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 Liehbe und böhse Onkelz und die Stones Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 23.06.2003, 03:03 Antworten mit ZitatNach oben


Die Böhsen Onkelz sind genausowenig eine rechte Band wie Richard Wagner ein rechtsextremer Musiker ist. Wagner war eingefleischter Antisemit, und die Onkelz haben etwas von einer nassrasierten Türkenfotze gesungen. So what? Die Rolling Stones lassen die Onkelz im Vorprogramm bei ihrem Konzert am 8. August in Hannover auftreten. Das ist so, als dürfte ich meine Hetzkolumne "Burks' Weblog" bei www.tagesschau.de schreiben. Nur in Deutschland regt man sich auf. Typisch - hierzulande geht es nie um politische Inhalte, sondern um sinnfreie und ritualisierte Symbolik.

Die liehben Onkelz vom Sender NDR2 machen jetzt keine Reklame mehr für das Pop-Event des Jahres. Motiv: die Onkelz seien "sowohl mit dem Image als auch mit der musikalischen Ausrichtung des Programms nicht vereinbar." Keine Reklame ist eine gute Reklame, weiß der Werbefuzzie alias Zyniker. Besser konnte es für die früher doitsche Band nicht kommen.

Doch halt! Bevor wir uns anhören, was die dazu sagen, ein technischer Hinweis. Der Webdesigner der Böhsen Onkels ist ein abgrundtief dämlicher Onkel. Er will uns zu Flash zwingen, motiviert daher so böhse Onkelz wie mich, den Quellcode aufzusuchen und dort die Links zu finden: "Wir begreifen dieses Konzert als eine historische Chance" heisst es da im schönsten Johannes-Rau-Deutsch: "und um den ewigen Warnern, Zweiflern und Kritikern damit mal den Wind aus den Segeln zu nehmen." Welchen Zweiflern woran? Mit der Rockmusik ist es doch so, wie ein Fan der Kapelle richtig sagt: "Die Böhsen Onkelz sind für mich die beste deutschsprachige Rockband, mehr aber auch nicht. Zu meiner politischen Meinungsfindung habe ich nie Liedertexte oder Aussagen von Musikern benutzt. Die Qualität eines Filmes hängt ja auch nicht ab von der politischen Einstellung des Regisseurs oder des Hauptdarstellers. Auch haben "Rockstars" für mich, insbesondere in menschlicher Hinsicht, keine Vorbildfunktion." Sehr wahr. Hört! Hört!

Natürlich hören auch die kackbraunen Kameraden die Onkelz sehr gern. Die alten Kameraden hören auch Heino sehr gern. Wie man an den ca. drei Millionen Onkelz-Fanseiten im Internet sieht, spricht die Band auch die Underdogs an - aber nicht nur die. Gute Musik ist, wenn jeder sich seinen eigenen Teil denkt. Und antirassistische Musik können Weiße ohnehin nicht glaubwürdig machen. Der grösste Teil des Publikums der Onkels ist das, was man in den USA White Trash nennt - und dementsprechend gesinnt.

Die Presse denkt sich auch ihren Teil. Zitat Onkelz, Links von Burks: "Angefangen bei der Hamburger Morgenpost: "Stones machen die Böhsen Onkelz salonfähig", über die Neue Presse und die Hannoversche Allgemeine ging es flugs über den Kanal zum Daily Mirror: "Nazis in concert with the Stones", und von dort über den Atlantik zur New York Post: "German Nazi Punk Band to open for the Rolling Stones." Nun gut, die US-Zeitungen faseln, was das Zeug hält und werfen alle subkulturellen Attribute bunt durcheinander, "Punk" und "Nazi" - ganz egal. Der französische Premierminister Tony Blair ist offen für imperialistische Kolonialkriege, würde die Sun, die Mutter aller Krawallblätter, schreiben. Aber was heisst salonfähig? Machen die Stones Salonmusik wie Chopin? Oder lieben die Salonfaschisten der Jungen Freiheit jetzt auch die Proll-Musik?

Übrigens: die taz hat das Recht, die Onkelz als eine berüchtigte rechtsradikale Band zu bezeichnen. Das muss nicht wahr sein, sondern ist durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Eine subjektive freie Meinung ist auch, dass die Onkelz eine bis ins Mark opportunistische Gruppe sind, die ihre politischen Mäntelchen in den Wind hängen, wo der Kommerz und der Profi wehen. Und das wiederum kann glatt frei erfunden sein. Aber was spielt das für eine Rolle, wenn man darüber philosphiert, ob Musik gut oder schlecht ist?

Links:
www.3tioz.de/
[url]free-toplist.de/lists/1536/[/url]

23.06.2003
© BurkS

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