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Man beginnt ein Blog nicht mit Grunzlauten. Ähem. Räusper. Hüstel. Wir sind ja hier bekanntlich alle humanistisch gebildet, könnten Heidi Decker von Hei Degger unterscheiden und sind auch sonstwie schlau. Wer glaubt, dass Burks sich am Wochenende seiner Gattin gewidmet, kluge Bücher gelesen oder gar verfasst habe, der irrt. Ich habe zwei Tage auf meinen Monitor gestarrt, geschimpft, mich selbst einen gottverdammten Idioten genannt und war so wutentbrannt, dass ich mehrere Ming-Vasen hätte zerschmettern können, wenn sie solche besäßen.

Nicht genug, dass ich seit drei Tagen nicht in Second Life einloggen kann, weil deren Alphabeta-Software wieder spinnt. Nein, ich hatte auch die Kühnheit, mein Linux-Betriebssystem von Dapper Drake nach Efty Edge und anschließend nach Feisty Fawn updaten zu wollen. Dabei ging so ziemlich alles schief, was schief gehen kann. Eingefrorener Bildschirm, das gleich mehrfach, ich kam gar nicht erst auf meine grafische Oberfläche Gnome. (Übrigens, sehr geehrte Möchtegern-Online-Durchsucher: Ich verrate hier alle Details über mein Betriebssystem, aber ihr werdet es trotzdem nicht hinkriegen!)

Die Kiste hatte sich letztlich so verhakelt, dass gar

nichts mehr ging und ich froh war, noch per Kommandozeile werkeln zu können. Ich hätte mich vorher über die Risiken und Nebenwirkungen und Warnungen informieren können und sollen. Nach ein paar Stunden war ich völlig genervt und gab auf. Was tun? Backup der Daten und die Festplatte formatieren. Gedacht, getan. Nur sollte man sich mit den Partitionen gut auskennen. Ich habe also frohgemut meine 40 Gigabyte geplättet, sauber, rein, klinisch reine Festplatte. Ich habe ja noch eine zweite, etwas ältere für das Backup. Dachte ich. In Wahrheit habe ich ein Teil der Daten zwar gesichert, aber anschließend formatiert. Aber ich gehe nicht ins Detail, sonst falle ich entweder schamrot unter meinen Schreibtisch oder springe durch die geschlossene Scheibe nach draußen.

Das Gefummele und Gerödele ging den ganzen Sonntag, Feisty habe ich mir vorerst abgeschminkt. Ich lasse mir lieber die CDs schicken. Und als die Kiste endlich wieder einigermaßen wieder lief, habe ich mein Backup nicht wiedergefunden. Wer kennt eigentlich noch die Reklame mit dem HB-Männchen Bruno?

Räusper. Das führte dazu, dass ich heute den ganzen Tag meine Daten rekonstruiert habe. Zum Glück habe ich IMAP, und meine Mails waren nicht verloren. Auch mein Adressbuch existiert in Kopie online, es ist nur mühsam, das alles auf den Rechner zu puzzeln. Meine Lesezeichen sind weg, und alle meine Texte auch, aber vielleicht finde ich die Backup-Festplatte ja doch irgendwie wieder.

Aber man muss die Welt positiv sehen. Plötzlich habe ich sehr viel Platz. Die Filter und Ordner

meines Mailprogrammes sehen übersichtlich aus, nur der öffentliche Schlüsselbund von GnuPG ist wahrscheinlich futsch. Aber auch das lässt sich reparieren. Meine privaten Schlüssel hatte ich natürlich so gesichert, dass sie nicht wegkommen. Leider ist auch das Archiv meiner spärlich bekleideten Damen für die Modeberichterstattung zur Zeit nicht da. Nur damit die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser Bescheid wissen, warum jetzt hier alles so seriös wird. Vorerst jedenfalls.

By the way: ich habe jetzt ein funkelnagesneues Efty Edge, auch Skype funktioniert tadellos (Yuroki_Uriza) und ich finde Linux immer noch sexy.

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BURKS ONLINE 30.07.2007
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