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 [Mythos RAF 2] Bettina Röhl: Geheuchelt und gemeuchelt Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 05.08.2003, 23:33 Antworten mit ZitatNach oben

[Mythos RAF 2] Gastkolumne Bettina Röhl: Geheuchelt und gemeuchelt

Geheuchelt und gemeuchelt wird, seitdem es Menschen gibt. Zumindest das Heucheln, insbesondere das öffentliche Heucheln, hat System, seit es eine massenmediale Öffentlichkeit gibt. Seitdem hat irgendwie auch eine gewisse galoppierende Verirrsinnigung politischer Prozesse stattgefunden. Krieg und Gewalt haben nicht durch mediale Aufklärung ab, sondern zugenommen. Ein Produkt dieser unguten Entwicklung ist die RAF zweifelsfrei gewesen. Die Baader-Meinhof-Ensslin-Mahler-Bande wurde unter dem Kürzel Baader-Meinhof-Gruppe zu der Chiffre neulinker westdeutscher Gewalt.

Das Publikum wird von den Medien belehrt, dass Baader-Meinhof durchgeknallte, unpolitische Straftäter seien, was die Medien seit dreißig Jahren nicht daran hindert, demselben Publikum in schöner Regelmäßigkeit ein Revival nach dem anderen zu bescheren, einen Heldenmythos nach dem anderen. Man denke nur an den gigantischen Medienrummel 1997, als öffentlich-rechtliche zweistellige Millionenbeträge bewegt wurden, um 20 Jahre des so genannten deutschen Herbstes schwelgerisch, kulinarisch, oberlehrerhaft, dokumentarisch-spielfilmartig, scheinbar kritisierend und per Saldo doch nichts als heroisierend, zu feiern und um die an die Macht gekommene 68er-Generation, in der Nabelschau - grauhaarig und faltig geworden - noch einmal nostalgisch zu vereinen.

Es folgten Jahre der Verpoppung. Mal obsiegte eher die Meinhof-Fraktion, mal eher die Baader- Fraktion. Letztlich aber ist nichts so konstant in den immer wirrer werdenden Zeiten wie der Mythos RAF. Kanzler kamen und gingen, Ostpolitik, Paragraf 218, Atomkraft - nein danke, der bereits für das Jahr 2000 totgesagte deutsche Wald, Alice Schwarzer und Veronika Feldbusch und neuerdings die Superstars. Ohne Unterschied, ob wichtig oder völlig unwichtig. Alles was die Medien in die Hand nehmen, hat eine erschütternd geringe Halbwertszeit. Die Halbwertszeit des deutschen Terrorismus der siebziger Jahre scheint konstant eine Halbwertszeit
von unendlich zu haben.

Jeder Autor, wie jüngst zum x- ten Mal in Ansehung von Meinhof geschehen, der ein Buch, einen Film, eine Ausstellung oder eine Veröffentlichung sonstiger Art über die Ikonen Baader und Meinhof absondert, weiß sich sicher im 68er-Netz, wird aus geistreichen Quellen belobigt und mit Preisen überschüttet, obwohl weder etwas Neues gebracht wird und nur Altbekanntes neu aufgebacken wird. Seien es große Teile der Bundesregierung, sei es der Starfriseur Udo Waltz, der den Terroristen zur Tarnung die Haare frisierte, oder der Regisseur Peymann, für den die RAF seit 30 Jahren ein Dauerbrenner ist. Oder der Spiegel-Chef Stefan Aust, der mit seinem Buch "Der Baader-Meinhof-Komplex" seinen Karrieresprung organisierte, um nur ein paar Namen zu nennen.

Die 68er propagierten, dass jede Gesellschaft ihre Verbrecher produziere und ihre Lieblingsterroristen, die RAF eben, auch eine Art verdiente Antwort einer bösen Bundesrepublik gewesen sei, die nur durch Gewalt zu entnazifizieren gewesen wäre. Die RAF hat ungefähr die gleiche Legitimation wie ein Amokläufer, der wahllos Menschen umbringt, mit anderen Worten keine Legitimation, weshalb das umfängliche Auftauchen der RAF in der Öffentlichkeit völlig absurd ist.

Wie würden Sie entscheiden, wenn einer der unzähligen Amokläufer der Menschheitsgeschichte vor Petrus tritt und sagt: Lass mich in den Himmel, denn rein statistisch ist unter den zahlreicheren Opfern von Amokläufern möglicherweise auch irgendwann mal ein Kind getötet worden, aus dem hätte ein Stalin, Hitler, oder Mao oder Pol Pot entstehen können. Warum soll nicht unter meinen Opfern, lieber Petrus, eines gewesen sein, aus dem ein böser Diktator entstanden wäre? Dann hätte ich doch eventuell eine gute Tat begangen, oder? Dieser Art von kranker allmachtswahnhafter Unwahrscheinlichkeitsrechnung fallen die RAF-Ausstellungsmacher anheim. Der Wahnsinn der kriminellen Energie konnte die Schuldfähigkeit der politischen Heuchler namens Baader-Meinhof nicht mindern, da die Terroristen wussten, dass sie reine Zerstörung betrieben, ohne auch nur eine einzige minimal legitimierende, politische Vision für eine bessere Gesellschaft zu besitzen. Die RAF-Mitglieder hatten verstanden, dass, wenn sie sich zornig, wütend, politisch motiviert gaben, die Medien und das, was man später "die 68er" nennen sollte, zum Tanzen gebracht werden.

Perverserweise sind die Opfer der 68er Gewalt, die Opfer der RAF in den vergangenen dreißig Jahren regelmäßig entweder vergessen worden, wie jetzt in der geplanten RAF-Ausstellung. Oder, wenn sie erschrocken dann plötzlich thematisiert wurden oder sich zu Wort meldeten, eilig in die Betrachtung einbezogen worden. Am Ende noch immer mit dem Ergebnis, dass die Opfer die RAF-Suppe erst recht interessant machten. Überhaupt Diese ewigen Opfer, irgendwann müssen die auch einmal Ruhe geben. So war's am Ende noch immer. Die Opfer dürfen permanent opfern und die Täter werden wie Experten gehandelt und dürfen in die Zukunft der Welt hineinphilosophieren. Oft genug werden sie herangezogen, um die Jüngeren und die Älteren zu belehren und die Politik ein wenig besser zu machen. Opfer werden mit Zweifeln behaftet sorgenvoll nach ihrem Leben und der Verarbeitung gefragt, sie werden für traumatisiert erklärt, für einseitig und parteiisch. Die Täter heucheln vor Millionenpublikum zerknirscht und gekonnt Reue. Heimlich lachen sie sich tot darüber, dass sie sich bereits selber exkulpiert hätten und nun nicht ständig neu um Verzeihung bitten könnten. Jetzt seien eigentlich die traumatisiert unfähigen Opfer mit Vergebung dran.

Die Veranstalter der RAF-Ausstellung meinen, die Schau sei sinnvoll, damit die RAF ernsthafter behandelt wird. Sie sei als Antwort auf die unpolitischen Popansätze der Verarbeitung der RAF in den letzten Jahren zu verstehen. Man wolle gerade keine Mythenbildung. Oder der schlimme Satz, dass man nach den bleibenden Werten der RAF Ausschau halten wollte, die nicht als naiv abzutun seien, sei nur eine Idee aus der Anfangsphase gewesen. Genau dieser Ansatz ist schon tausendfach als Grund für Verarbeitungs- oder Aufarbeitungsversuche der RAF genannt worden. Jedes Mal hat er kontraproduktiv gewirkt. Dieser Ansatz perpetuiert die Mythenbildung, weil behauptet wird, dass die Frage offen sei, ob es eine, auch nur rudimentäre Legitimation für die RAF gab. Diese Frage ist faktisch beantwortet: Mental kranke, drogenexzessive, fanatisierte, realitätsverlustige von kommunistischer Unterwanderung profitierende Terroristen, die ausschließlich einen Ego-Trip exzessiv zu Lasten der Gesellschaft ausleben, haben keine Legitimation. Diesen Null-Wert kann man durch angeblich intellektuelle Hinterfragung nicht positiv anheben. Eine solche Veranstaltung ist eben keine Aufklärungsveranstaltung. Sie ist ein neuer Versuch zu verkleistern.

Käme die Ausstellung zu der Überzeugung, dass die RAF keine politische Legitimation hatte, würde sich die Ausstellung quasi ihrer eigenen Legitimation berauben. So steht eine solche Veranstaltung schon aus Eigeninteresse unter dem Druck, die RAF ganz schwarz zu zeichnen, aber ein paar erhaltenswerte Werte, die nicht naiv waren, der Gruppe am Ende dann doch zu attestieren. Wenn man das Ganze hört und ein wenig mit Ausstellungserfahrung betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass da nicht nur liquide 100000 Euro aus öffentlichen Quellen in die Hände der Macher fließen, sondern auch noch unzählige sonstige Vermögens- und vermögenswerte Leistungen für die RAF-Aussteller akkumuliert werden. Subventionierte Raummieten, steuerliche Gemeinnützigkeit, kostenlose Leihgaben, Mäzene, möglicherweise öffentlich-rechtliche Medienbesucher, Reisezuschüsse, und, und, und.. Wenn man all dies zusammenrechnet, kommen für eine völlig nutzlose RAF-Beweihräucherungsveranstaltung Millionen zusammen. Genau wie 1997, als Millionen einem offentlich-rechtlich subventionierten Multimillionär namens Breloer für seinen unsäglichen, hochgelobten und prämierten RAF-Film zu Gute kamen. Der hatte die Mörder von damals als Drehbuchschreiber verwendet.

Wäre in den vergangenen dreißig Jahren auch nur ein minimaler Teil des Geldes, welches in die RAF-Industrie - in Forschung, Lehre, Medien, Unterhaltung, Mode usw. - floss, für die juristische, wissenschaftlich exakte Aufklärung ungeklärter Handlungen und für die Aufklärung nicht verjährter Morde ausgeben worden, und wäre ein sachaufklärendes Klima möglich, hätte es nicht nur die berühmten Aufklärungspannen nicht gegeben, sondern ein gänzlich anderes Geschichtsbild. Dann wäre die RAF, so sie überhaupt je entstanden wäre, ein seit dreißig Jahren vergessenes, politisch unbedeutendes kriminalistisches Phänomen gewesen.

Bettina Röhl

Bettina Röhl ist Journalistin und hat ein Buch über 68, Terrorismus und die RAF geschrieben mit dem Titel "Sag mir, wo Du stehst" welches bis heute nicht erschienen ist, da das Buch kurz vor seinem Erscheinen im Januar 2001 von ihrem Verlag Kiepenheuer & Witsch überraschend gekündigt wurde. Die Autorin, so die Begründung des Verlages, habe mit ihrer Veröffentlichung der Fischer-Prügel-Fotos "einen anderen Autor des Verlages" (Fischer) ungebührlich angegriffen. Das Buch, welches das Thema Fischer nicht berührt ist bis heute prozessbefangen.

Bettina Röhl ist als Kind über Monate Zeitzeugin der Gründung der RAF geworden und wurde selber 1970 ein Opfer der RAF, die sie und ihre Schwester - damals sieben Jahre alt - verschleppen ließ, um sie nach Palästina zur Erziehung zu Terroristen zu verbringen. Dieser Plan der RAF misslang. Die Kinder konnten nach einem Aufenthalt von vier Monaten in einem Barackenlager in Sizilien ohne Wasser und Strom, wo sie von ihnen fremden Helfern der RAF betreut worden waren, von dem heutigen Chefredakteur des Spiegel Stefan Aust, der den Aufenthaltsort der Kinder von einem Aussteiger erfuhr, befreit werden.

Mehr über die RAF-Ausstellung von und über Bettina Röhl lesen Sie auf ihrer Homepage www.bettinaroehl.de [von Bettina Röhl]

Links zu Bettina Röhl
ZDF, 17.11.2002: "Bettina Röhl und ihre Mutter - Das schwere Erbe der Ulrike Meinhof". Von Madeleine Schulte-Langforth, bearbeitet für ZDF.online.
svt.se nyheter - Bokslut över tysk terrorism, 20.05.1998 Live-Interview in deutsch mit Bettina Röhl
ZEIT-dossier: Die dritte deutsche Vergangenheitsbewältigung
zitig.de: Die dritte deutsche Vergangenheitsbewältigung Link- und Quellensammlung zum Thema, auch das Bild Fischers.
Telepolis, 17.11.2002: Leichenteile im Pappkarton. Von Marcus Hammerschmidt.
Telepolis, 06.06.2001: Medien und Politik vom Joschka-Virus befreien - Bettina Röhls Internet-Kreuzzug gegen Joschka Fischer. Von Ernst Corinth.
Frankfurter Rundschau, 12.01.2001: Untergründe einer Mutterbeziehung - Mit den Angriffen auf Joschka Fischer bearbeitet Bettina Röhl, die Tochter von Ulrike Meinhof, auch eigenes Erleben. Von Katharina Sperber.
e-politik.de, 12.01.2001: Die "Prügel-Affäre" und ihre Journalistin. Von Stefanie Scharf.
politik-digital.de, 11.07.2003: Die Fischer-Affäre - Deutsche Vergangenheitsbewältigung via Internet. Von Carolin Wetzel.
politik-digital.de, 11.07.2003: "Ich bin (k)eine Terroristen-Tochter" - Ein Gespräch mit Bettina Röhl. Von Carolin Wetzel.
n-tv.de, 08.11.2002: Bettina Röhl - Tochter einer Terroristin.
Die Welt: 04.08.2003: "Einen neuen Mythos Ulrike Meinhof darf es nicht geben". Von Ansgar Graw.
Tagesspiegel, 11.11.2002: "Ich möchte keinen neuen Mythos" - ein Gespräch mit Bettina Röhl. Von Lutz Haverkamp.
taz, 09.11.2002: Meinhofs später Weg nach Osten. Von Christian Füller.
Süddeutsche, 01.08.2003: Der Vorschuss. Von Maxim Biller. (Über Klaus-Rainer Röhl)
World Socialist Website, 12.01.2001: Viel Lärm um Fischer. Von Peter Schwarz Trotzkisten.
3sat - Kulturzeit, 09.01.2001: Ohne Rechte gegen Links. Von Hans Leyendecker.
kunstrecht.de, 18.01.2001: Aufregung um Rechte an Fischer-Fotos. Von RA Andri Jürgensen.
Junge Welt, 20.11.2002: "Komplett entsorgt" - Mit Ulrike Meinhofs Gehirn soll die gesamte 68er-Bewegung irre gemacht werden. Ein Gespräch mit Ilse Schwipper. Von Christof Meueler.
BBC News, 09.11.2002: Mystery over German guerrilla's brain. Von Rob Broomby.
ceiberweiber.at, 01/2001: Die Alt68er und die Gewaltfrage. Von Alexandra Bader.
Ulrike Meinhofs Grab 
medienheft, 28.11.2001: Verbrannt an der Fackel der Wahrheit - Analyse des Falls Joschka Fischer und Bettina Röhl. Von Fabienne Hohl. 
Der Spiegel, 05.01.2001: Neue Prügel von und für Fischer. Von Holger Kulick kostenpflichtig.
Der Spiegel, 27.02.2001: Die letzte Gefangene der RAF. Von Alexander Smoltczyk. kostenpflichtig
Der Spiegel, 27.02.2001: Die letzte Gefangene der RAF. Von Alexander Smoltczyk.
Die Welt: Die Macht der Sympathisanten - Debatte. Von Bettina Röhl.

Bettina Röhl ist die Tochter Ulrike Meinhofs und Klaus-Rainer Röhls.

Anmerkung Bettina Röhls:
"Entgegen dem, was in den Medien stand und dann sogar bei [url]kunstrecht.de[/url] usw. veröffentlicht wurde, habe ich einen Lizenzvertrag mit dem Fotografen und auch sonst keine Filme entwendet, dafür Millionenhonorare verlangt oder sonst wie Schindluder getrieben. Ich habe überhaupt keinen Anlass zu einer solchen Verleumdungsorgie gegeben, als ich im Januar 2001 in "Bild" und "Stern" die Fischer - Prügel - Fotos plus 30 Zeilen Text veröffentlicht habe.

Ich stand aber als freie Journalistin mit einer Bombengeschichte zwischen journalistenneidigen Stefan Austs, Leyendeckers und co., die aller selber gerne die Entdecker der Fotos und der großen Fischer-Story gewesen wären, also unpolitischen Gegnern gegenüber, denen eine Aufdeckerin Bettina Röhl aus Konkurrenzgründen nicht passte. Nahezu jedes große Medium, mit dem ich unter strikter Verschwiegenheit gesprochen habe, hat schon vorher versucht, mich massiv auszubooten und sich die "Sensation" selber als Lorbeere anzustecken. Das alles hat nur etwas mit dem Wirbel um Ruhm und Kohle zu tun. Genauso durchgedreht ist der Fotograf Kleinhans und auch der Filmer der Sequenz Fröhder, als sie erfuhren, wer auf ihren Bildern drauf ist.
[...]
Kleinhans hatte sich ein Jahr lang geweigert, den mündlich abgeschlossenen Vertrag schriftlich zu machen. Er belehrte mich wiederholt, dass unser mündlich abgeschlossener Lizenzvertrag ohne weiteres für uns beide bindend sei und ich mich nicht so anstellen soll. Es würde ihn nerven. weil er hätte seine Lizenzverträge seit 40 Jahren mündlich abgeschlossen und angeblich nie Ärger damit gehabt. Dies alles ändert nichts an der Tatsache, dass es bis hin zu Korrespondenz geeignete Beweismittel zu meinen Gunsten gibt.

Die Sache mit dem Fotografen ist vor Gericht. In der ersten Instanz ist ein Lizenzvertrag mit dem Fotografen bestätigt worden. Das Landgericht hat entgegen der Sachlage eine Art Zwangskompromiss erfunden, in dem es entschied, ich habe in der Tat einen Lizenzvertrag mit Kleinhans geschlossen, von dem hätte ich aber als beweisverpflichtete Partei nur nachgewiesen, dass er für mein Buch "Sag mir, wo Du stehst" gilt, und nicht für Veröffentlichungen in anderen Medien. Dem Grunde nach hat Kleinhans also erst einmal einen Bags bekommen, in dem er seine Behauptung, die von den Medien unreflektiert - im Grunde zur Fischer - Verteidigung verbreitet wurden -, als glatte Lüge vom Gericht bescheinigt bekam, dass er nämlich keinen Lizenzvertrag mit mir gemacht hätte.
[...]
So, wo ich im Prinzip gewonnen habe, hat es trotz positiver Meldungen bei dpa und anderen fast keine Meldung gegeben. Die selber vielfältig befangene FAZ hat stark herunter gefahren und - die Sache ein wenig verfälschend - eine kleine Meldung gemacht...Die Taz hat positiv gemeldet, dass ich die Bilder in meinem Buch veröffentlichen darf.

Kleinhans wollte das Urteil übrigens rechtskräftig werden lassen. Ich habe Berufung eingelegt, weil ich mehrere Beweise habe, die auch den Lizenzvertrag für Medien und Homepage belegen. Kleinhans hat, wie gesagt, die eigene Berufungsfrist versäumt und dann eine bloße Anschlussberufung eingelegt, um wenigstens in soweit den Eindruck zuverwischen, dass er schon durch mein halb obsiegendes Urteil eingeknickt ist.
[...]
Zwei ganz wichtige Faktenbehauptungen, auf die sich die Medien stürzten: 1. mein Buchvertrag sei gekündigt und 2. ich hätte keinen Lizenzvertrag wegen der Fotos, beide falsch, sind von den Medien nicht in derselben und adäquaten Weise richtig gestellt worden. Die Kündigung von Kiepenheuer & Witsch ist laut Landgericht Hamburg unwirksam und zwar hinsichtlich sämtlicher manirierter Kündigungsgründe, und wie gesagt, die Lizenzrechtslage, stellt sich bei genauerer Sachkenntnis etwas anders dar.

Sowohl Leyendecker (Süddeutsche), als auch Hanfeld (FAZ), als auch dpa (Schnurrer) die verschiedenen Rechtsanwälte, die über die Sache geschrieben haben, haben meine Person nicht zu der Sache befragt, also den Grundsatz alter partes zu hören gebrochen und einfach die Verleumdungen von Kleinhans bzw. Fröhder geschrieben.

Da ich zu der Zeit kein Presseorgan zur Verfügung hatte, konnte ich dem nicht entgegen treten. Ich habe aber sofort Strafanzeige gegen den Fotografen gestellt. Die Vorwürfe des Filmers, ich hätte sein Material geklaut, die vor allem in Hamburg herumgeisterten, erledigten sich von selbst. Der NDR hat sogar eine richtig stellende dpa-Meldung herausgegeben.

Vgl. auch eine E-Mail Röhls zum Thema "Lizenzvertrag" v. 05.08.2003

Der Artikel erschien zuerst am 30.07.2003 in der Magdeburger Volksstimme. Abdruck mit freundlicher Erlaubnis der Autorin.
© BurkS/ Bettina Röhl
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