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 Die Jagd nach der Eisberg-Ente Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 25.05.2003, 23:22 Antworten mit ZitatNach oben

Ein riesiger Eisberg hat sich von der Antarktis losgerissen und Kurs auf die Falkland-Inseln genommen. Hallo! Das ist keine uninteressante Meldung - nicht wegzappen! Der Koloss ist nämlich so gross wie das Saarland. Und ein zweiter, nur ein bisschen weniger riesig, folgt ihm. Sorry, für die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser aus dem deutschsprachigen Ausland, etwa Österreich: der Eisberg ist so gross wie Vorarlberg. Und warum rutscht das Packeis ins Meer? Sie vermuten richtig: es ist zu warm. Deutsche Zeitungen behaupteten das - gewohnt unkritisch - auch; der Standard und das ZDF weisen ganz investigativ darauf hin, dass die Erwärmung des Klimas als Ursache für die Reiselust der Eisberge umstritten ist.

Natürlich greifen wir das Thema nur auf, um medien- und metatheoretisch herumzunörgeln. Jetzt hat die Menschheit das Internet erfunden; die wunderschönen und höchst interessanten Informationen aus aller Welt und allen Wissengebieten sind nur einen Mausklick entfernt. Und was machen die Dödel in den Online-Redaktionen daraus? Nichts. Keine Links. Ist zu kompliziert. Oder macht zu viel Arbeit. Oder der Arbeitgeber hat ein ungeeignetes Redaktionssystem angeschafft, weil diejenigen, die darüber bestimmten, nicht die geringste Ahnung davon hatten, worum es ging. Ich denke da auch an diverse grosse Redaktionen in Berlin. Man wirft lieber das Geld zum Fenster hinaus, anstatt die Website attraktiver, das heisst Internet-kompatibel zu machen.

Wir schweifen ab, wie hoffentlich auch die Eisberge. Wäre schlimm, wenn die Falklands gerammt würden. Port Stanley mitsamt seinem Hafen wäre vermutlich platt. Den Falkländern würde schon etwas einfallen, das Unheil abzuwenden - mit Problemen kennen sie sich aus. Historisch Interessierte werden sich an den Falkland-Krieg zwischen Argentinien und England erinnern und daran, dass die Inseln in Südamerika natürlich Islas Malvinas heissen.

Kann man die schwim-
menden Eisberge auch sehen? Dieses kleine Familienforum versucht den Service zu bieten, den die meisten Medien den darob enttäuschten Surfern verweigern. Die Meldung stammt angeblich vom Servicio Meteorologico Nacional (www.meteofa.mil.ar/) Argentiniens. Man braucht ungefähr dreissig Sekunden, die Website zu finden - viel zu viel Arbeit für deutsche Online-Redakteure. Da steht nichts von einem iceberg, wie es auch im Spanischen heisst. Schön wäre auch ein Link zur International Ice Patrol (www.uscg.mil/lantarea/iip/home.html) gewesen: dort gibt es sogar Karten, die anzeigen, wo gefährliche Eisberge gerade im Meer schwimmen. Auch das Arctic and Antarctic Research Institute (www.aari.nw.ru/index_en.html) bietet einen hervorragenden Service, Eisberge betreffend - mitsamt zahlreicher Bildergalerien und einer riesigen Linksammlung: bei Kälteprobleme sind die Russen selbstredend Profis.

Die Meldungen, dass Eisberge sich losgerissen haben, wiederholen sich seit Jahren. Vermutlich stammt die aktuelle aber gar nicht aus Argentinien, sondern vom Centro Nacional de Hielo, das auch das Foto des schwimmenden Riesen zeigt. Der ist aber schon seit einem Jahr unterwegs.

Ich habe auch die argentinischen Zeitungen durchgesehen (www.burks.de/lat_media.html#B) - von einem neuen Eisberg ist dort nichts zu lesen. Auch nicht im englischen Buenos Aires Herald. Bis mich jemand korrigiert, behaupte ich also: Der riesige neue Eisberg ist eine Ente, die schon seit einem Jahr auf dem Wasser schwimmt und jetzt recycelt wurde. Positive Vibrations from old Germany to the Falklands: don't worry about the new german iceberg fake story!

25.05.2003
© BurkS

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