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 Die Lebenslüge der CDU Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 19.11.2003, 01:03 Antworten mit ZitatNach oben

Was ist der Unterschied zwischen der CDU und den Neonazis? Schwere Frage: die These, dass die Christdemokraten und ihre historischen Vorläufer, die Nationalkonservativen, keine Antisemiten gewesen sein, ist schlicht falsch. Antisemitismus war ein wesentliches Element dessen, was später christlich, national und konservativ werden sollen. Der Historiker Prof. Winkler hat im aktuellen Spiegel diese Tatsache pointiert formuliert: "Dass die Nationalkonservativen immer darauf geachtet hätten, sich von der jeweiligen äussersten Rechten abzuheben, ist einer ihrer Lebenslügen."

Wohl wahr. Was das investigativste aller Nachrichtenmagazine auf Papier nicht kann, in diesem kleinen Familienforum wird es serviert: Links zu den Quellen. Die Deutschkonservative Partei sprach sich 1892 in ihrem neuen Tivoli-Programm (der Parteitag fand in der Berliner Tivoli-Brauerei statt) gegen den "zersetzenden jüdischen Einfluß" und gegen die Sozialdemokratie aus. Der antisemitische Hofprediger Adolf Stoecker war der Wortführer. Stoecker gründet den "Evangelisch-sozialen Kongreß" zur Erforschung der sozialen Frage. Ihm gehören unter anderen auch liberale Intellektuelle wie Friedrich Naumann an, auf den sich heute die F.D.P. beruft.

Die Deutschnationale Volkspartei verpflichtete sich im Parteiprogramm 1920 zum Kampf gegen die "Vorherrschaft des Judentums in Regierung und Öffentlichkeit". Im Reichstagswahlkampf 1924 lautet einer der Parolen: "Wer nicht wählt, wird Judas Sklave, wird Frankreichs Kuli, ruft den Bolschewismus ins Land, opfert seine Kinder." In München ging im Februar 1920 aus der völkisch-antisemitischen Deutschen Arbeiterpartei (DAP) die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) hervor. Hitler, so formuliert Winkler treffend, "ist bekanntlich nicht durch einen Wahlsieg an die Macht gekommen." Bei der Reichstagswahl 1932 verlor Hitler zwei Millionen Stimmen, hatte auch keine parlamentarische Mehrheit, als er am 30. Januar 1933 zum Reichkanzler ernannt wurde. Die Mehrheit verschafften ihm die Nationalkonservativen. Und Hitlers Koalitionspartner, der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot um Franz von Papen und Alfred Hugenberg mit ihren acht Prozent Wählerstimmen sicherten der NSDAP die Macht. "Nicht der Parteiführer, aber der Reichskanzler Adolf Hitler konnte sich einer klaren Mehrheit erfreuem - dank der Nationalkonservativen."

Fazit: Nicht die "Extremisten" von Links und Rechts haben die Weimarer Republik zerstört, sondern die Nationalkonservativen, die Vorläufer der Christdemokraten, haben die Demokratie den Nazis ausgeliefert. Und auch der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.

Die Abbildung unten zeigt den nationalliberalen Vizekanzler Franz von Papen (vorn links), neben Hitler und Goebbels.

19.11.2003
© BurkS

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