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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 26.12.2003, 19:31 Antworten mit ZitatNach oben


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LATINOBLOG 17 - NICARAGUA 4

Die Revolution ist Sauberkeit und Ordnung

Von Burkhard Schröder


Managua, 12.12.1982. Die Revolution hat das geändert, was sich in den Augen der Menschen hat ändern müssen und nicht das, was wir ändern würden. Das Zentrum Managuas ist fast völlig zerstört, an vielen Stellen ausgebrannte Militärfahrzeuge, sogar Panzerwracks. 1973 wurde die Hauptstadt durch ein Erdbeben verwüstet - der Anfang vom Ende der Diktatur Somozas. Ein aktueller Bericht: "Von 1876 bis 1999 gab es 190 Erdbeben, 153 Vulkanausbrüche und 174 klimatische Katastrophen. In den letzten 30 Jahren starben alleine 14.000 Nicaraguaner bei Erdbeben."

Ausser dem Intercontinental, dessen Silhouette während der Revolution ständig im Fernsehen zu sehen war, und der Banc of America gibt es keine Orientierungspunkte; fast alle Häuser sind einstöckig. Das Lebenspielt sich in dern Barrios ab - in Deutschland würde man sagen: im Kiez. In Managua formiert sich der Kiez aus Holzhütten und sehr einfachen Gebäuden. Es ist sehr schwer, sich zurechtzufinden. Die Taxis fahren feste Routen.

Aus meinem Reisetagebuch: ein riesiges Plakat des Revolutionshelden Sandino vor der Kathedrale. Am Nationalpalast aussen verlegte Telefonleitungen, alles sehr provisorisch. Im Park daneben ein Bassin mit Alligator und Schildkröten. Überall Ruinen, in denen die Armen hausen. Ein neu errichteter und menschenleerer Spielplatz: "Schützt unsere Pflanzen", rät die "Junta für den Wiederaufbau Managuas".

Auf dem Mittelstreifen der Strasse vor dem Palacio Nacional sprengt jemand den Rasen, natürlich in der prallen Mittagssonne, und jätet das Unkraut. Die Post steht noch. Alles voller Militärs, die mich wegen meiner Kamera ein paar mal anschnauzen. Die hochrangigen Revolutionäre wohnen im Intercontinental und fahren beschlagnahmte Mercedes und Rolls Royce.

Der mercado oriental, tausende von Holzhütten. Hier kreisen die Gerüchte, hier bekommt man alles, und hier liest das Volk die Prensa, die einzige Zeitung, die den Sandinistas kritisch gegenüber eingestellt ist. Marktfrauen prügeln sich, die Polizei geht dazwischen. Der Nuevo Diario berichtet von der Solidarnosc in Polen und dass dort der Sozialismus "untergraben" werde.

Nächtelange Diskussion mit anderen Gringos, vor allem revolutionsbegeisterten Deutschen, in unserer Pension. Ein Schild: Revolucion es limpieza y orden. Revolution ist Sauberkeit und Ordnung. Wer hätte das gedacht. Ich treibe mich in finsteren Ecken der Stadt herum. Ein Dutzend Landstreicher hat sich um ein Feuer versammelt. Sie kochen irgendetwas in schmierigen Konservenbüchsen. Sie winken mich neugierig heran. In einer Flasche kreist ein roraroter scheusslicher Fusel, Methylalkohol ist dagegen ein süffiges Getränk. Mir ätzt es fast die Kehle weg. Einer will mein Taschenmesser, die Situation wird heikel, erregte Diskussionen, aber man beruhigt sich wieder. Ich habe zwei Tage Durchfall und kuriere mich mit Wasser und tropfenweise Chinaöl.




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