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 Blut für Öl: Putsch auf den Inseln Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 17.07.2003, 00:29 Antworten mit ZitatNach oben

17. Juli 2003, null Uhr, GMT. Putsch in der Demokratischen Republik Sao Tomé e Principe. Der neue Nachrichtendienst Googles listet rund ein Dutzend Berichte auf. N-TV brilliert mit einer fundierten Analyse: Die Inseln schwimmen nicht nur im Wasser, sondern auf Öl. Daher berichtet Börse online als eines der ersten Medien. Es geht um Profite. Ein ideales Thema für dieses kleine Familienforum, die geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leser mit linksextremistischen Thesen zu belästigen und mit exotischen Links um sich zu werfen.

Die erste Adresse, um sich einen Überblick zu verschaffen, ist das African Studies Center der Universität von Pennsylvania mit einer hervorragenden Linksammlung. In wenigen Minuten sind auch die relevanten Online-Medien des Landes entdeckt: Nossa Terra sowie allAfrica.com mit aktuellen News. "Foreign Minister Mateus Meira Rita, who was in Portugal at the time, told journalists in Lisbon that mercenaries who had once fought in Angola for South Africa's Buffalo Batallion, and leaders of the Christian Democrat Front, a small party with no parliamentary representation, were behind the coup. He called for 'the immediate restoration of constitutional order.'" Eine kleine Presseschau französischer Zeitungen bietet die São Tomé e Príncipe Homepage. Und der gewohnt investigative Spiegel online bietet zwar noch keinen Artikel, dafür aber die Nationalhymne zum Anhören. Der fehlende Link bei Börse online: die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa.

Wenn wir ganz boshaft sind, schieben wir eine kleinen, sehr subjektiv gefärbten Kommentar nach. "Mittlerweile hat Washington auf der Insel den amerikanischen Radiosender Voice of America installiert - der Bau einer Militärbasis soll folgen. Sie wäre neben der Basis in Djibuti die einzige amerikanische Einrichtung dieser Art in Schwarzafrika." schreibt N-TV. Entweder stecken die USA hinter dem Putsch, dann werden sie kaum kritisch kommentieren. Oder nicht, dann wird der Putsch demnächst scheitern. Letzteres ist wahrscheinlich, denn Schorsch Dabbelju Bush hat mit dem Präsidenten Fradique de Menezes fraternisiert. Vielleicht sollte man US-Konsul Gareth N. Genner eine Mail schicken, seine Adresse lautet consul@saotome.org.

Die Junge Welt bietet in einem überraschend seriösen Artikel noch mehr Details: Sao Tomé wurde erst kürzlich zum erdölproduzierenden Staat, weil die Regierung sich mit dem Nachbarstaat Nigeria über den zu verteilenden Kuchen geeinigt hatte. Es gibt also unter den Herrschenden auf der Insel auch Geld zu verteilen, und einige partizipierten offenbar nicht genug vom Boom.

Nur noch ein Wort, liebes N-TV. Du formulierst kalt und kriegerisch: "Sao Tomé und Principe war seit dem 15. Jahrhundert eine Kolonie Portugals und wurde erst im Jahr 1975 unabhängig. Seitdem wurde das Land bis zu Beginn der 1990er Jahre von Kommunisten regiert." Bitte vergiss nicht, dass Portugals Ex-Ministerpräsident Mário Soares während der Militärdiktatur in Sao Tome im Exil war. Und wenn du nur ein ein wenig im Internet suchst, wirst du finden, wie es wirklich war: "In April 1995 Príncipe became autonomous. In Aug. a bloodless military coup was reversed through Angolan mediation. In Dec. an agreement was struck on forming a coalition government. President Trovoada won reelection in July 1996 against challenger and former president Manuel Pinto da Costa. Protests erupted in April 1997 when the government, in response to its inability to pay for imported oil, raised gasoline prices 140% in order to stem demand. The center-left government made economic improvement a major goal, including the expansion of agriculture and the exploration of potential offshore oil reserves. Businessman Fradique de Menezes won the presidential election in 2001." Von Kommunisten redet noch nicht einmal das US. Department of State in seiner Background Note: Sao Tome and Principe, obwohl die Amerikaner doch unter jedem fremden Bett einen kommunistischen Saddam Bin Laden wittern.

Das Bild zeigt Fradique de Menezes, Independent Democratic Action Party.
Karten von Sao Tomé gibt es hier.

17.07.2003
© BurkS

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