben in den Fels gehauen, als wolle sie überwachen, was im Tal geschieht. Unsere Information sagen, dass die Steindämonen rund 2500 Jahre alt sind. Ein merkwürdiges Gefühl beschleicht mich: wie mögen die Menschen damals ausgesehen, was mögen sie gedacht haben? Offenbar sollen die Dämonen die Gräber gewachen: man sieht, dass ihre Gesichter furchterregende Fratzen darstellen wollen. Genützt hat San Andresdas wenig: Grabräuber haben alle Steinsarkophage aufgebrochen.

Wir reiten zurück. Und dann geschieht etwas, das typisch für wahren Reisen ist. Eine Reiterin kommt uns allein und in vollem Galopp entgegen. Sie zügelt ihr Pferd und spricht uns auf spanisch an. Als wir verraten, dass wir aus Alémania kommen, antwortet sie auf deutsch. Es ist eine Berlinerin, die rund 500 Meter von unserer Wohnung in Charlottenburg wohnt. Wir lachen uns schlapp und verabreden uns für den Abend zu Wein und Geschichten aus Südamerika.


Fotogalerie obere Reihe: Bogotá, San Andrés und Flughafen. Cali aus der Luft. 2. Reihe: Bogotá, San Augustin, der Autor und Begleiter, Tal des Rio Magdalena. Untere. Reihe: Tal des Rio Magdalena, archäologischer Park von San Augustin


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